Flügelretabel in der St. Viktor-Kirche in Schwerte

Flügelretabel in der St. Viktor-Kirche in Schwerte

Am Kirchhof • 58239 Schwerte

Dank seiner zwei Paar Flügel kann der über sieben Meter hohe Wandelaltar in drei Zuständen gezeigt werden. Doch erst die Festtagsseite eröffnet die ganze Pracht mit geschnitzten, vergoldeten Figuren. Hier ist die Passion Christi mit der Kreuzigung im Zentrum zu sehen.

© Dietrich Hackenberg

Beginn der Navigation / Link zum Seitenanfang| Link zum Inhalt

Kunst zurück zur Auswahl

Beginn des Inhalts/Link zum Seitenanfang| Link zur Seitennavigation| Link zum Inhalt

Kunst aus Antwerpen

Die südniederländische Kunst genoss um 1500 höchstes Ansehen, und Schnitzretabel waren zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein echter Exportschlager Antwerpens. Die in Antwerpen ansässigen Bildhauer und Maler wussten die Infrastruktur der seinerzeit größten Hafenstadt Europas geschickt zu nutzen und verkauften Flügelaltäre bis zum Baltikum. Die Antwerpener »Lukasgilde« versah die Produkte ihrer Zunftmitglieder mit einem Qualitätssiegel. Die Marke wurde häufig an einer Seite des Altarkastens, des »Schreines«, eingeprägt: zwei Hände und eine Burg.

1508 hatte man an die ursprünglich romanische St.-Viktor-Kirche in Schwerte einen neuen, spätgotischen Chor angebaut. Der üppig dimensionierte Sakralraum weckte offenbar den Wunsch nach einem ebenbürtigen Altarschmuck durch eines jener begehrten Altarretabel aus Antwerpen. Das kostbare Stück wurde 1523 in weitgehend vorgefertigten Teilen geliefert und vor Ort zusammengebaut. Schwerte konnte sich damit noch vor der benachbarten freien Reichsstadt Dortmund eines monumentalen Exemplars seiner Gattung rühmen.

Dank seiner zwei Paar Flügel kann der über sieben Meter hohe Wandelaltar in drei Zuständen gezeigt werden. Auf die Außenseiten der Altarflügel sind 18 Heilige gemalt. Der erste Öffnungszustand zeigt in der Mitte Darstellungen, die sich auf das Messopfer beziehen; rechts davon das Leben Johannes des Täufers, links des Hl. Viktor. Erst die Festtagsseite eröffnet die ganze Pracht mit geschnitzten, vergoldeten Figuren. Hier ist die Passion Christi mit der Kreuzigung im Zentrum zu sehen.


Beginn des Inhalts/Link zum Seitenanfang| Link zur Seitennavigation| Link zum Inhalt