Ein kurzer Besuch in Fröndenberg / Ruhr

28.07.2016 Carolin Steimer

Aufgrund der intensiven Rotfärbung war der kleine Befund gut zu erkennen. Im Hintergrund die Häuser von Frömern (M. Baales)

Kleiner Rest einer urgeschichtlichen Siedlungsstelle entdeckt

Seit einigen Jahren wird im nördlichen Teil des Stadtgebietes von Fröndenberg immer wieder Ton abgebaut, der dort unter der Humusdecke in unterschiedlicher Mächtigkeit ansteht. Bisher sind bei diesen Arbeiten keine besonderen archäologischen Funde aufgefallen.

Am 21.7.2016 haben wir die aktuelle Abbaufläche bei Frömern begutachtet. Die größere Fläche lag vollständig frei. Bei der Begehung im heißen Juliwetter fiel Grabungstechniker Matthias Müller-Delvart nur eine Stelle mit deutlich roter Verfärbung auf, die sich schnell als eine urgeschichtliche Siedlungsgrube herausstellte. Kleine Keramikscherben weisen vermutlich in die Vorrömische Eisenzeit. Viel Brandlehm in der Grubenfüllung verursachte die intensive Rotfärbung und stammt vielleicht von einem abgebrannten Gebäude.

Beim Anlegen des Profils durch die Gruppe zeigt sich, dass diese nur noch wenige Zentimeter tief erhalten war. Offenbar ist auf dem Ton der deutlich geneigten Fläche über die letzten 2000 Jahre viel Erdmaterial abgetragen und unterhalb wieder angelagert (Kolluvium) worden, ein großräumig dokumentierter Prozess, der vor allem im Mittelalter durch die weitgehende Auflichtung der Bewaldung verursacht wurde.

Somit haben wir hier nur noch den allerletzten Rest einer frühen Ansiedlung fassen können.