Postkarte Ehrenmal in Hamm-Hövel

Ehrenmal in Hamm-Hövel

Ermelinghofstr./Am Wemhoff • 59075 Bockum-Hövel

1908 kam es auf der Zeche Radbod zu einem der schwersten Grubenunglücke des deutschen Steinkohlebergbaus, in dessen Verlauf 348 Bergleute ums Leben kamen. Seit 1911 erinnert ein Ehrenmal auf dem Ehrenfriedhof in Bockum-Hövel an die Toten.

© LWL-Industriemuseum

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Schicksalsgemeinschaft

Auf der 1905 abgeteuften Zeche Radbod nordwestlich von Hamm kam es am 12. November 1908 kurz nach 4 Uhr morgens zu einem der schwersten Grubenunglücke des deutschen Steinkohlebergbaus, in dessen Verlauf 348 Bergleute – fast die gesamte Nachtschicht – ums Leben kamen. Ursache war eine Schlagwetterexplosion. Um die Grubenbrände löschen zu können, musste die Grube bis 200 Meter über der ersten Sohle geflutet werden. Im Oktober 1909 wurde die Förderung wieder aufgenommen, noch während die Aufräumarbeiten andauerten.

Das Unglück führte in vielen Ruhrgebietsstädten zu massenhaften Protesten gegen die Arbeitsbedingungen im Bergbau. Eine Konsequenz daraus war, dass ab 1909 elektrische Grubenlampen vorgeschrieben waren, um die Gefahr von Schlagwetterexplosionen deutlich zu verringern. Viele der Verunglückten stammten aus Polen und waren in der Folge des rasanten Wachstums der Zechenanlagen im Ruhrgebiet als Bergarbeiter eingewandert. Seit 1911 erinnert ein Ehrenmal, gestaltet von Professor Ernst Müller aus Braunschweig, auf dem Ehrenfriedhof in Bockum-Hövel an die Toten. Es besteht aus drei Teilen, einem 6 Meter hohen axialen Kreuz und zwei begleitenden Wandscheiben mit den Namen der Toten sowie zwei Postamenten mit je einem knienden betenden Bergmann und zwei trauernden Frauen. Das Ehrenmal zeigt, wie groß der Anteil der Polen an der Belegschaft war. Auffällig ist, dass viele der polnischen Namen eingedeutscht waren. 
 


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