Neuzugang für das Team Pest:

08.12.2017

Die GEO Epoche-Ausgabe zur Pest

Dr. Alexander Berner

Es ist gute Sitte am LWL-Museum für Archäologie in Herne, dass sich neue Mitarbeiter auch öffentlich vorstellen. Da ich seit Mitte Oktober 2017 als wissenschaftlicher Volontär hier im Hause angestellt bin, wird diese Ehre nun mir zuteil. Deshalb nun ein paar Worte zu meinem Werdegang: In Bochum habe ich die Fächer Geschichte und Politikwissenschaft (B. A.), dann Geschichte und Philosophie (M. A.) studiert, mit klaren Schwerpunkten in der mittelalterlichen Geschichte. Bereits während des Studiums hatte ich Blut geleckt – ich wollte mehr! Also schloss ich eine Promotion an, die ich dann auch zu einem guten Ende brachte. In der Promotions- und PostDoc-Phase lernte ich verschiedene Universitäten kennen, an denen ich meine Brötchen verdienen durfte. Als Lehrbeauftragter, wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Lehrkraft für besondere Aufgaben arbeitete ich an den Universitäten Bochum, Paderborn, Münster und Duisburg-Essen. Arbeit bedeutete hier: Forschen und Lehren. Das war einerseits eine schöne Zeit, weil mir besonders die Arbeit mit den Studierenden und Kolleg*innen große Freude bereitet hat.

Morgan Picture Bible, 13. Jh. Kampf Davids gegen die Amalekiter/Das letzte Gefecht des Saul gegen die Philister (MS. M.638 fol. 34v)

Was mich bewegt ...

Auch die Forschung zu meinen Schwerpunkten Geschichte der Kreuzzüge, niederrheinisch-westfälische Landesgeschichte und religiöse Bewegungen des Mittelalters war erfüllend. Andererseits war es eine weniger schöne Zeit, weil die befristeten Arbeitsverhältnisse im akademischen Mittelbau kaum Raum für private wie berufliche Zukunftsplanung lassen. An der Universität stehen die Forschenden und Lehrenden außerdem vor einem ganz grundsätzlichen Problem: Die wissenschaftlichen Diskurse werden immer spezieller. So verdienstvoll die zahllosen Detailuntersuchungen auch sind, so klein ist ihre Leserschaft. Ich hingegen habe immer davon geträumt, Geschichte einem größeren Publikum zu vermitteln, ohne auf einen wissenschaftlichen Hintergrund verzichten zu müssen. Mit der wissenschaftlichen und konzeptuellen Arbeit am LWL-Museum komme ich diesem Traum sehr nahe, und darum bin ich hier. Langfristig erhoffe ich mir, im Museumsbereich ein berufliches Zuhause zu finden, denn hier kommen zwei Faktoren zusammen, die ich sehr schätze: Geschichte und ihre Vermittlung an viele Personen, die sich für sie interessieren.

In diesem Zusammenhang stehen auch meine berufsnahen Hobbies: Nebenbei darf ich ab und an die Zeitschrift GEO Epoche bei verschiedenen Heftproduktionen als Fachberater unterstützen, rezensiere unterschiedliche Medien für ausgesuchte Kulturblogs und halte Vorträge über interessante Themen der mittelalterlichen Geschichte.

Quelle: www.bluntcrad.com

Was vor mir liegt ...

Wie bereits gesagt bin ich seit Mitte Oktober 2017 als wissenschaftlicher Volontär am LWL-Archäologiemuseum in Herne angestellt. Das bedeutet, ich werde in den kommenden knapp zwei Jahren das Museumshandwerk lernen: von der Ausstellungskonzeption über die Objektrecherche und den Leihverkehr bis hin zur Erstellung des Ausstellungskatalogs. Thematisch werde ich dem Team zugeordnet sein, das sich mit der für das Jahr 2019 geplanten Sonderausstellung zur Pest befasst. Als Mediävist, der sich sehr für Tod und Teufel interessiert, freue ich mich sehr auf die kommende Zeit.

Autor: Dr. Alexander Berner