Glossar

A

  • Aal-Bypass, spezieller sohlnaher Fischabstieg für den Aal.
    Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. Mittlere Wärmezeit, ca. 9.000 bis 5.500 vor heute und wärmste Phase des Holozäns; die Wälder waren dominiert von Eiche, Ulme, Linde und Erle; es begann die Sesshaftwerdung des Menschen.
  • atmosphärische Grenzschicht, die dem Erdboden nächste Schicht der Atmosphäre. Sie steht mit dem Erdboden innerhalb von etwa einer Stunde in unmittelbarer Wechselwirkung. Die a. G. kann wenige bis einige hundert Meter mächtig sein.
  • Auflösung, geometrisch: Größe der Bildelemente (Pixel); spektral: Anzahl und Breite der aufgezeichneten Kanäle; radiometrisch: Anzahl der Abstufungen zur Darstellung der Reflexionsintensität. Oft angegeben in der für die Kodierung verwendeten Anzahl an Bits (z.B. 8 bit = 256 Intensitätsstufen); temporal: zeitlicher Abstand zwischen einzelnen Aufnahmen derselben Region.
  • Aufschluss, in einem A. tritt Gestein, welches mit dem anstehenden Gesteinsuntergrund verbunden ist, sichtbar an die Oberfläche. Ein natürlicher A. ist z.B. ein freistehender Felsen, eine Felswand oder eine Abrisskante eines Erdrutsches. Künstliche A. sind z.B. Steinbrüche, Kiesgruben und Stollen im Untertage-Bergbau.
  • äußere Aufstockung, Vergrößerung der land- bzw. forstwirtschaftlich genutzten Fläche eines Betriebes durch Zukauf oder Pacht.
  • autochthon, im selben Gebiet entstanden oder vorhanden.
  • Automotive-Sektor, hierzu zählen neben der Automobilzulieferindustrie weitere Sparten des Fahrzeugbaus aus den Bereichen der Bahnindustrie, Luftfahrt- und Raumfahrtindustrie sowie des Schiffbaus.
  • Azimutwinkel, Drehungswinkel in der Horizontalebene (um eine vertikale Achse).
  • abiotisch, ohne Beteiligung von Lebewesen.
  • Abteufen, Herstellung von senkrechten Hohlräumen zur Erschließung von Lagerstätten. Das Wort wird aus der bergmännischen Bezeichnung "Teufe" für "Tiefe" hergeleitet.
  • Achterdalben, Dalben sind in den Gewässergrund eingerammte Pfähle (zumeist aus Holz) zum Befestigen von Booten. A. ermöglichen das Anlegen und Festmachen eines Bootes mit seiner hinteren Seite.
  • Ackerflächenverhältnis, Anteil der Anbauflächen der Hauptfruchtarten Getreide, Hackfrüchte, Futterpflanzen, Feldgemüse und Handelsgewächse am Ackerland.
  • additive Farbmischung, Mischung von Licht in den Grundfarben Rot, Grün und Blau, die in der Summe Weiß ergeben.
  • Adventivpflanzen, Arten, die ihr Vorkommen in einem bestimmten Gebiet direkt oder indirekt dem Menschen verdanken und sich dauerhaft oder auch nur unbeständig ansiedeln.
  • Agamospermen, Gruppen von Pflanzen mit einer Sonderform der Vermehrung: Die Samen werden ohne Befruchtungsvorgänge gebildet, d. h. es findet kein genetischer Austausch mit anderen Individuen statt. Dadurch erhält sich jede Mutation bei den Nachkommen, und es kann zu einer Differenzierung in zahlreiche, aber oft nur geringfügig unterschiedliche Kleinarten kommen. Die Nachkommen sind genetisch vollkommen identisch mit den Elternpflanzen, es handelt sich also um Klone.
  • Agenda 21, auf der UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro von 179 Teilnehmerstaaten verabschiedetes Aktionsprogramm für das 21. Jh. Zentrales Ziel ist eine die soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimension berücksichtigende nachhaltige Entwicklung.
  • Ah-Horizont, Bodenprofile gliedern sich in übereinanderliegende Horizonte (griech. horizein = begrenzen): A = Oberboden, B = Unterboden, C = Untergrund; mit Kleinbuchstaben werden die Horizonte untergliedert, z.B. h = humos, Ah also humoser Oberboden.
  • Allmende, seit dem Mittelalter kollektiv und überwiegend extensiv genutztes, unzerteiltes Gemeindeland (z.B. Weideland, Wald). Heute existieren A. in Mitteleuropa nur noch in Reliktform und sind überwiegend auf die Alpgenossenschaften beschränkt.
  • Alpidische Orogenese, bezeichnet die bislang letzte globale Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte, in der auch die Alpen aufgefaltet wurden. Der Prozess reicht von der Kreidezeit über das Miozän mit der stärksten Gebirgsanhebung vor etwa 20 Mio. Jahren bis heute.
  • altmoränal, bereits aus der Saaleeiszeit stammend.
  • Aktionsplan, zu erstellen bei Überschreitungsgefahr der Immissionsgrenzwerte und Alarmschwellen der 22. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes). Er kann Maßnahmen zur Beschränkung und – soweit erforderlich – zur Aussetzung der Tätigkeiten (einschließlich des Kraftfahrzeugverkehrs) vorsehen, die zur Gefahr einer Überschreitung der Immissionsgrenzwerte beitragen (nach §11, Abs. 4 22. BImSchV).
  • anastomisierendes Gerinnebett, Fließgewässer, das durch sich teilende und zusammenfließende Gerinnelaufabschnitte gekennzeichnet ist.
  • Anemochorie, die Ausbreitung von Pflanzensamen durch Wind.
  • Angerdorf, mittelgroße, planmäßige Siedlung, deren Gehöfte in lockerem bis dichtem Abstand einen großen Platz, den Anger, umschließen.
  • angereichertes Grundwasser, planmäßig versickertes Oberflächenwasser, das sich im Untergrund mit dem "echten" Grundwasser vermischt. "Planmäßig" bedeutet, dass das Oberflächenwasser zunächst auf entsprechende Uferzonen bzw. in dafür angelegte Versickerungsbecken gepumpt wird und von dort aus nach unten wandert. Durch die Versickerung tritt ein Filterungs- und Reinigungseffekt ein, der zu einer verbesserten Wasserqualität führt.
  • Anhydrit, gesteinsbildendes Mineral, das bei Wasseraufnahme in Gips übergeht. Es tritt, oft zusammen mit Steinsalz und Gips, im Zechstein und in der Trias auf.
  • Ankergarten, Ausgangs- und Informationspunkt, um die umliegenden Gärten und Parks zu erkunden.
  • Ankermieter, Haupt- bzw. Großnutzer einer gewerblichen Immobilie mit überdurchschnittlicher Anziehungskraft auf Kunden wie auch auf weitere Nutzer und Investoren.
  • Ansalbung, willkürliche (und illegale) Ansiedlung gebietsfremder Pflanzen in der freien Landschaft.
  • Anthrazitkohle, Steinkohle mit nur 5–10% flüchtiger Bestandteile.
  • äolisch, durch den Wind transportiert.
  • Äquinoktium, Tag- und Nachtgleiche am 21. März (Frühlings-Ä.) und 23. September (Herbst-Ä.) jeden Jahres.
  • artesisches Becken, Beckenlandschaft, in der artesisch (gespanntes) Grundwasser austritt. Zu dieser Erscheinung kommt es, wenn Grundwasser in einer Senke zwischen zwei grundwassernichtleitenden Schichten eingestaut wird. Wenn das Druckniveau des Grundwassers größer als der Abstand zur Erdoberfläche wird, kann es als artesische Quelle zutage treten.
  • AST-Verkehr (AST = Anruf-Sammel-Taxi), ergänzt den ÖPNV in nachfrageschwachen Verkehrszeiten (Abends- und Nachtzeiten und Wochenende). Nach Voranmeldung kann die Beförderung mit dem AST nach einem festgelegten Fahrplan von ÖPNV-Haltestellen aus bis zum gewünschten Ziel innerhalb einer Kommune erfolgen, wobei im Allgemeinen Sondertarife gelten.
  • Atlantikum, Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. Mittlere Wärmezeit, ca. 9.000 bis 5.500 vor heute und wärmste Phase des Holozäns; die Wälder waren dominiert von Eiche, Ulme, Linde und Erle; es begann die Sesshaftwerdung des Menschen.
  • atmosphärische Grenzschicht, die dem Erdboden nächste Schicht der Atmosphäre. Sie steht mit dem Erdboden innerhalb von etwa einer Stunde in unmittelbarer Wechselwirkung. Die a. G. kann wenige bis einige hundert Meter mächtig sein.
  • Auflösung, geometrisch: Größe der Bildelemente (Pixel); spektral: Anzahl und Breite der aufgezeichneten Kanäle; radiometrisch: Anzahl der Abstufungen zur Darstellung der Reflexionsintensität. Oft angegeben in der für die Kodierung verwendeten Anzahl an Bits (z.B. 8 bit = 256 Intensitätsstufen); temporal: zeitlicher Abstand zwischen einzelnen Aufnahmen derselben Region.
  • Aufschluss, in einem A. tritt Gestein, welches mit dem anstehenden Gesteinsuntergrund verbunden ist, sichtbar an die Oberfläche. Ein natürlicher A. ist z.B. ein freistehender Felsen, eine Felswand oder eine Abrisskante eines Erdrutsches. Künstliche A. sind z.B. Steinbrüche, Kiesgruben und Stollen im Untertage-Bergbau.
  • äußere Aufstockung, Vergrößerung der land- bzw. forstwirtschaftlich genutzten Fläche eines Betriebes durch Zukauf oder Pacht.
  • autochthon, im selben Gebiet entstanden oder vorhanden.
  • Automotive-Sektor, hierzu zählen neben der Automobilzulieferindustrie weitere Sparten des Fahrzeugbaus aus den Bereichen der Bahnindustrie, Luftfahrt- und Raumfahrtindustrie sowie des Schiffbaus.
  • Azimutwinkel, Drehungswinkel in der Horizontalebene (um eine vertikale Achse).

