Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:17 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_baudenkmale/arbeitsmigration-bruckhausen/bruckhausen

Arbeitsmigration prägte den Duisburger Norden

Bruckhausen bei Ruhrort wandelte sich binnen weniger Jahrzehnte von einer kleinen Bauernschaft zum städtischen Vorortkern an den Toren eines großen Hüttenwerks: Im Wesentlichen zwischen 1890 und 1930 wuchs in unmittelbarer Nähe zu den Hochöfen der August Thyssen-Hütte ein Vorort aus meist dreigeschossigen Arbeiterwohnhäusern, Läden und Kirchen. Ab 1907 regelte ein Ortsstatut die dreigeschossig-städtische Bauweise dieses Quartiers verbindlich, das in nichts mehr an eine Bauernschaft erinnerte.

Schon Ende 1891 war hier jenes Stahl- und Walzwerk der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Betrieb gegangen, das zur Keimzelle der heutigen „August Thyssen Hütte (ATH)“ wurde. Deren altes, mehrfach erweitertes und umgebautes Verwaltungsgebäude wurde ab 1903 nach Plänen von C. Bern errichtet. Der vierflügelige Backsteinbau mit zentralem Innenhof steht nach wie vor unmittelbar östlich der ATH. Deren blechverkleidete kubisch-schlichte Stahlwerksgebäude, die nach einem Entwurf Fritz Schupps 1957 bis 1959 realisiert wurden, überragen die alte Verwaltung wie auch den Hüttenvorort; der Neubau eines Verwaltungshochhauses in unmittelbarer Nachbarschaft der alten Hauptverwaltung erfolgte 1963.

Noch ist in Bruckhausen der enge Zusammenhang von Werk und Vorort allenthalben sichtbar. Besonders in der Dieselstraße, die unmittelbar auf das Hüttenwerk zuläuft, ist die Silhouette der Hochöfen allgegenwärtig. Ein geplanter Grüngürtel zum Schutz und zur Aufwertung des Wohnquartiers wird diese Sichtbezüge und Teile des historischen Bestandes in den nächsten Jahren zumindest teilweise beseitigen.

DRUCKEN

Fenster schliessen