Klimawandel – auch in Westfalen?
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten
für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser
und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
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Aber Niederschlag, Temperatur und Sonnenscheindauer sind nicht die einzigen Klimaelemente. Neben Wind und Luftfeuchte sollten zum Beispiel auch lufthygienische Parameter betrachtet werden. Leider liegen für diese Klimaelemente keine langen Zeitreihen vor. Einerseits liegt dies daran, dass entsprechende Messtechnik erst seit jüngerer Zeit zur Verfügung steht. Andererseits sind die Messungen sehr aufwändig und teuer. Das UBA (Umweltbundesamt) hat von 1988 bis 2003 in Gittrup, einer ländlichen Station nördlich von Münster, eine Datenreihe erhoben. Obwohl der Datensatz nach oben genannten Kriterien nicht ausreicht, eine klimatologische Analyse aufzustellen, sind doch einige Trends klar (und statistisch hoch signifikant) erkennbar: Die Konzentration des Schwefeldioxids (SO2) (Abb. 4) hat deutlich abgenommen. Untersuchungen von vielen anderen Stationen Westfalens, Deutschlands und Europas zeigen ebenfalls diese Entwicklung. Hier ist - speziell auch im Ruhrgebiet - durch die Reduktionen der Schwefelemissionen seit den 1980er Jahren eine erhebliche Verbesserung der Luftqualität eingetreten. Auch die Konzentrationen der Stickoxide (NOx) (Abb. 4) haben abgenommen, allerdings nicht so stark. Hier steht der flächendeckenden Einführung der Katalysatortechnik für Benzinmotoren eine deutliche Erhöhung der Fahrleistung der Kraftfahrzeuge in Deutschland und Europa gegenüber (siehe z.B. Fischer et al., 2006). Schließlich nehmen die Konzentrationen des Ozons (O3) zu. Für den Medianwert, der in Abb. 4 dargestellt ist, ist dies auch eine weithin verbreitet beobachtete Entwicklung. Die Spitzenwerte des O3 allerdings nehmen generell ab, was auf den Rückgang der Emissionen der Vorläufergasen (vor allem der reaktiven Kohlenwasserstoffe, aber auch des NOx) zurückzuführen ist. Warum die Medianwerte zunehmen, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Aber die Veränderung der atmosphärischen Zirkulationssysteme als Folge des globalen Klimawandels kommt als Verursacher in Frage.
• | Fischer, G., T. Frohne, L. Gerharz, M. Hildebrandt, O. Klemm, K. Mildenberger, C. Nording, I. Rehberger, M. Schiffer und C. S. Voulkoudis (2006): Veränderungen des NO / NO2-Verhältnisses in Nordrhein-Westfalen (1984-2004) und mögliche Ursachen. In: UWSF - Z Umweltchem Ökotox. o. O., S. 155-163 |
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• | Intergovernmental Panel for Climate Change (IPCC) (2001): IPCC Third Assessment Report - Climate Change 2001. o. O. (www.ipcc.ch) |
Erstveröffentlichung 2007