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B

  • Bahnbetriebswerk, eine Anlage, in der Wartung, kleinere Reparaturen, die Reinigung von Lokomotiven und Triebwagen etc. durchgeführt werden. Zudem werden hier der Einsatz der Triebfahrzeuge und des Lokomotivpersonals organisiert.
  • Banat, Teil der niederungarischen Tiefebene, begrenzt durch die Flüsse Marosch im Norden, Theiß im Westen und Donau im Süden sowie die Ausläufer der Südkarpaten im Osten.
  • Banderolensteuer, die B. ist eine besondere Form der Besteuerung und wird auch Streifensteuer genannt. Mittels der Verwendung von Banderolen (Papierstreifen) wird eine Verbrauchsteuer auf ein verpacktes Konsumgut erhobenen. Die B. trifft den Hersteller.
  • Bankett (auch: Bankette), schließt an den Randstreifen bzw. Seiten-streifen i.d.R. auf beiden Seiten einer befestigten Fahrbahn als unbefestigter Seitenstreifen an.
  • Barrel, das B. (engl. für Fass) ist ein angloamerikanisches Maßsystem für Flüssigkeiten (Volumen); 1 bbl. (US) = 158,98 Liter.
  • Barrierefreiheit, B. spricht nicht nur die Herstellung der baulichen, verkehrlichen und organisatorischen Zugänglichkeit von öffentlichen wie privaten Räumen und Dienstleistungen an, sondern schließt auch den Abbau von Barrieren in den Bereichen Information und Kommunikation ein. Barrierefreies Gestalten ist immer umfassend gemeint und als eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe zu verstehen, die eine Verbesserung der Lebensqualität für alle Menschen zum Ziel hat.
  • basaltische Tuffe, verfestigte vulkanische Auswurfprodukte unterschiedlicher Korngröße.
  • Basen, bodenkundlich gesehen die Nährstoffe Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium.
  • Beetpflug, einseitiger wendender Pflug mit feststehendem Streichbrett. Die schneidenden Teile von B. bestehen aus dem die Scholle senkrecht schneidenden Pflugmesser (Sech) und der die Scholle unten horizontal abschneidenden dreieckigen Schar. Der abgetrennte Bodenstreifen wird anschließend durch das Streichbrett erfasst und gewendet bzw. umgeworfen. B. sind in Westfalen bis in die erste Hälfte des 20. Jh.s in Gebrauch gewesen; archäologische Funde belegen ihre regionale Verwendung seit dem Spätmittelalter.
  • Beizjagd (auch: Falknerei), die Jagd auf Kleinwild (u. a. Rebhühner, Kaninchen, Hasen) mit Hilfe von Greifvögeln wie z.B. Falken, Habichten oder Adlern.
  • Bergehalde, eine B. entsteht aus der Aufschüttung des beim Kohlenabbau mit geförderten, nicht verwertbaren "tauben" Gesteins – des sog. Bergematerials. Während dieses Gestein in früheren Phasen des Abbaus zu großen Teilen wieder in die Bergbaugrube zurückgeführt (versetzt) oder in kleinen Spitzkegelhalden übertage aufgeschüttet wurde, ist mit dem Einsatz vollmechanischer Abbaumethoden der Anteil des Bergematerials an der Gesamtförderung auf nahezu 50% angewachsen, und die Berge werden fast vollständig in großen B. übertage gelagert.
  • Betriebsvereinfachung, Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebes auf wenige Bodennutzungs- bzw. Viehhaltungszweige.
  • Bett&Bike-Betriebe, Gastbetriebe, die sich auf die besonderen Bedürfnisse von Radfahrern eingestellt haben. Bislang wurden deutschlandweit über 4.900 Betriebe für ihre Fahrradfreundlichkeit mit diesem Qualitätssiegel des ADFC ausgezeichnet.
  • Bienenweide, Biotop mit blühenden Wild- oder Nutzpflanzen zur Nektar-und Pollenernte.
  • Bifurkation (lat. furca = Gabel), ist in der Gewässerkunde die Verzweigung eines Fließgewässers, sodass wasserscheidenüberschneidend Wasser eines Flusses über unterschiedliche Gewässersysteme (Gewässereinzugsgebiete) zum Meer gelangt.
  • Bildersturm (auch: Ikonoklasmus), der seit dem 8. Jh. schwelende Streit um die Verehrung christlicher Bildwerke. Synonym für die Zerstörung kirchlicher Kunstwerke durch protestantische Fanatiker im 16. Jh.
  • Bike&Ride, eine Verkehrs-Kombination aus Fahrrad und ÖPNV. B.&R. umfasst alle Reisen, bei denen ein öffentliches Verkehrsmittel mit dem Fahrrad erreicht und dieses in der Nähe der Haltestelle geparkt wird.
  • Bindungskoeffizient, Anteil jener erwerbstätigen Wohnbevölkerung, der in derselben Stadt/Gemeinde auch der Erwerbstätigkeit nachgeht.
  • Biotoptyp, Lebensraum einer Biozönose.
  • Biozönose, Gemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum.
  • Birkenpech, teerartiges Destillat aus der Rinde der Birke, als universeller Klebstoff in urgeschichtlichen Zeitperioden verwendet.
  • Bleiglanz, Bleierz, Galenit.
  • Blockheizkraftwerk, nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung betriebene Anlage zur Versorgung einzelner Gebäude bzw. Gebäudekomplexe mit Strom und Wärme. Nennleistung bis etwa 5 MW.
  • Bodenordnung (auch: Flurbereinigung), die B. stellt nach dem Flurbereinigungsgesetz die Umgestaltung von zersplitterter oder unwirtschaftlich gestalteter landwirtschaftlicher oder forstwirtschaftlicher Nutzfläche mit bestimmter Zielsetzung dar. Im ländlichen Raum werden B. in der Regel unter betriebswirtschaftlichen, landschaftsplanerischen und ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.
  • Bodenwertzahl, Bewertungssystem zur Messung der natürlichen Ertragsfähigkeit der Böden. Berücksichtigt werden die Bodenarten, das Ausgangsmaterial und der Entwicklungsstand, außerdem Einwirkungen des Reliefs und des Klimas. Die besten Böden werden mit 100 Punkten bewertet, die minderwertigsten mit 1.
  • Bootsslipanlage, schräge Ebene, auf der Boote von einem Anhänger in das Wasser gelassen werden.
  • Boreal, zweiter Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. frühe Wärmezeit, ca. 10.500 bis 9.000 vor heute; die Wälder waren von Hasel und Kiefer dominiert.
  • Brabant, Landschaft in der Mitte des niederländisch-belgischen Tieflandes. Seit dem 15. Jh. berühmt für den Orgelbau.
  • Bramscher Intrusiv, ein bei Bramsche (Landkr. Osnabrück) in der Erdkruste liegendes Massiv. Die hier vorkommenden Intrusivsteine sind in großer Erdtiefe durch die Kristallisation von Magma entstanden.
  • Brandgrubengrab, Form der Grablege, in der die verbrannten menschlichen Knochen zusammen mit den ebenfalls verbrannten Grabbeigaben (bzw. deren Resten), der Asche und den Überresten des Scheiterhaufens ohne Urne in einer Grube beigesetzt worden sind.
  • Brechungsdiphthong, Zwielaut aus altem Kurzvokal in offener Silbe (z.B. ie < i, oa < o, üe < ü).
  • Bronze, Legierung aus Kupfer und Zinn im Verhältnis 9:1.
  • Brukterer, germanischer Stamm, an Ems und Lippe siedelnd. Zweimal von den Römern unterworfen (12 v. Chr. und 4 n. Chr.), nahmen sie an der Varusschlacht 9 n. Chr. wohl mitentscheidend teil. Germanicus ließ 15 n. Chr. ihr Gebiet verwüsten. 69/70 n. Chr. beteiligten sie sich an dem von ihrer Seherin Veleda angefachten Aufstand der Bataver (germanischer Stamm in der Gegend der Rheinmündung) gegen die Römer. Um 100 n. Chr. von benachbarten Stämmen überfallen und beinahe ausgerottet, gingen die Reste des B.-Stammes später im Stammesverband der Franken auf.
  • Buchsenförderkette, Gelenkkette, bei der eine innere Lasche auf einer "Buchse" sitzt, die sich auf einem Bolzen befindet. Das (zusätzliche) Gelenk reduziert die Reibung sowie den Verschleiß der Kette und verbessert zugleich ihren Laufdienst.
  • Buntsandstein, erdgeschichtliche Phase innerhalb der Trias. Sie wird in den Unteren, Mittleren und Oberen B. (auch: Röt) gegliedert. Diese Schichtenfolge ist in Deutschland weit verbreitet, z.B. im Solling (Niedersachsen) und in zahlreichen Regionen Hessens. Charakteristisch hierbei sind rötliche bis braune Sandsteine.
  • Business Improvement District (BID), innerstädtischer Bereich (Quartier), in dem die ansässigen Grundstückseigentümer auf weitgehend freiwilliger Basis Maßnahmen zur Verbesserung des Umfeldes und der Attraktivität – v. a. in Bezug auf Einzelhandelsdienstleistungen – finanzieren und durchführen. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Modell war Vorbild für die in den letzten Jahren in Deutschland entstandenen Immobilien- und Standortgemeinschaften.

