Fassade der Villa Scheidt

Die Scheidtsche Villa und Manufaktur

Kirchfeldstr. 16 • 45219 Essen-Kettwig

Die repräsentative Villa zeugt von der großen Wirtschaftskraft um 1800.

 


 

© Dietrich Hackenberg

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In der Manufaktur kamen 1797 die Vorspinnmaschinen nach englischem Vorbild zum Einsatz

An der Kirchfeldstraße 16 ist eine klassizistische Villa der Familie Scheidt von 1799 erhalten. Hinter diesem repräsentativen Gebäude lagen ursprünglich die Manufakturgebäude des Familienunternehmens. Die heute reine Wohnlage am Kirchfeld täuscht, hier begann 1797 die Industrialisierung Kettwigs mit einer nach englischem Vorbild kopierten Vorspinnmaschine. Allerdings reicht dieser Maschineneinsatz hier in der Manufaktur noch nicht aus, um von einer „echten“ Fabrik zu sprechen; dazu fehlte es an der zentralen Kraftquelle. Die sollte erst in der Tuchfabrik von 1837 mit der Nutzung von Dampfmaschinen und später auch der Wasserkraft der Ruhr gegeben sein. Hier im Kirchfeld am Rande des Kettwiger Dorfkerns blieb es bei einer dezentralen Manufaktur: Das zentral gesponnene Vorgarn wurde an Heimspinner und -weber gegeben, die daraus im Auftrag der Firma Tuch herstellten.

Noch bis in die 1980er Jahre waren hinter und neben der Villa schlichte Zweckgebäude der Manufaktur erhalten, die teils bis auf die Zeit um 1800 zurückgingen. Die Gebäude wurden 1984 abgebrochen und durch Wohnhäuser ersetzt, die in Teilen die alte städtebauliche Anlage der Manufaktur aufgreifen. Das dreigeschossige Wohnhaus mit Walmdach ist vor allem auf der Straßenseite sorgfältig gestaltet, während die Seitenwände und die Rückseite, die zur Manufaktur wiesen, relativ schmucklos glatt verputzt sind. Die repräsentative Straßenseite der Unternehmervilla wird durch sieben Fensterachsen gegliedert, von denen drei durch vorspringende Risalite betont sind. Die Villa des Bauherren Gottfried Wilhelm Scheidt (1764–1821) ist eins der wenigen Beispiele klassizistischer Baukunst im Rheinland.

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Die erhaltene Villa an der Kirchfeldstraße

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