Wildpferde im Merfelder Bruch
von Philipp Scholz
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten
für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser
und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
Mehr über die Arbeit und Aufgaben des LWL erfahren Sie hier:
von Philipp Scholz
Damit die Herde nicht unkontrollierbar wächst, werden die einjährigen Hengste Jahr für Jahr am letzten Samstag im Mai eingefangen und anschließend versteigert. Dieser traditionelle Wildpferdefang, der schon 1907 das erste Mal abgehalten worden ist, hat den kleinen Ortsteil Merfeld bei Dülmen im Kreis Coesfeld berühmt gemacht. In der eigens für dieses sehenswerte Spektakel errichteten Arena verfolgen jedes Jahr Tausende von Besuchern wie die Junghengste per Hand und ohne Hilfsmittel aus der Herde herausgefangen und danach meistbietend versteigert werden. Stuten werden weder gefangen noch verkauft. Sie verbleiben ihr ganzes Leben lang in der Wildbahn. Dann kehrt für ein Jahr wieder Ruhe in die Herde ein. Denn der Wildpferdefang ist die einzige Gelegenheit, zu der der Mensch in das Leben der Dülmener Wildpferde eingreift.
Für die Stadt Dülmen ist die Wildpferdherde ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal mit sehr hohem Wiedererkennungswert, das weit in die Region hinausstrahlt. Die Stadt bietet ein vielfältiges Touristikprogramm rund um die Wildpferde an, dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Radtourismus. Eine Vielzahl an örtlichen und überregionalen Radrouten führt an der Wildpferdebahn im Ortsteil Merfeld vorbei. Aber auch naturkundliche Führungen zur Beobachtung der Wildpferde in freier Natur werden angeboten.
In der reizvollen Bruchlandschaft des Münsterlandes haben zwischen Moor und Heide die Merfelder Wildbahn und die Wildlinge bisher alle Stürme der Zeit überstanden. Sie stellen ein Naturdenkmal von einzigartigem Wert dar, welches sich lohnt, dauerhaft erhalten zu werden.
• | Glitz, H. (1953): Die Wildbahn im Merfelder Bruch. In: Dülmener Heimatblätter. Dülmen | |
• | Grömping, H.-W. (2006): Dülmener Wildpferd. Borken (www.natur-lexikon.com) | |
• | Herzog von Croy'sche Verwaltung (2006): Wildpferde im Merfelder Bruch. Dülmen (Prospektmaterial) | |
• | Späh, H. (1939): Die Geschichte und Entwicklung des Wildponygestütes des Herzog von Croy zu Dülmen von der Gründung bis zur Neuzeit. Springe | |
• | www.wildpferde.de |
Erstveröffentlichung 2007