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C

  • CAD (= Computer Aided Design), computergestützte Konstruktion, bei der spezielle Software eingesetzt wird, z.B. im Maschinenbau, Bauwesen und in der Architektur.
  • Campan, Schichtenfolge in der Oberkreide-Zeit; vor 78 bis 70 Mio. Jahren.
  • Casting (Sport), eine Disziplin des Angelsports, bei der es gilt, die an der Angelschnur/Angelrute befestigten Köder (Fliegen) bzw. Gewichte möglichst weit oder zielgenau (z.B. auf eine Zielscheibe) zu werfen.
  • Centurio, Befehlshaber einer Centurie (ursprünglich 100, später 60 Mann) der römischen Armee.
  • Charterflugverkehr/-verbindung/-gesellschaft, der Begriff Ch.-fluggesellschaft ist rechtlich nicht definiert und stellt einen Teil des Gelegenheitsflugverkehrs dar. Zumeist versteht man hierunter eine Ferienfluggesellschaft, die im Auftrag von Reiseveranstaltern Touristen in Form einer Pauschalreise zu ihren Urlaubszielen befördert. Der Ch.-verkehr unterliegt nicht den Kriterien der Regelmäßigkeit und der Betriebspflicht. Die meisten Ferienfluggesellschaften führen ihre Flüge allerdings auch nach einem vorher festgelegten Flugplan durch, wovon sie im Gegensatz zu den Linienfluggesellschaften abweichen dürfen. So besteht entsprechend der Buchungslage die Möglichkeit, zusätzliche Flüge durchzuführen oder Start- bzw. Zielflughäfen durch Transitflüge zusammenzulegen. Nicht zuletzt durch den Verkauf von Einzelplätzen ohne Pauschalarrangement ist festzustellen, dass sich die Strategie der Ch.-gesellschaften immer mehr denen der Linienfluggesellschaften angleicht.
  • Cherusker, germanischer Volksstamm, im Weser- und Leinebergland siedelnd. 12 und 9 v. Chr. sowie 4 n. Chr. von den Römern unterworfen, erhoben sich die Ch. unter der Führung des Arminius an der Spitze einer Völkerkoalition gegen Rom und erlangten nach der Varusschlacht (9 n. Chr.) die Freiheit wieder, die sie 15/16 n. Chr. gegen Germanicus behaupten konnten. Nach der Ermordung des Arminius (21 n. Chr.) zerstörten innere Wirren die Einheit des Volkes, das an Bedeutung verlor und späterhin keine Erwähnung mehr findet.
  • Cluster, regionales Netzwerk von Produzenten, Dienstleistern und Institutionen mit gemeinsamen Austauschbeziehungen entlang einer bestimmten Wertschöpfungskette.
  • colline Lage, Begriff für eine Höhenstufung von 150 bis 300 m Meereshöhe (auch: "Hügelstufe").
  • Core-Banking, Kerngeschäft(e) von Banken.
  • Critical Load, Schwellenwert für Schadstoffeinträge, bei denen nach bisherigem Wissen noch keine nachweisbaren schädlichen Veränderungen der Ökosysteme zu erwarten sind.
  • Cross-Compliance-Verordnung, seit 2005 bestehende Verordnung, nach der Landwirte für den Erhalt von staatlichen Prämienzahlungen bestimmte Verpflichtungen einhalten müssen. Dabei geht es um die Einhaltung von Grundanforderungen an die Betriebsführung in den Bereichen Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzen, Umwelt und Tierschutz, die Erhaltung eines guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands der Flächen sowie die des Dauergrünlandes. Werden diese festgelegten Verpflichtungen nicht erfüllt, erfolgt eine Sanktionierung. Je nach Schwere, Ausmaß, Dauer oder Häufigkeit der Verstöße kann es zu einer drastischen Kürzung der Beihilfezahlungen für ein oder mehrere Kalenderjahre kommen.

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D

  • Daseinsgrundfunktionen (auch: Grunddaseinsfunktionen), Bezeichnung für die im Rahmen des sozialgeographischen Ansatzes in der Didaktik der Geographie unterschiedenen Bereiche menschlichen Lebens. Auf Dieter Partzsch (1964) zurückgehend werden dabei hauptsächlich unterschieden: In Gemeinschaft leben – Sich versorgen – Wohnen – Arbeiten – Sich bilden – Sich erholen – Am Verkehr teilnehmen.
  • Dauerfrostboden (auch: Permafrost), ganzjährig tief gefrorenes lockeres Oberflächensubstrat oder Festgestein, das nur im Sommer oberflächennah auftaut; während der Eiszeiten in ganz Deutschland auftretend.
  • Dauerquellhorizont, geologisch bedingte Aufreihung permanent fließender Quellen. In Westfalen u. a. am Hellweg (Dortmund bis Paderborn) auftretend.
  • Deflation (Geomorphologie), Abtragung von Boden durch den Wind.
  • Degradation/Degradierung, bezeichnet allgemein die Verringerung eines Wertes oder einer Eigenschaft; Bodend. führt zur Verschlechterung von Bodeneigenschaften; Waldd. ist meist die Entwicklung vom Naturwald zum Sekundärwald mit entsprechender Auflichtung und häufig nachfolgendem Rückgang der natürlichen Artenvielfalt.
  • demographischer Übergang/demographische Transformation, die mehr oder weniger regelhafte Entwicklung von hohen Geburten- und Sterbeziffern zu vergleichsweise niedrigen Werten.
  • Dendrochronologie, "Lehre vom Baumalter". Eine Datierungsmethode, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden.
  • Dendromasse, holzartige Biomasse.
  • Denitrifikation, Umwandlung des im Nitrat gebundenen Stickstoffs zu molekularem Stickstoff und Stickoxiden durch Bakterien. Der entstandene molekulare Stickstoff entweicht größtenteils in die Atmosphäre.
  • Deposition, Eintrag in ein Ökosystem, z.B. von Schadstoffen in ein Waldökosystem durch die Luft und mit Regen; die flächen- und zeitbezogenen D. (Einheit: kg pro ha und Jahr) gelten als ökologische Kontrollgrößen.
  • Derbholz, oberirdisches Holz mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm (ohne Rinde).
  • Destination, im Tourismus ein von Reisenden/Gästen als geographischer Raum (Stadt, Region, Land) eigenständig wahrgenommenes und aufgesuchtes Reiseziel. Die D. ist räumlich begrenzt, klar definiert, wird im Wettbewerb als Einheit wahrgenommen und beworben; sie überschreitet als Zielregion ein kritisches Nachfragevolumen.
  • Devastierung, Verwüstung des Waldes und eine starke Veränderung des ursprünglichen Waldzustandes, etwa durch Streu- oder Holzentnahme in großen Mengen, großflächige Rodung und übermäßigen Verbiss der Bäume durch die in den Wald getriebenen Nutztiere. Dieser starke Nutzungsdruck, der vor allem vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit andauerte, führte zu einem verheerenden Aussehen der noch verbliebenen Waldreste.
  • Devon, Periode des Erdaltertums vor 410–336 Mio. Jahren; gegliedert in Unter-, Mittel- und Ober-Devon.
  • Diabas, Ergussgestein des Erdaltertums, das u. a. im Rheinischen Schiefergebirge verbreitet ist.
  • Diagenese, geologischer Prozess, den Lockersedimente durchlaufen, wenn sich aus ihnen Sedimentgestein bildet.
  • Diatomeenanalyse, Datierung von Binnenseeablagerungen aus Kieselschalen toter Diatomeen (Kieselalgen), organischen Resten und Sand zur Rekonstruktion ehemaliger Trophiebedingungen eines Gewässers.
  • Dielentor, das D. eröffnete den größten und wichtigsten Raum eines niederdeutschen Hallenhauses (= Fachwerk-Bauernhaus mit Wohnung, Stallraum und Erntelager), wobei der Begriff "Diele" oder "Deele" als Synonym für Hausflur, Vorsaal oder -raum steht. Das halbrunde D. konnte z.B. einen Heuwagen passieren lassen. Im 18. Jh. wurden die D. in den Städten teilweise ersetzt, um die Wohn- bzw. Handelsfunktion zu unterstreichen.
  • Dinki(es), engl. Abkürzung für double income, no kids (verheiratet oder unverheiratet zusammenlebende, kinderlose Paare mit zwei Haushaltseinkommen).
  • Disparitäten, ungleiche Lebensbedingungen innerhalb eines bestimmten Raumes in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht, z.B. bezüglich der Arbeitsplätze, Dienstleistungen und Infrastruktur.
  • Doline (slaw. dolina = Tal), Schlot-, trichter- oder schüsselförmige Senke, die in Karstgebieten durch Lösungsprozesse im Untergrund entstanden ist. Ihr Durchmesser schwankt meist zwischen 2 und 200 m, kann aber auch mehrere km aufweisen. Ihre Tiefe reicht von 2 bis zu mehr als 300 m.
  • Domäne (lat.-frz. "Herrschaftsgebiet"), dem Staat bzw. früher dem Landesherrn gehörende Landgüter.
  • Doppelradnadel, mittelbronzezeitliches Schmuckstück, zur Frauentracht gehörig.
  • Dortmunder Rücken, Höhenzug im östlichen Ruhrgebiet. Es handelt sich dabei um einen Teil der Hellwegbörden. Der D. R. erstreckt sich von der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Holzwickede im Osten/Südosten über etwa 15 km nach Westen/Nordwesten, wo er im Emschertal endet. Dazwischen berührt er den Süden der Dortmunder Innenstadt.
  • Drehkreuz, die großen Fluggesellschaften sind dazu übergegangen, ihre Heimatflughäfen, die sich meistens in den Hauptstädten befinden, zu Drehkreuzen bzw. Hubs auszubauen. Ein Hub ist definiert als die zentrale Drehscheibe eines Transfernetzes, über welche koordinierter intra- wie interkontinentaler Umsteigeverkehr einer Airline fließt. Die Neuerung eines Hub-and-Spoke-Systems liegt demnach in der zeitlichen Bündelung von Verkehrsströmen, den Spokes, an einem zentralen D. Die indirekte Verkehrsführung über den Hub und das Zusammenführen verschiedener Quell- und Zielmärkte ermöglichen den Einsatz größerer Flugzeuge, eine höhere Flugfrequenz und die Bedienung von Flughäfen mit geringem Potenzial, welche eine Point-to-Point-Verbindung nicht erlauben würde.
  • Drubbel, s. Eschsiedlung.
  • Düker, niederdeutsch bzw. niederländisch = "Taucher"; ein D. ist eine Leitung (Wasserrohr) zur Unterquerung eines Bauwerkes (z.B. eines Kanals). Bei der Unterquerung eines Kanals durch eine Wasserleitung macht man sich das Prinzip der "kommunizierenden Röhren" zunutze (Funktion wie ein Siphon). Hierbei strömt durch den natürlichen Fließdruck an der einen Seite die gleiche Wassermenge ein wie an der gegenüberliegenden aus.
  • dystroph, Zustand sehr nährstoffarmer, huminstoffreicher Moorgewässer.

