Die Martinskirche steht am Beginn des evangelischen Gemeindelebens in Bottrop. Mit dem starken Zustrom von Arbeitern waren auch viele protestantische Familien nach Bottrop gekommen. Im Frühsommer 1883 wollte der Berliner Mediziner Dr. L. Deventer anlässlich des 400. Geburtstags von Martin Luther einer Diasporagemeinde des Regierungsbezirks Münster eine Kirche spenden. Dazu bot sich die kleine Gemeinde von 670 zugewanderter Protestanten in Bottrop und Osterfeld an, die bisher nach Borbeck und Sterkrade zur Messe gehen mussten. Am 12. November 1883 wurde der Grundstein zur Kirche St. Martin, benannt nach Martin Luther, gelegt. Abgeschlossen wurde der Gründungsprozess der Kirchengemeinde mit der Errichtungsurkunde des Konsistoriums zum 1. Januar 1885.

Es entstand eine Hallenkirche mit einem angesetzten Chorjoch und einem 5/8-Chorpolygon. Der Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe; die Rippen ruhen auf Konsolen. 1902 und 1903 wurde ein Seitenschiff angebaut.