Ehemalige Zwangsarbeiterbaracken der Zeche Lothringen

Ehemaliges Zwangsarbeiterlager der Zeche Lothringen in Bochum-Gerthe

Gewerkenstr. 10c, 12 • 44805 Bochum-Gerthe

Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Lothringen III erinnern neun von ursprünglich elf Baracken an das einstige Lager. Die Baracken gruppieren sich um zwei ältere Backsteingebäude: die Elektrozentrale und die Waschkaue.

© Dietrich Hackenberg

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Baracken für verschleppte und freie Europäer

Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Lothringen III an der Gewerkenstraße erinnern neun von ursprünglich elf Baracken an das Lager, in dem 100 »Ostarbeiter« und über 300 sowjetische Kriegsgefangene im Sommer 1943 untergebracht waren. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Belegschaften im Ruhrbergbau nach und nach durch ausländische Arbeitskräfte ergänzt: Bis Ende 1941 folgten rund 80000 Arbeiter den »Sonderwerbeaktionen« in befreundeten Staaten und besetzten Gebieten. »Westarbeiter« aus Belgien und Frankreich sowie Italiener und Kroaten bildeten die größten Gruppen. Im Sommer 1942 begann der Masseneinsatz sowjetischer Kriegsgefangener unter unmenschlichen Bedingungen. Zwischen Januar 1942 und Mitte 1944 wurden rund 215.000 »Ostarbeiter« und Kriegsgefangene in die Zechenlager deportiert. Ihr Anteil an den Belegschaften betrug nun fast 40 Prozent.

Die Zechen errichteten zur Unterbringung in der Regel Barackenlager. Das Lager der Schachtanlage III entstand 1940 und 1941 als eines von vier Lagern der Zeche Lothringen. Die Baracken gruppieren sich um zwei ältere Backsteingebäude: die Elektrozentrale und die Waschkaue. Nach dem Krieg wurden die Baracken in kleinere Wohneinheiten aufgeteilt. 1983 entwickelte sich ein studentisches Wohnprojekt, das die Gebäude in den heutigen Zustand versetzte. Trotz dieser Umbauten ist die Grundstruktur des Lagers weitgehend erhalten; es kann damit als eines der wenigen noch vorhandenen Beispiele seiner Art in Deutschland gelten. Im August 2005 wurde es in die Denkmalliste eingetragen. 
 


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