50 Jahre Wasservogelforschung an der Möhnetalsperre – zum Wandel der Vogelwelt auf dem größten Gewässer Westfalens
von Wilfried Stichmann und Ursula Stichmann-Marny
Landschaftsverband Westfalen-Lippe -
URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Naturraum/Wasservogelforschung
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von Wilfried Stichmann und Ursula Stichmann-Marny
Im Laufe der letzten 50 Jahre hat sich die Zusammensetzung der Vogelbestände deutlich verändert. Mit der Oligotrophierung der Möhnetalsperre durch verbesserte Abwasserbehandlung im Einzugsbereich der Möhne nahm die Diversität der Vogelwelt zu. Während in den 1960er Jahren einige wenige Vogelarten stark dominierten (bis zu 12.000 Stockenten und bis zu 11.600 Blessrallen), entfallen seit den 1980er Jahren die extremen Bestandsspitzen (Tab.1). Stattdessen sind in den Vogelscharen mehr Arten gleichmäßiger vertreten (z. B. gleichzeitig mehrere hundert Reiher-, Tafel- und Schellenten, Kormorane und Haubentaucher). Außer dem Kormoran kamen ab 1987/88 die Graugans, ab 1990/91 die Kanadagans und in den letzten Jahren die Nilgans, der Silberreiher und der inzwischen wieder im Arnsberger Wald heimisch gewordene Schwarzstorch hinzu (s. Beitrag Stichmann).
Die Möhnetalsperre wurde inzwischen der EU als Vogelschutzgebiet gemeldet. Die monatlich ermittelten Daten fließen in ein überregionales Biomonitoring ein. Regelmäßig besuchen Experten- und Studentengruppen die Möhnetalsperre zu Studienzwecken. Für auswärtige Gäste besonders interessant ist die Organisation des Nebeneinanders von Naturschutz und Tourismus an ein und demselben Gewässer. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Ausweisung großflächiger Naturschutzgebiete und die intensive Aufklärung der Menschen über die Schutzziele sowie einige unerlässliche Verhaltensregeln.
• | Stichmann, W. und U. Stichmann-Marny (2008): Der Möhnesee – Ein Wasservogelparadies im Wandel der Zeit. Möhnesee (Eigenverlag, beziehbar beim Autor Wilfried Stichmann, Engerweg 2, 59159 Möhnesee) | |
• | www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Naturraum/Neubuerger_Voegel |
Erstveröffentlichung 2008