Dichtersiedlung in Bruckhausen

Dichtersiedlung in Bruckhausen

Goetheplatz und Umgebung • 47166 Duisburg-Marxloh

Das Dichterviertel ist die größte zusammenhängende Arbeitersiedlung in Duisburg. Die vornehmlich zweieinhalbgeschossigen Mietkasernen auf sehr engem Raum wurden von Arbeitern aus Polen, Italien oder den Niederlanden bewohnt.

© Dietrich Hackenberg

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Arbeiterströme für die Thyssen-Werke

Das Dichterviertel ist zusammen mit der anschließenden Siedlung Felix-Dahn-Straße die größte zusammenhängende Arbeitersiedlungsbebauung in Duisburg. Das Viertel wurde kurz nach 1900 durch die Thyssen’schen Bergwerke Gewerkschaft Deutscher Kaiser errichtet. Hier entstanden zunächst vornehmlich zweieinhalbgeschossige Mehrfamilienhäuser auf sehr engem Raum, die von Arbeitern aus den ehemals polnischen Ostprovinzen Preußens, aus Italien, den Niederlanden und weiteren Heimatländern bewohnt wurden.

Die Eingänge der Häuser lagen zur Hofseite, wo den Arbeiterfamilien Stallungen für ihre Ziegen, Schweine und Kleinvieh sowie ausgedehnte Nutzgärten zur Verfügung standen. Die kleinen Wohnungen waren aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes selbst nach damaligen Maßstäben überbelegt. Das lag unter anderem an den sogenannten Kostgängern, junge und unverheiratete Männer, die als Arbeiter nach Duisburg kamen und zur Untermiete bei den Familien wohnten. 1905 kamen auf eine Mieterfamilie nicht selten fünf Kostgänger, sodass mitunter über zehn Personen in einer Wohnung lebten. Vor dem Hintergrund dieser Lebensumstände fand die freie Arbeiterbewegung hier wie in weiten Teilen des Ruhrgebietes nach 1900 erheblichen Zuwachs. Im »roten« Dichterviertel kam es wie in vielen anderen Arbeitersiedlungen schon 1932 zu gewalttätigen Übergriffen der Nationalsozialisten, deren Aktionen hier allerdings zu besonders heftigem Widerstand und schweren Auseinandersetzungen führten.

Heute werden die Wohnungen von der Rhein-Lippe-Wohnstätten GmbH verwaltet und zu etwa 60 Prozent von überwiegend türkischstämmigen Familien bewohnt. 
 

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