Spotlights: Objekte aus der Ausstellung "Handwerken. Vom Wissen zum Werk"

13.10.2020 Falk Liedtke

Spotlights!

Heute präsentieren wir Ihnen ein weiteres Objekt aus der Sonderausstellung "Handwerken. Vom Wissen zum Werk".

Typisch!?

Im 20. Jahrhundert war sie das typische Geschenk für Mädchen: die Puppennähmaschine. Die Nähmaschine ist eine der bedeutenden technischen Erfindungen im 19. Jahrhundert, nicht nur für das Textilgewerbe. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sie sich auch in den Privathaushalten – und hielt als Miniaturausgaben auch in die Kinderzimmer Einzug. Ab 1902 produzierte Firma Casige (Carl Sieper Gevelsberg/Westfalen) Nähmaschinen für Kinder. Dieses Modell stammt aus den 1950er-Jahren. Die Seitenfläche ist mit einem Motiv aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“ bemalt.

Puppennähmaschinen imitierten nicht nur die Erwachsenenwelt, sondern bereiteten die Kindern auf ihre späteren Tätigkeiten vor. Kleidung erstellen, reparieren und pflegen waren und sind typisch weibliche Arbeitsgebiete, nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext. So ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der weiblich Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie ebenso überwiegt wie die Zahl der weiblichen Studierenden im Fach Textildesign. Im Gegensatz dazu ist die Welt der Modecouturieurs männlich dominiert.

Wir bedanken uns beim Freilichtmuseum Kiekeberg für die Bereitstellung vieler spannender Objekte.

https://www.kiekeberg-museum.de/