Den Namen „Fossa Eugeniana“ verdankt der Kanal Isabella Eugenia Clara, die als Statthalterin der Spanier das Land regierte. Ursprünglich hatte Isabella das Projekt „Fossa Sanctae Mariae“ betitelt und so wurde es auch teilweise auf Karten bezeichnet. Isabella wollte als überzeugte Katholikin die Marienverehrung fördern.
Der Bau eines Kanals von der Maas zum Rhein sollte Spanien helfen, die abtrünnigen sieben nördlichen Provinzen der spanischen Niederlande, die um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Generalstaaten, zu bezwingen. Der Handel sollte auf Kosten der rheinabwärts liegenden niederländischen Städte umgeleitet und diese wirtschaftlich geschwächt werden.
Spanien begann den Bau des Kanals zwischen Rheinberg und Venlo. Neben dem eigentlichen Kanalbett legten die Spanier 1626 Schleusen an. Zum Schutz der Anlagen wurden Bastionen und Schanzen errichtet. Zur Sicherung der Baustelle vor niederländischen Angriffen gingen die Spanier selbst in die Offensive. Ihre im Oktober 1626 unternommenen Vorstöße brachten den gegnerischen Truppen Verluste bei.
Die Kanalbauarbeiten fanden unter der Leitung von fünf Ingenieuren statt. 8000 Arbeiter, von denen 2000 aus der Pfalz stammten, waren an dem Projekt beteiligt. Die „Newe Fahrt“, wie sie der Kupferstecher Abraham Verhoeven bezeichnete, ist Teil einer Grafik, in der die Kämpfe um das Kanalprojekt thematisiert werden.
Der Kanal ist nie vollendet worden. Die Niederländer eroberten einzelne Streckenabschnitte, und die Spanier waren inzwischen so verschuldet, dass sie ihr Projekt aufgaben. Heute sind das Kanalbett ebenso wie die Rheinberger Schleuse und die Schanzen und Bastionen, die teilweise erhalten sind, Teil eines Wanderweges.