Gartenstadt Welheim in Bottrop

Gartenstadt Welheim in Bottrop

Hugo-Stinnes-Str. / Am Kämpchen • 46238 Bottrop

Wie die englischen Vorbilder besitzen die zweigeschossigen Wohngebäude der Gartenstadt Welheim ein zwar einheitliches, aber durch Variationen bei Fenstern, Türen und Dächern abwechslungsreiches Erscheinungsbild.

© LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen

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Englische Reformideen für den Siedlungsbau im Ruhrgebiet

Die 1913 bis 1923 errichtete Siedlung Welheim ist bauliches Erbe der sogenannten Gartenstadtbewegung, die um 1900 an Bedeutung gewann und unter anderem auf englische Reformideen zurückging. Dort in England wurden diese Ideen unter anderem aus dem Arts and Crafts Movement gespeist, einer Bewegung, deren Mitglieder schon etwa seit 1860 Kritik an der Industrialisierung und der Verstädterung übten. In Deutschland zeichneten sich die neuen Gartenstädte durch ihre vielen Grünflächen und einen malerischen Städtebau mit geschwungenen Wegen und Alleen aus alten Baumbeständen aus. Sie hatten ein einheitliches Erscheinungsbild, das trotzdem aus individuellen Haustypen bestand und ermöglichten das »Wohnen im Haus mit Garten«.

Ausschlaggebend für den Bau der Siedlung Welheim war die Gründung der Zeche »Vereinigte Welheim«, die 1914 ihre erste Kohle förderte. Die große Arbeitersiedlung wurde in einer noch weitgehend ländlichen Gegend in unmittelbarer Nähe der Zeche errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs durch Luftangriffe auf das benachbarte Werk zur Treibstoffsynthese in Mitleidenschaft gezogen, wurden Teile der Siedlung nach 1945 verändert wiedererrichtet. Eine umfassende Erneuerung wertete die Gartenstadt Welheim schließlich zwischen 1989 und 2002 auf; diese Maßnahme war als Projekt der IBA Emscher Park begonnenen worden.

Die zweigeschossigen Wohngebäude weisen ein zwar homogenes, aber durch Variationen bei Fenstern, Türen und Dächern abwechslungsreiches Erscheinungsbild auf. Die Häuser gruppieren sich in einer lockeren Struktur um die großzügigen und intensiv genutzten Gärten im Inneren der Baublöcke.

Die gestalterischen Ideale der Gartenstädte haben bis heute nicht an Attraktivität verloren; auch die Wohnungen der Bottroper Siedlung sind begehrt. Mit 650 Gebäuden und etwa 2700 Einwohnern ist die Siedlung in Welheim nach wie vor eine der größten und vielfältigsten Gartenstadtsiedlungen im nördlichen Ruhrgebiet. 
 


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