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Das Foto zeigt den Grenzstein zwischen dem preußischen Minden-Ravensberg und Lippe.
Grenzstein zwischen dem preußischen Minden-Ravensberg und Lippe, Ende 18. Jh.
Sandstein mit dem Relief eines preußischen Adlers auf der einen und der lipischen Rose auf der anderen Seite
39 x 36 x 23 cm
Privatbesitz (Delbrück-Anreppen)
Im 18. Jahrhundert wurden die Territorialgrenzen vielerorts neu vermessen und durch Grenzsteine abgesteckt. Allein das "alte" Westfalen – das heißt der 1520/21 gebildete Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis, gebildet für das Aufgebot zur Reichsarmee und die Sicherung des Landfriedens – umfasste rund sechzig weltliche und geistliche, evangelische und katholische Territorien: Reichsstädte, Abteien und Stifte, Herrlichkeiten, Herrschaften, Grafschaften und Fürstentümer. Diplomaten hatten, wollten sie Kontakt zu den einzelnen Gebieten aufnehmen, mit einer Vielfalt von teils konkurrierenden Instanzen zu tun: mit gewählten Bürgermeistern und Stadträten, mit Grafen und Fürsten, mit adeligen Äbten und Äbtissinnen. Selbst kleine Reisen erforderten besondere Ausweispapiere. Diese Zersplitterung war nicht nur Wesenzug des "alten" Westfalens. Sie war Kennzeichen vormoderner Staatlichkeit und hemmte die Entwicklung von Wirtschaft und Verkehr.
 
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