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E

  • edaphisch, auf den Boden bezogen, im Boden lebend.
  • Edda, Name zweier Werke der altisländischen Literatur, aufgezeichnet im 14./15. Jh.
  • EDTA-Lösung, eine organische Säure (Ethylendiamintetraacetat bzw. Ethylendiamintetraessigsäure) mit der Eigenschaft, Metalle komplex zu binden; EDTA-L. sind daher gebräuchliche Extraktionsmittel zur Bestimmung der Gehalte an pflanzenverfügbaren essentiellen und auch potenziell giftigen Schwermetallen in Böden.
  • EFRE, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Ein Strukturfonds der Europäischen Union, der die wirtschaftlich ärmeren Regionen finanziell unterstützt.
  • Einwohnerwert, Maßeinheit in der Wasserwirtschaft zur Bestimmung der im Abwasser enthaltenen Schmutzfracht. Der E. ist die Summe aus der Einwohnerzahl einer Stadt oder Region und dem Einwohnergleichwert. Letzterer vergleicht die aus der gewerblichen Wirtschaft stammende Schmutzfracht mit der aus den häuslichen Abwässern. Eine wichtige Berechnungseinheit hierbei ist der für die Klärung wichtige biochemische Sauerstoffbedarf.
  • einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial, beschreibt das Nettoeinkommen aller privaten Haushalte einer Stadt/Gemeinde, das für die Verwendung im Einzelhandel zur Verfügung steht.
  • Einzelhandelszentralität, stellt das prozentuale Verhältnis der Einzelhandelsumsätze einer Stadt zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft dar und ist ein Maß für die zentralörtliche Bedeutung von Städten.
  • Eisenzeit, nach Stein- und Bronzezeit die dritte große vorgeschichtliche Periode, gekennzeichnet durch allgemeinere Verwendung des Eisens als Werkstoff für Werkzeuge, Waffen und Geräte. Aus den archäologischen Funden ist in Europa auf ein deutliches Zeitgefälle von Südosten nach Nordwesten zu schließen: Während in Griechenland die E. 1.100 v. Chr. einsetzte, geschah dies in Skandinavien erst um Christi Geburt.
  • Elbgermanen, nach archäologischem Fundgut zusammengestellte germanische Stammesgruppe, die beiderseits der Elbe von der Mündung bis nach Böhmen siedelte.
  • elektrische Leitfähigkeit, Maß für die Fähigkeit einer Lösung, elektrischen Strom zu leiten (Einheit: µS/cm, wobei 1 S = 1 Ω-1; multipliziert mit dem Faktor 0,7 erhält man größenordnungsmäßig den Zahlenwert der gelösten Feststoffe in mg/l). Die e. L. hängt ab von der Art und Konzentration der in der Lösung vorhandenen Ionen und von der Temperatur. Sie beträgt bei Regenwasser bei 25°C etwa 4 µS/cm, bei Grund- und Quellwasser 600 µS/cm und mehr als 50.000 µS/cm bei Meerwasser.
  • Elektrophoreselack, Lack für die elektrophoretische Tauchlackierung, die vor allem in der Automobilindustrie angewandt wird. Der E. dient dem Korrosionsschutz. Die Technik der elektrophoretischen Tauchlackierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch kompliziert geformte Teile (z.B. mit Hohlräumen) gleichmäßig beschichtet.
  • Elevationswinkel, Neigungs- bzw. Drehungswinkel um eine horizontale Achse.
  • Ems-Gruppe, jungbronzezeitlicher Grabsittenkreis im westlichen Niedersachsen, den östlichen Niederlanden und Westfalen.
  • Endmoräne, aus vom Eis mitgeführtem Material bestehender, meist niedriger Wall (vor dem Eisrand), der durch Zusammenschieben dieses Materials (Stauchendmoräne) oder Anhäufung von Sanden, Kiesen und Gesteinen bei Verweilen des Eises an einer bestimmten Stelle (Satzendmoräne) entsteht.
  • Endneolithikum, letzter Abschnitt der Jungsteinzeit, ca. 2.800 bis 2.200 v. Chr.
  • Erdwerk, runde oder ovale, meistens große Anlagen mit Gräben und Wällen, mit oder ohne Palisadenreihen. In Mitteleuropa während der Jungsteinzeit weit verbreitet.
  • Erntefestmeter (Efm), wirtschaftlich nutzbares Volumen des Baumes.
  • Erosionsbasis, Niveau, bis zu dem die Erosion (Abtragung) durch fließendes Wasser wirken kann. Unterhalb der Erosionsbasis überwiegt die Sedimentation (Ablagerung).
  • erratischer Block, s. Findling.
  • Erweckungsbewegung, als E. wird innerhalb des reformatorischen Christentums eine Strömung bezeichnet, welche die Bekehrung des Einzelnen und die praktische christliche Lebensweise besonders betont. E. gehen davon aus, dass lebendiges Christentum mit der Antwort des Menschen auf den Ruf des Evangeliums zu Umkehr und geistiger Erneuerung beginnt.
  • Esch, verbreitete Flurform in den nordwestdeutschen Sandlandschaften (u.a. Sandmünsterland), charakterisiert durch Dauerackerland mit Langstreifenflur, Flurzwang und Plaggendüngung (s. auch Eschsiedlung).
  • Eschsiedlung, Form der mittelalterlichen ländlichen Besiedlung in den Geestgebieten Nordwestdeutschlands. E. – auch als "Drubbel" bezeichnet – bestehen z.B. in Form von Reihen-, Ring- und Platzdrubbeln. Charakteristisch für Drubbel sind Eschfluren, deren Dauerackerland mit Plaggenmist gedüngt worden ist.
  • ESP, engl. Abkürzung für emotional selling proposition; steht im Marketing für ein emotionales Nutzenversprechen, das über Assoziationen des Produkts mit bestimmten Emotionen hergestellt wird und geeignet ist, eine besondere (emotionale) Wirkung des eigenen Produkts (oder Dienstleistung) gegenüber konkurrierenden Produkten herauszustellen.
  • EUREGIO-Mozer-Kommission, älteste Arbeitsgruppe der EUREGIO. Sie wurde 1971 als sozial-kultureller Arbeitskreis errichtet und später nach ihrem Gründer Alfred Mozer benannt. Ihre Aufgabe ist die Unterstützung der grenzüberschreitenden sozial-kulturellen Aktivitäten in der EUREGIO.
  • EURES, engl. Abkürzung für european employment services; Kooperationsnetz, das die Mobilität von Arbeitnehmern im Europäischen Wirtschaftsraum fördert. Zu den Partnern des Netzes gehören öffentliche Arbeitsverwaltungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Die Koordination obliegt der Europäischen Kommission.
  • Europäische Metropolregion Rhein-Ruhr (EMR Rhein-Ruhr), u. a. die Städte Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Oberhausen umfassende Region. Neben der EMR Rhein-Ruhr wurden in Deutschland bislang zehn weitere Metropolregionen ausgewiesen, die im Sinne der Raumordnung als wirtschaftliche, soziale und kulturelle Einheit funktionieren und hinsichtlich ihrer Entwicklung eine hohe Bedeutung für Deutschland und Europa haben.
  • Eutrophierung (griech. eutrophos = nahrhaft), natürliche oder anthropogene Nährstoffanreicherung als Zunahme der Nährsalze Nitrat und Phosphat (Überdüngung). Auch Ammoniak/Ammonium zählen zu den eutrophierenden Substanzen, insofern sie zu Nitrat umgewandelt werden.
  • Evapotranspiration, in der Meteorologie die Summe aus der Verdunstung von Wasser auf unbewachsenem Land/von Wasseroberflächen (= Evaporation) und aus der Tier-und Pflanzenwelt (= Transpiration).
  • Ewigkeitslasten, Kosten aus dem Bergbau, die durch die Wasserhaltung, die Pensionsverpflichtungen und die Bergschadensverpflichtungen entstehen.

