

Inselpark und Dinkelaue Gronau
Allgemeine Angaben zur Geschichte
Entstanden sind sowohl der Inselpark als auch die Rad-Wanderwege im Rahmen der Landesgartenschau Gronau-Losser, die von April bis Oktober 2003 ihre Tore geöffnet hatte. Ideen in diese Richtung hatte es seit dem Niedergang der Textilindustrie in den 1980er Jahren schon öfter gegeben, und die Grundlage für die künstlichen Inseln in der Dinkel entstand bereits 1996 im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs.
Im Jahr 2000 folgte der landschaftsplanerische Ideenwett...
Allgemeine Angaben zur Geschichte
Entstanden sind sowohl der Inselpark als auch die Rad-Wanderwege im Rahmen der Landesgartenschau Gronau-Losser, die von April bis Oktober 2003 ihre Tore geöffnet hatte. Ideen in diese Richtung hatte es seit dem Niedergang der Textilindustrie in den 1980er Jahren schon öfter gegeben, und die Grundlage für die künstlichen Inseln in der Dinkel entstand bereits 1996 im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs.
Im Jahr 2000 folgte der landschaftsplanerische Ideenwettbewerb für die Landesgartenschau. Das Büro faktorgruen aus Denzlingen nahm das Thema Wasser weiter auf und setzte dieses Element auf ganz unterschiedliche Weise in Szene. Vom künstlichen Wasserlauf und zahlreichen Fontänen (im Wasserlabyrinth) über die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Ressource Wasser (auf der Wassertropfeninsel wurden Wasserkreislauf und Lebensraum Wasser erklärt) bis hin zum naturnahen Umgang mit Wasser in der Dinkelaue samt Waldteich, Rückhaltebecken und Naturlehrpfad. Selbst die Kinderspielplätze setzen sich mit dem Thema auseinander, Piratenspielplatz und Wasserspiele sind nur zwei der genutzten Möglichkeiten.
Neben diesem inhaltlichen Thema gab es eine weitere Neuerung bei der Landesgartenschau 2003: Dies war die erste grenzüberschreitende Gartenschau. Sie führte auf Rad-Wanderwegen von Gronau bis in die Niederlande, wo zwölf "Perlen" als Anziehungspunkte für Besucher bereitstanden. Passend zum Nachhaltigkeitsanspruch der Gartenschau wurden kostenlos Fahrräder zur Verfügung gestellt, auf denen man sich von Anfang bis Ende oder in kleinen Abschnitten das vielfältige Angebot erradeln konnte.
Gebäude und Ausstattung
Das Düsseldorfer Stadtplanungsbüro Fritschi, Stahl und Baum griff die Formensprache der Münsterländer Wasserschlösser auf und plante in der Nähe der alten Textilfabriken mehrere Gräften mit Inseln, auf denen vor allem neue Bebauung untergebracht werden sollte. Der Traum vom Wohnen und Arbeiten am Wasser würde so für weitere Bevölkerungsschichten wahr werden. Auch die Idee einer Museumsinsel mit dem Rock'n Popmuseum sowie Gastronomie als Ergänzung zum geplanten Angebot ließ sich gut mit den Insellagen verbinden.
Bis heute sind in Gronau von der Landesgartenschau folgende Bereiche erhalten geblieben: Der Inselpark mit seinem Gräftensystem und den vielen Inseln, der Waldteich mit Steg, das Rückhaltebecken mit Staudenpflanzung und Erlebnishainen sowie der Lindenhof mit Bauerngarten.
Art der Grünanlage
Freizeitpark, Stadtpark
Beschreibung
Der Inselpark besteht aus neun kleinen Inseln sowie einem zusammenhängenden Umland. Vom Parkplatz am Rock'n Popmuseum gelangt man zunächst auf eine Insel mit Wasserlabyrinth. Muster im Bodenbelag deuten Wellen und Wasserläufe an und von Mai bis September sprudeln hier zeitweise etwa 360 Düsen Wasser in Form von Nebel, Jumpern, Fontänen und in offene Wasserflächen. Kinder und Erwachsene nutzen diese oftmals als willkommene Erfrischung. Von dieser Insel gelangt man auf die nördlich gelegene Museumsinsel mit dem europaweit einzigen Rock'n Popmuseum, in dem die Kulturgeschichte der Populärmusik der letzten 100 Jahre erlebbar gemacht wird. Nebenan wird ein 14 Meter hoher historischer Gebäuderest als Kletterturm genutzt. An die Museumsinsel schließt nach Osten die Garteninsel an, auf der in blattförmigen Beeten auch heute noch Schaupflanzungen der Gartenschau zu sehen sind. Der Anblick der üppigen Bepflanzung lässt nicht nur Gärtnern das Herz höher schlagen. Im Norden hieran schließt ein Grünzug an, der eine Skaterbahn und einen Waldspielplatz sowie einige Wiesen beherbergt. Im Osten liegt zunächst die 17 Meter hohe Pyramide aus Gras, die man über eine Treppe relativ bequem besteigen kann und als Belohnung einen schönen Ausblick auf die Parkanlage und die Stadt erhält. Den östlichen Abschluss bilden Gartenräume mit Themengärten, die zum Teil gekonnt verschiedene Stimmungen widerspiegeln und zum Teil Gärten der Partnerstädte von Gronau und Epe sind. Seit dem Ende der Gartenschau werden diese Gärten ehrenamtlich von einzelnen Gruppen gepflegt. Im Süden der Pyramide liegt der Piratenspielplatz, der mit seiner idyllischen Bepflanzung und einfallsreichen Ausstattung auch heute noch gerne genutzt wird. Über die Wasserinsel, auf der sich beispielsweise der Stadtstrand mit Palmen und Liegesesseln befindet, geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt des Inselparks. Die Anlage ist so gestaltet und gepflegt, dass sie zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten hat, von Zwiebelpflanzen im Frühjahr über Stauden im Sommer bis zur Laubfärbung im Herbst.
