Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:18 Uhr
URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_baudenkmale/Impuls-Preussischer-Landesausbau-Westfalen/Reformierte-Kirche-Hamm-Rhynern
Die Kirche der reformierten Gemeinde in Rhynern wurde zwischen 1666 und 1669 errichtet und markiert somit den Anfang einer Reihe kleinerer Zentralbauten, die mit Unterstützung der preußischen Landesherren realisiert wurden.
Mit dem Übergang der Grafschaft Mark an die Markgrafen von Brandenburg 1609 und endgültig 1666 vereinnahmten die neuen Herren das Gebiet für das entstehende Königreich Preußen. 1815 sprach der Wiener Kongress viele der ehemals selbstständigen Herrschaftsgebiete Preußen zu, das mit der Schaffung einer eigenen Provinzialverwaltung Westfalen als Gebietseinheit erstmalig schuf. Nur wenige bauliche Hinterlassenschaften bezeugen die Existenz der brandenburgisch-preußischen Herrschaft in der Zeit vor 1815.
Die ältesten baulichen Zeugnisse stammen aus der Regierungszeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620–1688), dessen gezielter Landesausbau auch in der Grafschaft Mark erkennbar wird. Ein besonderes Augenmerk richteten die brandenburgischen Herrscher auf die Unterstützung ihrer reformierten Glaubensrichtung. So konnten die kleinen reformierten Gemeinden in der überwiegend lutherischen Grafschaft beim Bau eigener Kirchen mit großzügiger Unterstützung rechnen.
Bei dem Kirchengebäude in Rhynern handelt es sich um einen schlichten Sechseckbau mit Pyramidendach und Laterne. Die Flachdecke im Inneren wird von einer hölzernen Mittelstütze getragen.