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F

  • Falschfarbkomposite, Darstellungsform zur Visualisierung nicht sichtbarer Spektralbereiche durch die Zuordnung ausgewählter Spektralbereiche zu den darstellbaren Farben der additiven Farbmischung (Rot, Grün und Blau). Z.B. Falschfarbinfrarotdarstellung: Rot = nahes Infrarot, Grün = sichtbares Rot und Blau = Grün.
  • Faustkeil, paläolithisches Steinwerkzeug, oval bis birnenförmig aus Feuerstein oder Felsgestein, seltener aus organischen Materialien gearbeitet.
  • Feuerstein-Knollen, Kieselsäure-Knollen, die sich während der Kreidezeit in Ablagerungen des Meeres gebildet haben.
  • FFH-Gebiet, ein besonderes Schutzgebiet zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Pflanzen von europäischer Bedeutung. Die Europäische Kommission hat die Richtlinie Fauna, Flora, Habitate im Jahr 1992 verabschiedet, um ein Netz von solchen Schutzgebieten mit gemeinschaftlicher Bedeutung zu knüpfen.
  • Fibel, Spange aus Metall für das Verschließen von Gewändern; Funktionsweise ähnlich einer Sicherheitsnadel.
  • Findling, größerer Stein, der nach seinem Transport im Eis an ortsfremder Stelle beim Abtauen abgesetzt wurde, z.B. Granit aus Schweden auf der Kreide der Münsterländer Tieflandsbucht. Oft auch als erratischer Block bezeichnet.
  • Fjell, skandinavischer Landschaftstyp oberhalb der Waldgrenze. Das F. ist glazial geformt. Typisch ist eine wellige und hügelige Landschaft mit Tundrenvegetation.
  • Flächenkreislaufwirtschaft, sie bildet eine wiederkehrende Abfolge von Planung, Bebauung, Nutzung, Nutzungsaufgabe, Brache und Wiedereinbringen zur erneuten Planung und Nutzung einer Fläche. Dadurch soll die weitere Ausweisung von Bauland in der bisher freien Landschaft zugunsten einer Innenentwicklung in den Gemeinden reduziert werden (sog. 30-ha-Ziel).
  • Fluchtburg, temporär genutzte Befestigungsanlage, in der zu Notzeiten die Bevölkerung der umliegenden Gegend Schutz suchen konnte.
  • Fluidmanagement, unter F. werden Produkte und Leistungen verstanden, die einen effizienteren Einsatz von flüssigen Medien (v. a. Hydrauliköle, Kühlschmierstoffe) bewirken.
  • Flurabstand, Höhenunterschied zwischen Erdoberfläche und Grundwasseroberfläche.
  • Flurbereinigung, s. Bodenordnung.
  • Fossa-Fodina-Areal (FFA-Gebiet), Gebiet mit Bergbaurelikten.
  • Fraternisierungsverbot, die alliierte Militärführung legte fest, welche Handlungen unter das F. (Verbrüderungsverbot) fielen, um Sicherheit vor Sabotagen, aber auch Ächtung der Besiegten zu demonstrieren. Jede Form der persönlichen Beziehung vom Händeschütteln bis zur Heirat (als die schwerste Form der Fraternisierung) gehörten dazu. Auch gemeinsamer Sport, Tanz, Besuch von Gaststätten oder Hotels sowie die Geschenkannahme zählten zu diesem umfassenden Verbot aller freundlichen oder freundschaftlichen Kontakte.
  • Freilandregen, Niederschlag, der unbeeinflusst durch die Vegetation am Boden gemessen wird.
  • Fruchtbarkeit (Demografie), Synonym für Geburtenhäufigkeit.
  • frühe Bronzezeit, ältester Abschnitt der B., in Mitteleuropa ca. 2.200 bis ca. 1.600 v. Chr. (regional unterschiedlich).
  • Frühneolithikum, Kulturstufe am Beginn der Jungsteinzeit, in Mitteleuropa etwa 5.500 bis 4.900 v. Chr.
  • FTP-Server, Server im Internet, mit dem Dateien über das File-Transfer-Protokoll ausgetauscht werden können.

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G

  • Galeriegrab, Großsteingrab aus senkrecht gestellten, behauenen Steinplatten. Hierzulande vor allem im Gebiet Südostwestfalen bis nach Nordhessen verbreitet.
  • Gamander, salbeiblättriger Lippenblütler, vor allem an Wirtschaftswegen und auf Windwurfflächen im Sauer- und Siegerland anzutreffen.
  • Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD), i. d. R. zwischen 80 MW und 800 MW starke Anlagen, bei denen Gas- und Dampfturbinen die Generatoren antreiben und somit Strom erzeugen. Darüber hinaus gibt es GuD-Kraftwerke, die ihre überschüssige Wärme zum Heizen in ein Fernwärmenetz einspeisen.
  • Gau (auch: Gäu), im frühen Mittelalter aufgekommene Benennung eines wegen Boden- und Reliefgunst besiedelten Gebietes meist entlang von Flüssen, z.B. Nethegau, oder auf Hochflächen, dort oft als Gäu bekannt, z.B. Strohgäu.
  • Geest, durch eiszeitliche Ablagerungen (End-, Grundmoränen oder Sandern) entstandener Landschaftstyp in Norddeutschland. Kennzeichnend sind vorwiegend sandige und daher nährstoffarme Böden mit geringer Ertragsfähigkeit.
  • Gefach, zwischen Fachwerkbalken eingespanntes, lehmbeworfenes Flechtwerk.
  • Gemme, geschnittener Edel- oder Halbedelstein mit bildlicher Darstellung.
  • generatives Verhalten, die Gesamtheit der die Geburtenhäufigkeit beeinflussenden gesellschaftlichen und ökonomischen Faktoren.
  • Geographisches Informationssystem (GIS), hierunter wird ein computerbasiertes Informationssystem verstanden, mit dessen Hilfe raumbezogene Daten digital erfasst und bearbeitet, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und graphisch präsentiert werden können.
  • geokodieren, zuordnen von Bildelementen zum Landeskoordinatensystem.
  • geologischer Schnitt, Querschnitt durch die obersten Schichten der Erdkruste.
  • Geripplinie, G. verlaufen in einer Landschaft entweder oben (= positive G., auch Wasserscheiden, Kammlinien) oder unten (= negative G., auch Flussläufe bzw. Tallinien). G. werden von Höhenlinien stets senkrecht geschnitten.
  • Geschiebe, Steine und große Blöcke, die vom Eis von ihrem Herkunftsgebiet wegtransportiert und andernorts abgelagert worden sind (s. auch Findling).
  • gewässermorphologischer Zustand, Status quo eines Fließgewässers hinsichtlich seiner Gestalt. Als Formenkomplexe, die einer Beschreibung der Gewässermorphologie dienen, sind die Linienführung, das Querprofil sowie das Längsprofil zu nennen. Je nach betrachteter Gewässerlandschaft können die natürlichen Ausprägungen der drei Formenkomplexe sehr unterschiedlich sein. Sie werden für Nordrhein-Westfalen mit Hilfe von Fließgewässertypen in sog. Leitbildern zusammengefasst.
  • glaziofluviale Kames, geschichtete sandige bis kiesige Ablagerungen von Schmelzwassern des Inlandeises, die in dessen Randgebieten unregelmäßig geformte Hügel bilden.
  • Gley, ein vom Grundwasser beeinflusster/vernässter Boden. Gebildet wird er durch die sog. Vergleyung, bei der es durch frei bewegliches Grundwasser im Bodenkörper zu Oxidations- und Reduktionsprozessen kommt.
  • Gorichter, Richter an einem Gogericht. Gogerichte wurden nach der Eroberung Sachsens von den Franken eingeführt und waren Gerichte der niederen Gerichtsbarkeit.
  • GPS, engl. Abkürzung für Global Positioning System. Als satellitengestütztes Navigationssystem erlaubt es dem Nutzer, überall auf der Erde seine exakte Position mittels Koordinaten zu bestimmen. Das GPS wurde ursprünglich vom Verteidigungsministerium der USA für militärische Zwecke eingerichtet.
  • GPS-Track, eine mit einem GPS-Empfänger erstellte Aufzeichnung eines zurückgelegten Weges.
  • Gradierwerk, eine Anlage, die ursprünglich zur Salzgewinnung konzipiert wurde; bestehend aus einem Holzgerüst, das aus meterhohen Dorngestrüpp-Wänden (meist Schwarzdorn) aufgebaut ist. Durch das Herabrieseln von Wasser und der damit verbundenen erhöhten Verdunstung steigt auch die Salzkonzentration im Wasser. G. werden heute meist zu Kurzwecken genutzt. An den Zweigen der Sträucher setzen sich Mineralstoffe ab und bilden so den grau-braunen Dornstein.
  • Gräftenhof, bedeutender, landwirtschaftlicher Hof in Einzellage, der mit breiten Wassergräben umgeben ist. Die Gräfte ist eine regionale Bezeichnung. Diese Gräben hatten unterschiedliche Funktionen, z.B. zur Abwehr von Feinden oder zur Wasserhaltung bzw. Drainage. Im Münsterland sind G. verbreitet, jedoch findet man diesen Hoftypus auch in vielen Küstenregionen Nordwesteuropas mit grundfeuchtem Charakter.
  • Grangie, klösterlicher Gutsbetrieb (lat. grangia). Charakteristisch waren Grangien u. a. für den Zisterzienserorden, der diese unter Leitung eines Grangienmeisters (grangiarius) durch Laienbrüder bewirtschaftete.
  • Grauwacke, bergmännischer Ausdruck für graue bis grünlich graue, stark verfestigte Sandsteine des Erdaltertums, die u. a. im Rheinischen Schiefergebirge verbreitet sind.
  • Grenzertragsboden, Boden, auf dem die Erträge bei der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung so gering sind (z.B. aufgrund geringer Ertragsfähigkeit des Bodens, Höhenlage, Gefälle, Spät- bzw. Frühfrostgefährdung), dass sie die Produktionskosten nicht erreichen oder nur geringfügig übertreffen.
  • Großmotorgüterschiff, ein in der internationalen Binnenschifffahrt weit verbreiteter Schiffstyp. Maximale Maße: 110 m (Länge); 11,40 m (Breite); 2,80 m (Tiefgang); 2.100 t (Ladekapazität).
  • Grubengas, das bei der Bildung von Steinkohle entstandene G. wird beim Kohlebergbau freigesetzt und lässt sich aufgrund seines hohen Methangehaltes energetisch nutzen.
  • Grundlast, Minimum des Strombedarfs, der rund um die Uhr und permanent durch sog. G.-kraftwerke (u. a. aus Kernkraft, Braunkohle) gedeckt wird.
  • Grundmoräne, das an der Basis eines bewegten Eises aufgenommene, mitgeschleppte und auf seinem Wege irgendwo abgesetzte Material, das aus ungeschichteter, meist schluffiger Grundmasse (mit Korngrößen von 0,002 bis 0,063 mm) mit darin unregelmäßig verteilten Steinen besteht.
  • Grundzentrum, dient den ländlichen Kommunen als Anlaufpunkt für die Versorgung des allgemeinen Bedarfs an Dienstleistungen, Gütern und Infrastruktureinrichtungen.
  • Grünstein, grünliche, auch durch Verwitterung entstandene Variante des Diabas.

