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Meisterstücke
Meisterriss aus Oldenburg, 1667
Federzeichnung

Aufriss und Grundriss eines Fünfpilasterschrankes, Wien, 1764
Kolorierte Federzeichnung von Johann Hermann Budde
Quellennachweis: Vergleichsabbildung
Um die Verpflichtung auf gute Arbeit durchzusetzen, wurde der Ausbildungsweg genau geregelt – bis hin zu den Wanderjahren, auf denen Gesellen die Vielfältigkeit des Handwerks kennen lernen sollten. Wer Meister werden wollte, musste ein „Meisterstück“ als Probearbeit auf eigene Kosten anfertigen und oft erhebliche Gebühren zahlen. Damit wollten die Zünfte zugleich die Zahl der Zunftmeister gering halten und die Konkurrenz beschränken, um ihr Monopol zu schützen.
Die Schreiner verlangten als Meisterstück einen großen Schrank mit hohen Materialkosten. Ein Fünfpilasterschrank, wie der unten abgebildete wurde in Münster spätestens seit 1730 als Meisterstück verlangt. Im Vergleich zu dem fast hundert Jahre älteren Stück aus Oldenburg zeigt sich, dass die Gesamtform – abgesehen von der Ornamentierung – trotz Wanderschaften der Gesellen kaum verändert wurde: Das zünftige Handwerk war traditionell innovationsfeindlich.
 
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