Anschließend verlieh die Stiftung "Kleines Bürgerhaus" in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn und Telgte (Kreis Warendorf) ihren Preis "scheinbar unscheinbar" an den Verein "Dorf aktiv e.V." aus Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh). Eine Anerkennung ging außerdem an Eduard Dieks aus Unna. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, "scheinbar unscheinbare" architektonische Zeugen der Alltagskultur unserer Vorfahren in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, sie zu erforschen, zu bewahren und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "Im Interesse stehen dabei neben den historischen Gebäuden selbst auch die Wohn- und Lebensformen, von denen sie berichten", so Dr. Fred Kaspar, Vorstandsvorsitzender der Stiftung "Kleines Bürgerhaus". Seit 2010 vergibt die Stiftung alle zwei Jahre den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis.
"Dorf aktiv e.V." hat sich im Jahr 2015 gegründet, um das leer stehende Küsterhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche von St. Vit in Rheda-Wiedenbrück zu retten. Für das Nutzungskonzept für das Küsterhaus und seine Freiflächen wird der Verein nun mit dem Preis "scheinbar unscheinbar" ausgezeichnet. Die Dorfgemeinschaft St. Vit möchte ein beispielhaftes Projekt für den ländlichen Raum schaffen. Genutzt werden soll das Küsterhaus später für Bildung, Kunst und Kultur; für Begegnung und Bewirtung und um das kirchliche und öffentliche Leben zu fördern, aber auch als Ort der Dorfgeschichte und zur Beherbergung von Gästen. Das Projekt soll laut der Initiatoren auch Impulse für die positive Gesamtentwicklung des Dorfes geben.
Eduard Dieks aus Unna wurde für sein persönliches Engagement für die Denkmalpflege ausgezeichnet. Er hat bereits mehrere kleine Fachwerkhäuser in den Altstädten von Unna, Kamen und Fröndenberg saniert und nun zwei Gademe (einräumige Häuser) in der Klosterstraße in Unna erworben und gemeinsam zu einer Wohnung ausgebaut.