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H

  • Hagenhufensiedlung, im späten 12. und 13. Jh. entstandene einzeilige Reihensiedlung mit Hufenflur (s. Waldhufensiedlung). In Westfalen waren diese Siedlungen östlich des Teutoburger Waldes bzw. des Eggegebirges mit einer besonderen Rechtsform, dem "Hägerrecht", ausgestattet, das bestimmte bäuerliche Freiheitsrechte beinhaltete.
  • Halbschmarotzer, H. betreiben selbst Photosynthese mit Hilfe grüner Blattorgane, sind aber hinsichtlich ihrer Versorgung mit Wasser und den darin gelösten Mineralien auf ihren Wirt angewiesen.
  • Hallstattzeit, Begriff für die vorrömische Eisenzeit in Europa von etwa 800 bis 450 v. Chr. Die Epoche wurde nach dem Ort Hallstatt im Salzkammergut/Österreich benannt. Die Urnenfelderkultur dieser Zeit trägt im Nordalpinen Mitteleuropa den entsprechenden Namen "Hallstattkultur".
  • Halterner Sande, ein ca. 770 km2 großes Gebiet im Westmünsterland, das sich über den südlichen Teil des Kreises Borken und den nördlichen des Kreises Recklinghausen erstreckt. Hier wurden während der Oberkreide Fein- und Mittelsande abgelagert, die heute weitgehend unverfestigt und bis zu 300 m mächtig sind.
  • Hauberg, Eichen-Birkenwald im Siegerland, der alle 20 Jahre zu Brennholzzwecken abgesägt wird und sich dann durch Stockausschläge verjüngt.
  • Hausiererhandel, früher in Südwestfalen ausgeübter Handel mit Eisenwaren (vorwiegend Sensen), Holzerzeugnissen und Strickwaren, der aber auch weit über die Grenzen Westfalens hinaus (bis ins Baltikum und nach Skandinavien) reichte. Durch Begegnungen in der Fremde wurden nebenbei neue und innovative Eindrücke gewonnen und mit nach Hause gebracht, u. a. die Ausübung von Wintersportaktivitäten. Dies trug im Sauerland nicht zuletzt zu einem frühen Aufbau eines entsprechenden Fremdenverkehrs bei (bereits zu Beginn des 20. Jh.s).
  • Hegering, Zusammenschluss von Jägerschaften auf regionaler Ebene. Zweck der H. ist die Förderung der frei lebenden Tierwelt im Rahmen des Jagdrechts sowie des Naturschutzes, der Landschaftspflege, des Tierschutzes und des Umweltschutzes.
  • Heiligungsbewegung, die H. legt starken Wert darauf, dass ihre Anhänger eine wirkliche Bekehrung haben und sich in ihrem Leben nach den ethischen Geboten des Christentums richten und möglichst sündenfrei leben. Konkret findet das, je nach Zeitumständen, Ausdruck in Betonung von Evangelisation, Diakonie, Nächstenliebe und Abstinenz.
  • herzynisch, lat. Hercynia silva, Bezeichnung der deutschen Mittelgebirge, insbesondere des Harzes; eine tektonische Hauptrichtung mit NW-SO-Streichen. Das Streichen gibt die Richtung der Horizontalen auf einer geneigten Fläche an. Herzynisches Streichen entspricht ungefähr dem Längsachsenverlauf des Harzes.
  • Heuerling, im ausgehenden Mittelalter tauchen die H. als neue soziale Schicht auf. Die Hofbesitzer sicherten sich durch Abtreten einer kleinen Heuerstelle, die aus Haus, Garten und etwas Ackerland bestand, Arbeiter. Durch Mitarbeit auf dem Hof des Bauern verdiente sich der H. seine Heuer (Pacht), zusätzlich Korn, Heu und auch die Spannhilfe des Bauern. Das H.wesen bestand bis in die 1960er Jahre.
  • Hochmoorinitiale, Anfangsstadium eines extrem nährstoffarmen Moores aus wasserspeichernden Torfmoosen, die im Verlauf der Entwicklung über den Grundwasserspiegel emporwachsen.
  • Hohlweg, Relikt einer meist alten Wegeverbindung, bei der sich die Räder der Fuhrwerke durch die häufige Benutzung in den anstehenden Grund eingegruben und oft tiefe Furchen hinterlassen haben. Heute sind diese Wege stellenweise als muldenförmige "Hohlen" im Gelände erhalten.
  • Holozän, derzeitige seit knapp 12.000 Jahren andauernde Warmzeit, die im Wechsel von Eis- und Warmperioden die Weichseleiszeit abgelöst hat.
  • Holz-Erde-Mauer, Befestigungskonstruktion, bei der eine Holzkonstruktion oder Palisade mit einer Erdanschüttung hinterfüllt wurde oder bei der zwei Außenschalen aus Holz eine Erdschüttung als Kern haben.
  • Homo heidelbergensis, pleistozäne Frühmenschenform, Vorläufer des Neandertalers, benannt nach dem Fund eines Unterkieferfragments im Jahre 1907 in Mauer bei Heidelberg. Der namengebende Fund ist ca. 500.000 Jahre alt.
  • Horizontastronomie, auf dem Top-Horizont der 160 ha großen Halde Hoheward herrschen ideale Bedingungen für die Beobachtung von Sonne, Mond und anderen Gestirnen. Mit der H. sollen das öffentliche Bewusstsein für die elementaren astronomischen Zyklen des Sonnen-, Mond- und Gestirnslaufes geschärft und die astronomische Allgemeinbildung verstärkt werden. Als erstes Element der H. wurde auf der Halde die Horizontal-Sonnenuhr mit einem markanten Obelisken errichtet.
  • Hornblendeschiefer, parallel gerichtetes Gefüge von Gesteinen, die weitgehend aus Hornblende (einer komplex zusammengesetzten Mineralgruppe) bestehen und durch Druck und Temperatur geprägt wurden.
  • Hude (auch: Hute), verbuschte Heidefläche, als Viehweide genutzt.
  • Hügelgräberbronzezeit, s. mittlere Bronzezeit.
  • Huminkolloide, Bodenkolloide mit dunkler Farbe, die aus organischem Ausgangsmaterial entstanden sind. Sie können Pflanzennährstoffe speichern und wieder abgeben, besitzen also eine hohe Kationenaustauschkapazität, und sie unterstützen zusätzlich die Aufnahme von Mikronährstoffen durch die Pflanzen.
  • Hybride (= Bastard), Kreuzungsprodukt zwischen zwei verschiedenen, aber nahe verwandten Pflanzen- oder Tiersippen, meist zwischen genetisch nahestehenden Arten aus derselben Gattung. Die H. stehen in ihren äußeren Merkmalen oft zwischen den beiden Elternarten, d. h. sie weisen Merkmalskombinationen von beiden Ausgangsarten auf. Die H. bei den Pflanzen sind meistens unfruchtbar und nicht weiter fortpflanzungsfähig. Im Falle einer Fruchtbarkeit können sie sich jedoch wieder mit den Elternarten kreuzen. H. sind aus evolutionsbiologischer Sicht von hohem Interesse, da aus ihnen oftmals neue, eigenständige Arten entstehen.
  • hydrochemische Grenzfläche, Grenzfläche zwischen Süßwasser und Sole in einem Aquifer (Grundwasserleiter). Der Kalksteinaquifer des Münsterländer Beckens streicht im Norden, Osten und Süden des Beckens offen zutage aus und nimmt dort Süßwasser auf, das nach kurzen Fließwegen und -zeiten in Karstquellen austritt. Es trifft dort an einer h. G. auf die im gesamten übrigen Kalksteinaquifer des Beckens zirkulierende Sole, so dass u. a. entlang des Hellwegs Süßwasser- und Solequellen in unmittelbarer Nachbarschaft zu beobachten sind.
  • Hydrogencarbonat, Salze, die sich von der Kohlensäure ableiten. Inhaltsstoff von Mineralwässern, insbesondere, wenn diese Kalkgestein durchlaufen haben. H. kann sich mit Natrium, Calcium und Magnesium verbinden.
  • hydrogeologisch/Hydrogeologie, Teildisziplin der Geologie. Die Lehre vom Wasser in der Erdkruste und von den Wechselwirkungen zwischen Grundwasser und den Faktoren, die das Grundwasser beeinflussen.
  • hydrografischer Knoten, Knotenpunkt, an dem mindestens drei Hauptwasserscheiden oberirdischer Flusseinzugsgebiete zusammenfallen.

