Unna, ehem. israelitisches Altersheim

Israelitisches Altersheim in Unna

Mühlenstraße 7 • 44532 Unna

Das zweigeschossige Gebäude des Altersheims wurde als Putz- oder Ziegelrohbau errichtet, wobei hervorzuhebende Architekturteile in wetterbeständigem Sandstein ausgeführt wurden. Insgesamt wurden sieben Einbettzimmer, zwölf Zweibettzimmer und drei Dreibettzimmer geschaffen.

© LWL-AfDW Bildarchiv

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Wohnräume für »hülfsbedürftige Personen«

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden an mehreren Orten in Deutschland jüdische Altersheime errichtet, so auch im westfälischen Unna. Das Altersheim dort zeugt vom jüdischen Alltag im späten Kaiserreich. Juden lebten als Deutsche, zwar mit einem von den Christen unterschiedlichen Glaubensbekenntnis, aber sie nahmen an allen Bereichen des öffentlichen Lebens teil.

Die Initiatoren der Einrichtung des israelitischen Altersheims für die Provinz Westfalen stammten aus der Synagogengemeinde Neuenkirchen. Ihre Idee war von Beginn an, eine Einrichtung mit überregionalem Einzugsgebiet entstehen zu lassen.

Als Baugrund wurde schließlich ein Areal westlich der Innenstadt gewählt. Für 85.000 Mark sollten »Wohn- und Unterhaltungsräume für 40 alte, erwerbsunfähige und hülfsbedürftige Personen beiderlei Geschlechtes« geschaffen werden. Das zweigeschossige Gebäude wurde als Putz- oder Ziegelrohbau errichtet, wobei hervorzuhebende Architekturteile in wetterbeständigem Sandstein ausgeführt wurden. Sieben Einbettzimmer, zwölf Zweibettzimmer und drei Dreibettzimmer wurden insgesamt geschaffen. Das zentral zu beheizende Gebäude erhielt einen Speisesaal, einen Betsaal und eine Wohnung für einen verheirateten Hausverwalter.

Über dem zum Mühlenweg hin gelegenen Eingang des Altersheims waren die in Stein gemeißelten Worte »Israelitisches Altersheim« zu lesen. Nach Osten schloss sich ein Garten an. Seit 1959 betreibt die katholische Katharinengemeinde in dem Gebäude das Alters- und Pflegeheim St. Bonifatius. Die Anlage wurde seitdem mehrfach erweitert. 
 


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