Zwangsarbeitersiedlung in Waltrop

Zwangsarbeitersiedlung in Waltrop

Am Rapensweg 10-16 • 45731 Waltrop

Erst 1952 und 1953 erhielten die Gebäude der Siedlung ihre jetzige Gestalt. Sie erhielten dabei die Dachaufbauten, wurden außen mit einer neuen Schale ummauert, insgesamt neu verputzt und in unabhängige Wohneinheiten unterteilt. Von den zehn Baracken existieren heute noch vier.

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Bauliche Relikte der Lebensumstände von Lagerinsassen

An der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel wurde 1943 am Rapensweg ein »Ausländerlager« mit sieben Wohnbaracken, einer Küchenbaracke, einer Vorratsbaracke und einer Wach- und Revierbaracke für Zwangsarbeiter der Klöckner-Werke AG, Abteilung Bergbau, errichtet. Dieses umzäunte Lager wurde auch Ersatzlager Vinckestraße genannt. Erst 1952 und 1953 erhielten die Gebäude ihre jetzige Gestalt. Sie erhielten dabei die Dachaufbauten, wurden außen mit einer neuen Schale ummauert, insgesamt neu verputzt und in unabhängige Wohneinheiten unterteilt. Von den zehn Baracken existieren heute noch vier.

Nach 1945 wurden Flüchtlinge in das Lager eingewiesen, vornehmlich Bergarbeiter und ihre Familien. Später dienten die Baracken griechischen und türkischen »Gastarbeitern« als Wohnung.

Bauliche Relikte, die die Geschichte von Zwangsarbeitern in Deutschland belegen, gibt es nur sehr lückenhaft. Daher illustriert die Siedlung in Waltrop – trotz etlicher zeitbedingter Veränderungen – die damaligen Lebensumstände der Lagerinsassen.

Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie Kriegsgefangene aus dem eroberten Ländern arbeiteten schwer, oft bis zur tödlichen Erschöpfung. Ihr Einsatz wurde in Deutschland als mit kriegsentscheidend eingestuft. Diese Frauen und Männer waren unübersehbar: am jeweiligen Arbeitsplatz, auf ihren meist unter Bewachung erfolgenden Märschen zur Arbeitsstelle, aber auch in der äußerst knapp bemessenen Freizeit, die sie außerhalb der Lager verbringen durften.

Wohnhäuser freier Bürger grenzten an etliche der Lager. Die Folge der für die Bürger sichtbaren Zustände waren unterschiedlich. »Wegschauen« war die überwiegende Reaktion. Zwangsarbeiter berichten allerdings auch von spontaner und heimlicher Hilfe, zum Beispiel durch Lebensmittelgeschenke aus der Lagernachbarschaft. 
 


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