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I

  • idiographisch, fachliche Zugriffsweise; im Erdkundeunterricht relevanter, aus der Fachwissenschaft abgeleiteter Zugriff auf den fachlichen Gegenstand: Der i. Zugriff betrachtet den Raum als einzigartigen Raumausschnitt aus der Erdoberfläche mit einer quasi individuellen Struktur und Entwicklung.
  • Inlandeis, zusammenhängender, bis mehrere 1.000 m mächtiger Eiskörper, in dem sich das Eis von seinem Entstehungsgebiet radial nach außen bewegt; heute noch in Polargebieten vorhanden, während der Eiszeiten ganz Nordeuropa und weite Teile Norddeutschlands überdeckend.
  • innere Aufstockung, Vergrößerung der Viehbestände eines landwirtschaftlichen Betriebes.
  • Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park, ein auf zehn Jahre (1989 bis 1999) angelegtes Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, dessen Aufgabe es war, mit neuen Ideen und Projekten im städtebaulichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich Impulse für den wirtschaftlichen Wandel in der Emscher-Region zu setzen. Insgesamt 17 Kommunen hatten sich an der IBA beteiligt, 120 Projekte wurden realisiert, von denen viele bis heute nachwirken.
  • internationaler Verkehrsflughafen, von der ADV ARBEITSGEMEINSCHAFT DEUTSCHER VERKEHRSFLUGHÄFEN vergebener Status, der besagt, dass der Flughafen in den europäischen Linienflugverkehr eingebunden ist und Linienverbindungen zu den großen Drehkreuzen und anderen nationalen Flughäfen aufweist. I. V. besitzen grundsätzlich ein Instrumenten-Landesystem und Flugsicherungsdienste.
  • INTERREG, Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Regionen der EU.
  • Interventionspreis, Mindestpreis für Agrarprodukte innerhalb der EU, der den Erzeugern garantiert wird. Fällt der Weltmarktpreis für ein Agrarprodukt (z.B. im Bereich Milch: Milchpulver und Butter) unter eine bestimmte Grenze, tritt eine Binnenmarktintervention in Kraft. Die Erzeuger in der EU haben die Garantie, dass ihnen das Produkt zu diesem (über dem Weltmarktpreis liegenden) I. abgekauft wird, wenn bestimmte Maximalmengen des vermarkteten Produktes nicht überschritten werden. Sowohl die I. als auch die Höchstankaufsmengen sollen allerdings in den nächsten Jahren zurückgeführt werden.
  • Interzeption, das Zurückhalten von Niederschlägen (Regen oder auch Schnee) auf Vegetationsoberflächen. Da das zurückgehaltene Wasser teilweise oder ganz verdunstet, bevor es den Boden erreicht, kann die I. eine wichtige Rolle beim natürlichen Wasserhaushalt einer Region spielen.
  • Irdenware, Keramik aus porösem, wasserdurchlässigem Ton, bei 800° C bis max. 1.000° C gebrannt.
  • Isoglosse, Linie auf Sprachen-Karten, die Areale gleicher Wörter oder Laute begrenzt.
  • Itinerar, Reisebericht, i. d. R. mit Nennung der Stationen entlang des gewählten Weges.

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J

  • jüngere Bronzezeit (auch: späte B.), letzter Abschnitt der B., in Mitteleuropa ca. 1.200 bis ca. 750 v. Chr.
  • jungmoränal, aus der Weichseleiszeit stammend.
  • Jungneolithikum, vorletzter Abschnitt der Jungsteinzeit, ca. 4.400 bis 3.400 v. Chr.
  • Jungpaläolithikum, jüngster Abschnitt des Paläolithikums, vor ca. 35.000 Jahren bis zum Ende der letzten Eiszeit (ca. 10.000 Jahre v. Chr.).
  • Jungsteinzeit, der seit etwa 5.500 v. Chr. (in Mitteleuropa) rasch stattfindende Umbruch der Menschheitsgeschichte mit Übergang vom Jäger- und Sammlertum zur Sesshaftigkeit mit Ackerbau und Tierhaltung sowie der Anlage permanenter Siedlungen.