Auch wenn der kostenlose Fahrradverleih nicht mehr besteht, lohnt sich ein Ausflug entlang des Südufers der Dinkel. Hier kommt man zunächst zum Pausengarten, der ebenfalls aus Gartenschauzeiten erhalten ist. Es folgt weiter westlich der Waldteich, von dessen Steg aus man Angeln kann, und ganz in dessen Nähe der Lindenhof mit seinem Bauerngarten. Noch weiter Richtung holländische Grenze liegt das phantasievoll gestaltete Rückhaltebecken mit Staudenpflanzung und Naturerlebnishainen. Hier oder am Ufer der Dinkel lässt sich mit etwas Geduld auch der glänzend blaue Eisvogel beobachten. Jenseits der grünen Grenze sind viele der Attraktionen aus der Gartenschauzeit ebenfalls erhalten geblieben, die den 24 Hektar großen Bereich auf Gronauer Stadtgebiet ergänzen.
Sowohl der Inselpark als auch die Anlagen entlang der Dinkel bieten also für alle Altersgruppen die Möglichkeit, einen angenehmen Tag im Freien zu verbringen, aktiv oder entspannend. So lässt es sich auf den Spuren der äußerst erfolgreichen Landesgartenschau wandeln, die einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Strukturwandel der Stadt Gronau leistete und völlig neue grenzüberschreitende Nachbarschaftskontakte schaffte. Der ökomenische Kindergarten an der Grenze am Dinkelradweg ist hierfür ein gutes Beispiel. Ein besonderes Highlight ist das jährliche Pflanzfest im Juni, welches unter besonderer Beteiligung von Kindern, einen stets neuen Blütehöhepunkt im Inselpark einläutet.
Naturräumliche Situation und Lage
Westfälisches Tiefland - Westmünsterland; im Stadtzentrum von Gronau.
Eigentümer, Zugänglichkeit und weitere Informationen
Stadt Gronau; die Anlage ist frei zugänglich. Im LWL-Gartenportal Gärten und Parks in Westfalen-Lippe wird die Anlage aufgrund ihrer Bedeutung und Qualität präsentiert
Weitere Angaben
Kreis Borken (Gronau)
Beginn: 1996
Schlagwort(e)Park, Grünfläche, Volkspark
Fachsicht(en)Landschaftskultur
Erste Erfassung18.10.2007
Erfassungsmethode(n)- Geländebegehung
GUP-00472
DatensatzherkunftLWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen (LWL-DLBW)
Verweise
- Clark, Ronald / Weißmann, Angelika: Gartenreiseführer. 400 private und 900 öffentliche Gärten und Parks in Deutschland. München 2005, hier Seite 359.
- Kasiske, Michael: Zu neuem Leben erweckt, in: Garten + Landschaft 2003/7, Seite 18 ff.
- Landesgartenschau Gronau-Losser 2003 GmbH: Natürlich unbegrenzte Vielfalt – Landesgartenschau 2003. Prospekt zur LAGA. Gronau 2003.
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hg.): Gartenreiches Westmünsterland. Gärten und Parks in den Kreisen Borken und Coesfeld. Steinfurt 2007, hier Seite 112 - 117.
Rechtehinweis
Dauerhafte Seiten-URL
https://www.lwl.org/geodatenkultur/objekt/10031498
In Wikipedia: {{LWLGDK|10031498|Inselpark und Dinkelaue Gronau}}
Beispiel Zitierweise
Inselpark und Dinkelaue Gronau. In: LWL-GeodatenKultur URL: https://www.lwl.org/geodatenkultur/objekt/10031498 (Abgerufen: 08.06.2025)
Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz "Creative Commons - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 International" (CC BY-NC-ND 4.0). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen rechtlichen Bedingungen (unter anderem Urheberrecht), die jeweils am Medium ausgewiesen sind. Verantwortlich für die Inhalte sind die jeweiligen Datenlieferanten (siehe Datensatzherkunft).
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Kreis Borken (Gronau)
Beginn: 1996
Schlagwort(e)Park, Grünfläche, Volkspark
Fachsicht(en)Landschaftskultur
Erste Erfassung18.10.2007
Erfassungsmethode(n)- Geländebegehung
GUP-00472
DatensatzherkunftLWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen (LWL-DLBW)
Verweise
- Clark, Ronald / Weißmann, Angelika: Gartenreiseführer. 400 private und 900 öffentliche Gärten und Parks in Deutschland. München 2005, hier Seite 359.
- Kasiske, Michael: Zu neuem Leben erweckt, in: Garten + Landschaft 2003/7, Seite 18 ff.
- Landesgartenschau Gronau-Losser 2003 GmbH: Natürlich unbegrenzte Vielfalt – Landesgartenschau 2003. Prospekt zur LAGA. Gronau 2003.
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hg.): Gartenreiches Westmünsterland. Gärten und Parks in den Kreisen Borken und Coesfeld. Steinfurt 2007, hier Seite 112 - 117.
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Kontakt
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