Villa Hohenhof in Hagen

Villa Hohenhof in Hagen

Stirnband 10 • 58093 Hagen-Eppenhausen

Der Hohenhof, das Wohnhaus von Karl Ernst Osthaus wurde 1907 von dem belgischen Architekten Henry van de Velde errichtet.

© Dietrich Hackenberg

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Karl Ernst Osthaus holt die Kunst ins Industriegebiet

Nach dem Vorbild der Mathildenhöhe in Darmstadt sollte in Hagen die Gartenstadt Hohenhagen entstehen. Ausgangs- und Mittelpunkt, ja Programm war der Hohenhof, das Wohnhaus von Karl Ernst Osthaus. 1907 und 1908 wurde es von dem belgischen Architekten Henry van de Velde errichtet. Zum Hang findet sich die einzige, streng symmetrische und auf Fernsicht gestaltete, Fassade. Geht man um das Gebäude herum, ergeben sich immer neue Ansichten. Unter dem Eindruck englischer Landhausarchitektur schuf van de Velde ein sehr individuelles Bauwerk, das sowohl vom Wandaufbau als auch von der Dachlandschaft das Äußere mit dem Inneren aufs Innigste verbindet.

Van de Velde hatte weder finanzielle Beschränkungen noch andere Vorgaben, da Osthaus sich entschied, nicht nur ein neues Haus zu bauen, sondern auch auf seine bisherige Einrichtung zu verzichten. Der Hohenhof konnte also »bis herunter auf das Petschaft auf dem Schreibtisch einheitlich durchgebildet werden«. So lagen ideale Bedingungen vor, um ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, bildender und angewandter Kunst sowie Gartengestaltung zu schaffen.

Es war Osthaus ein Anliegen, »die praktische Wirklichkeit vom Ästhetischen her in Bewegung zu setzen«, und er wollte dieses auch selbst vorleben, indem sein Haus von dem aus seiner Sicht begabtesten Gestalter vollständig eingerichtet wurde. Wie Harry Graf Kessler so wollte auch Osthaus der bürgerlichen Gesellschaft über die Kunst und das Kunstgewerbe neue Impulse vermitteln. Der Hohenhof darf als ein gebautes Manifest dieser Geisteshaltung gelten. Hier wurden Ideen formuliert und umgesetzt, an denen nach dem Ersten Weltkrieg die sogenannte Avantgarde anknüpfen konnte. 
 


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