Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens

ISA – Interaktiver Sprachatlas des westfälischen Platt

Über ISA

Der „Interaktive Sprachatlas des westfälischen Platt“ – oder kurz ISA – ermöglicht die spielerische Erkundung der westfälischen Mundarten, die im lautlichen und grammatischen Bereich sowie im Wortschatz eine große Vielfalt aufweisen. Dieser Vielfalt können sich die Benutzer ganz individuell nähern. Farbig gestaltete Sprachkarten und damit verknüpfte Tonaufnahmen thematisieren jeweils einzelne Sprachmerkmale und ermöglichen spannende Entdeckungstouren.

Die Auswahl der Karte erfolgt über die beiden Hauptmenüs „Begriffe“ und „Register“ oben links. Während unter „Begriffe“ nach Sachgruppen geordnete Wörter zu finden sind, deren mundartliche Entsprechungen auf den Karten angezeigt werden, kann man über das Register die Karten nach sprachwissenschaftlichen Kriterien auswählen. Das Layout der angezeigten Karten lässt sich über das Menü „Basiskarte“ unten links individuell verändern, etwa durch Ein- und Ausblenden der Flüsse, der Kreisgrenzen usw. Mit dem Navigationsmenü rechts in der Mitte kann man in die Karten zoomen und sie bewegen. Die Karten zeigen in farbigen Flächen bereits die räumliche Verteilung der sprachlichen Varianten an, aber erst die Tonaufnahmen geben einen unmittelbaren Eindruck von den regionalen Unterschieden. Die Aufnahmen kann man durch Anklicken der Ortsmarken in der Karte oder mit Hilfe der Ortssuche oben rechts aufsuchen und abspielen.

Der Kreis Siegen ist auf vielen Karten weiß geblieben, generell bietet ISA auch keine Tonaufnahmen von dort. Dies ist darin begründet, dass im Siegerland keine niederdeutschen, sondern mitteldeutsche Mundarten gesprochen werden. Einen ebenfalls multimedialen „Siegerländer Sprachatlas“ (SiSal) bietet die Universität Siegen im Internet an.

Zur Entstehung

In der Veranstaltung „Sprachgeografie multimedial“ an der Universität Münster im Wintersemester 2011/2012 kam die Idee auf, auch für die westfälischen Mundarten einen multimedialen Online-Atlas zu erstellen, etwa nach dem Vorbild des „Sprechenden Sprachatlas von Bayern“. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben Studierende auch bereits die ersten Tonaufnahmen erstellt. Als Projekt der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens nahm ISA dann im Jahr 2013 Fahrt auf. Unsere Mitarbeiterinnen Elena Haase und Franziska Mense haben Westfalen bereist und den Bestand an Mundartaufnahmen stark vergrößert. Ihnen beiden, ganz besonders aber auch den Plattsprechern, die bereitwillig mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

Die Karten sind betont einfach gehalten und zeigen nicht jede örtliche Ausnahme und Besonderheit. Im Vordergrund stehen die Hauptvarianten, die mit farbigen Flächen dargestellt sind. Zugrunde liegen detailliertere Karten aus dem Digitalen Wenkeratlas (www.diwa.info), dem Deutschen Wortatlas und dem Buch „Zur Lautentwicklung im Hiat in den westfälischen Mundarten“ (2003) von Renate Schophaus sowie Fragebogendaten aus dem Archiv des Westfälischen Wörterbuchs. Der Kartensigle rechts unten ist eine Sigle für die jeweilige Quelle beigefügt: DiWa = Digitaler Wenkeratlas, DWA = Deutscher Wortatlas, SCH = Schophaus 2003, WWbA = Archiv des Westfälischen Wörterbuchs.

Sowohl die Karten, die hier einzusehen sind, als auch die örtlichen Tonaufnahmen, die auf den Karten angebracht sind, sollen im Laufe der Zeit ergänzt werden. Falls Sie einen kompetenten Plattsprecher aus einer noch nicht sehr stark berücksichtigten Region kennen, wären wir für eine Vermittlung dankbar! E-Mail: mundart-kommission@lwl.org.

Unterstützung

Der „Interaktive Sprachatlas des westfälischen Platt“ wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Sparkasse Münsterland Ost und der Rottendorf-Stiftung.