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K

  • Kalamität (Wald), in der Forstwissenschaft eine sich auch in der Fläche ausbreitende Massenerkrankung von Waldbeständen mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die Wald- und Holzwirtschaft. Ursachen sind Massenvermehrungen bzw. eine massenhafte Ausbreitung von Schädlingen (z.B. Borkenkäfer) aufgrund von extremen Trockenzeiten. Als K. werden auch schwere Schäden bezeichnet, die durch Sturm oder Schneebruch verursacht wurden.
  • Kalksinterablagerung, Ausfällung von Karbonatverbindungen aus dem Wasser (z.B. an Quellen) durch Erwärmung und/oder Entgasung und/oder Druckreduzierung des Wassers. Die Ablagerung erfolgt in Form von Kalkschlamm, Verkrustungen und Terrassen.
  • Kalksteinaquifer, Gesteinskörper, überwiegend aus Kalkstein, der geeignet ist, Grundwasser weiterzuleiten und abzugeben. Aquifere werden auch als Grundwasserleiter bezeichnet.
  • kaltstenotherm, Bezeichnung für Organismen, die nur bei einer niedrigen Temperatur und mit nur geringen Schwankungen der Temperatur existieren können.
  • Kameralistik, die K. (16. u. 17. Jh.) sollte über die Kontrolle und Steuerung der staatlichen Ein- und Ausgaben das Wirtschaftsleben im absolutistisch regierten Territorium fördern.
  • Kamp, eingehegtes, meist blockförmiges Stück Land. Im Gegensatz zum Esch nur durch einen Hof bewirtschaftet (Acker, Grünland oder Holz) (s. auch Kamp-Bewirtschaftung).
  • Kamp-Einzelhofsiedlung, charakteristische Siedlungsform auf den vorherrschend schweren Böden des Kernmünsterlandes. Die Besiedlung mit Einzelhöfen setze in (alt-)sächsischer Zeit ein und erfuhr bis in das 11. Jh. eine fortlaufende Verdichtung. Verbunden waren derartige Einzelhöfe zumeist mit einem Besitzblock, der seinerseits in unterschiedlich genutzte Kämpe untergliedert war. Diese waren zumeist von Hecken begrenzt. Im Unterschied zu sog. Gewannfluren, bei deren Bewirtschaftung zwischen den Landwirten verbindliche Regelungen notwendig waren, erfolgte die Bewirtschaftung von Kampfluren individuell und unterlag keinem Flurzwang (s. auch Zelge).
  • Kampflur-Bewirtschaftung, s. Kamp-Einzelhofsiedlung.
  • Karbonhorst, das Karbon ist eine erdgeschichtliche Periode mit weltweit entstehenden Kohleflözen. Ein geologischer Horst ist eine von Brüchen begrenzte Scholle, die gegenüber den benachbarten Schollen emporgehoben wurde.
  • Karolinger, die karolingische Dynastie, benannt nach Karl Martell († 741), geht in ihren Anfängen bis in das 7. Jh. zurück. Jahrhunderte lang bestimmten die k. Könige und Kaiser die Politik des Reiches. Der wohl berühmteste K., Karl der Große († 814), wurde schon von seinen Zeitgenossen "pater Europae" (Vater Europas) genannt; er legte politische und kulturelle Grundlagen, welche die weitere Geschichte bis heute prägten.
  • Karren, Kleinform des Karstes, die durch die auslaugende Wirkung ablaufenden Wassers in lösungsfähigen Gesteinen (insbesondere Kalken) entstehen.
  • Karst, der Begriff ist abgeleitet vom K.-gebirge in Slowenien. K. umfasst die Gesamtheit aller Formen, die durch Grund- oder Oberflächenwasser in löslichen Gesteinen hervorgerufen werden (z.B. Höhlen, Erdfälle). K.-formen gibt es verbreitet in Kalk- und Gipsgesteinen.
  • Karstgrundwasserleiter, Lösungshohlräume in verkarsteten Gesteinskörpern. Sie zeichnen sich durch raschen Abfluss mit hohen Fließgeschwindigkeiten aus. Merkmal: hohe, aber stark schwankende Wasserführung, woraus Quellen mit hohen, aber stark schwankenden Schüttungen gespeist werden.
  • Karstquellen, befinden sich meist am Rand von Karstgebieten. Sie sind Teile von Karstsystemen (wasserlöslich), die sich durch Klüfte und Hohlräume (Höhlen) auszeichnen und somit einen schnellen, unterirdischen Wasserfluss ermöglichen. Der Wasseraustritt erfolgt oft in Quelltöpfen aus tiefen, trichterförmigen Öffnungen (z.B. i.d. Lippequelle). Aufgrund kleiner Einzugsbereiche, geringer Wasserspeicher und eines schnellen Durchflusses sind die Schüttungen von K. wenig konstant und abhängig von temporären Niederschlägen.
  • Kastental (Sohlental), entstanden durch gleichzeitige Tiefen- und Seitenerosionen durch ein Fließgewässer. Flache Täler, die meist nicht vollständig vom Fluss ausgefüllt sind, werden von steilen Hängen begrenzt.
  • Kationenaustauscher, i.d.R. negativ geladene Bodenteilchen (Tonminerale, Humus, Eisen-/Aluminiumoxide), die an ihren Ladungsplätzen positiv geladene Ionen (Kationen) binden und damit vor der Auswaschung bewahren.
  • Kaufkraftkennziffer, beschreibt einen Index, der das Nettoeinkommen aller privaten Haushalte einer Stadt/Gemeinde in Relation zum Bundesdurchschnitt (= 100) setzt.
  • Kavalierstour, Bildungs- und Erziehungsreise junger Adeliger im 17. und 18. Jh. Diese z.T. zeitlich sehr ausgedehnten Reisen führten nach Frankreich und Italien, für protestantische Adelige eher nach England oder in die Niederlande. Die jungen Männer sollten einerseits ihr Verhalten vervollkommnen, andererseits aber auch neue Kenntnisse erwerben, um später ihre Führungs- und Verwaltungsaufgaben besser erledigen zu können.
  • Kaverne, natürlicher oder künstlich angelegter unterirdischer Hohlraum.
  • Kerbtal, Tal mit steilen, gestreckten Hängen (V-förmig); entstanden vor allem durch starke Tiefenerosion (bedingt durch ein einschneidendes Fließgewässer) sowie durch Hangabtrag.
  • Keuper, oberste der drei lithographischen Einheiten des germanischen Trias. Der K. wird auf den Zeitraum von 235 bis 200 Mio. Jahren datiert.
  • KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau; Förderung von Mittelstand und Existenzgründern sowie Finanzierung von Infrastrukturvorhaben, Wohnungsbau, Energiespartechniken und der kommunalen Infrastruktur.
  • Kieselschiefer, vorwiegend aus den Skeletten von Strahlentierchen (Radiolarien) aufgebautes kieseliges Gestein des Erdaltertums, das u. a. im Rheinischen Schiefergebirge verbreitet ist.
  • Kirchspiel, räumlicher Einzugsbereich einer Kirchengemeinde.
  • Kleiboden, allgemein Bezeichnung für feinkörnigen Marsch-Boden aus Schlick. In Westfalen wird der Begriff für die tonig-lehmigen Böden des Kernmünsterlandes (= Kleimünsterland) verwendet, die hier jedoch nicht aus Marschsedimenten, sondern aus Grundmoränen-Material (Geschiebelehm) oder tonigen Verwitterungsprodukten der kreidezeitlichen Kalkmergel hervorgegangen sind.
  • Kluftgrundwasserleiter, Hohlräume im Festgestein (nicht in verkarsteten Gesteinen), die nicht durch Lösungsvorgänge entstanden sind, sondern Störungen, Verwerfungen oder Schichtgrenzen darstellen. Merkmal: überwiegend gleichmäßige, aber schwache Quellschüttung beim Austritt an die Oberfläche.
  • Kogge, mittelalterlicher Segelschiffstyp. Die dickbauchigen Einmaster waren etwa 20–30 m lang, 5–8 m breit und besaßen eine Tragfähigkeit von bis zu 200 t. Seit dem 12. Jh. wurden K. als Handelsschiffe eingesetzt und entwickelten sich aufgrund ihrer großen Bedeutung zum Symbol der Hanse.
  • Kohlenwäsche, Anlage zur Trennung der geförderten Kohle von den störenden und unbrauchbaren Bestandteilen (= "taubes Gestein").
  • Kokerei, in einer K. werden durch Erhitzen der Kohle auf 900–1.400° C die flüchtigen Bestandteile freigesetzt. Es entsteht porenhaltiger Koks.
  • kolluvial, Begriff für durch Abspülung verlagerte und an Bergunterhängen oder in Mulden und Tälern zusammengespülte Böden.
  • Kolumbarium, Gebäude oder freistehende Wand, worin Urnen mit der Asche Verstorbener in Wandnischen beigesetzt werden. Die Nischen sind mit Glas- oder Steinplatten verschlossen und mit den Namen der Verstorbenen versehen.
  • Komplexeinrichtung, große Einrichtung der Behindertenhilfe mit einem umfassenden Arbeits-, Betreuungs- und Wohnangebot für Menschen mit Behinderung, meist außerhalb geschlossener Ortslagen gelegen.
  • Konfluenz, Zusammenfluss.
  • Konglomerat, grobes Sedimentgestein, das aus abgerundeten Gesteinstrümmern, also überwiegend fluvial (durch fließendes Wasser) geformten Geröllen besteht, die durch verschiedenartige Bindemittel aus Ton, Kalk, Kieselsäure oder Eisen zu einem neuen Gestein verkittet sind.
  • Konnexitätsprinzip, nach dem K. muss der auftragende Gesetzgeber als Verursacher (Verursacherprinzip) für den finanziellen Ausgleich der von ihm aufgetragenen Aufgaben sorgen (sog. striktes K.), zumindest aber Bestimmungen zur Kostendeckung treffen. Das relative K. (wie in Nordrhein-Westfalen) verpflichtet den Gesetzgeber, bei einer Aufgabenzuweisung eine Regelung hinsichtlich der Kostendeckung zu treffen, ohne jedoch zu einem vollständigen finanziellen Ausgleich zu verpflichten. Das K. schützt damit die Kommunen vor der Übertragung kostenträchtiger Aufgaben, die ihren Finanzspielraum zusätzlich einengen und sie in ihrer durch Art. 28 Abs. 2 GG gewährleisteten Selbstverwaltung einschränken.
  • Kontamination, Verunreinigung von Boden, Wasser bzw. Luft durch unerwünschte oder schädliche Stoffe.
  • Kopplungsaktivitäten, resultieren aus der Möglichkeit, innerhalb eines Bezugsraumes Einrichtungen unterschiedlicher Art (z.B. Einzelhandels-, Dienstleistungs- oder Freizeiteinrichtungen) zu nutzen.
  • Korallenoolith, Gestein aus Flachmeersedimentationen des oberen Jura (Malm, vor ca. 160–140 Mio. J.) auf der Basis von Korallen, das vor allem Kalk und Eisenerz enthält. Im heutigen Wesergebirge wurden damals Eisenlösungen aus dem küstennahen Festland in bestimmte Flachwasserbecken eingespült. Oolithe sind kleine Kügelchen, die durch Kalk oder Ton verkittet sind.
  • Kötter, regionale Bezeichnung für einen Besitzer einer kleinen, landwirtschaftlichen Hofstelle. Die Landausstattung der K. war gering. Sie waren daher auf Nebenerwerb bzw. Lohnarbeit angewiesen. Die Bezeichnung ist in Nordwestdeutschland seit dem 15. Jh. üblich. Den K.-stellen wurden neue Parzellen zugeordnet, zum Beispiel aufgeteiltes Markenland, und sie standen meist in Abhängigkeit zu einem Haupthof.
  • Krammetsvogel, K. wurden früher verschiedene Drosselarten genannt, vor allem aber die im Winter in Scharen auftretenden Wacholderdrosseln.
  • Kreatives Milieu, Geflecht von Interaktionen zwischen Unternehmen, regionalen Bildungseinrichtungen und weiteren lokalen und regionalen Institutionen.
  • Kreide (Erdzeitalter), Formation des Erdmittelalters. Die Schichten bestehen überwiegend aus Kalk- und Tongesteinen (ehemalige Meeresablagerungen). Verbreitet sind K.-gesteine beispielsweise auf der Paderborner Hochfläche.
  • kretazisch, zeitlicher Begriff für Ablagerungen der Kreidezeit oder Kreideformation (vor 136–65 Mio. Jahren), der jüngsten Phase des Mesozoikums (Erdmittelalters).
  • Kronentraufe, der Teil des Niederschlags, der von den Kronen abtropft und unterhalb des Kronendaches gemessen wird.
  • Kulturkampf, Konflikt zwischen katholischer Kirche und Kanzler Otto von Bismarck im Deutschen Reich 1872–1878.
  • Kumpfkeramik, Leitform insbesondere der frühmittelalterlichen Keramik Nordwestdeutschlands. Die Kümpfe zeichnen sich durch das Fehlen einer ausladenden Randlippe aus. Sie werden in Westfalen als Indikatoren einer sächsischen Besiedlung angesehen und datieren in das späte 7. bis 9. Jh.
  • Kupolofen, Schachtofen.

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L

  • La Hougette-Keramik, frühneolithische Keramiktradition, benannt nach dem Fundort La Hougette (Normandie).
  • Landesentwicklungsplan (LEP), Plan, in dem die Ziele der Landesplanung der Bundesländer formuliert sind. Er beruht auf den Landesplanungsgesetzen der jeweiligen Länder und ist an das Bundesraumordnungsprogramm angelehnt.
  • Landschaftspark Hoheward (früher: L. Emscherbruch), ein öffentlich-rechtliches Rekultivierungsprojekt im nördlichen Ruhrgebiet, das ehemalige Industrieflächen und Bergehalden des Steinkohlebergbaus am Rande der Städte Herten und Recklinghausen zu einer Erholungsparklandschaft neu gestaltet.
  • Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), höherer Kommunalverband in Nordrhein-Westfalen, getragen durch die 18 Kreise und neun kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe, mit übergemeindlichen Dienstleistungen (Soziales, Psychiatrie, Maßregelvollzug, Jugend/Schule, Kultur).
  • Landwehr, mit undurchdringlichem Gebüsch bestandenes Wall-Graben-System, das im Mittelalter ab dem 14. Jh. zum Schutz um das wirtschaftliche Umfeld von Städten, Ämtern und Kirchspielen herum angelegt wurde.
  • Laserscanning, Abtastverfahren zur Entfernungsmessung zwischen Aufnahmeplattform und Erd- bzw. Objektoberfläche zur Erstellung von Gelände- bzw. Oberflächenmodellen mit Hilfe vom Laserstrahlen.
  • Last Mile Logistik, im Zentrum des Ruhrgebietes haben sich im Jahr 2002 die Städte Gelsenkirchen, Herne und Herten in einer eigenständigen Gesellschaft, der "last mile logistik netzwerk gmbh", zusammengeschlossen, um die gewachsenen Stärken der Region als Logistik-Standort gemeinsam weiter zu entwickeln.
  • Latènezeit, Begriff für die Epoche der jüngeren vorrömischen Eisenzeit in weiten Teilen Mitteleuropas. Sie reicht von etwa 450 v. Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt. Namengebender Fundplatz war La Tène am Neuenburger See in der Schweiz.
  • Läuterung, läutern = Ausdünnen der zunächst dicht gepflanzten Baumbestände, um genügend Platz zu schaffen für das weitere Wachstum der bleibenden Bäume.
  • LEADER-Region, LEADER: frz. Liaison entre actions de développement de l´économie rurale = Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft; dieses Förderprogramm wurde 1991 durch die EU ins Leben gerufen mit dem Ziel, ländlich geprägte Regionen als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum zu stärken.
  • Leichenbrand, Rückstände nach der Verbrennung von Toten, bestehend aus verbrannten und kalzinierten Knochen, die aus der Asche des Scheiterhaufens ausgelesen und bestattet wurden.
  • LIFE (frz. LInstrument Financier pour l’Environnement = Das Finanzierungsinstrument für die Umwelt), Förderprogrammreihe der EU zur Unterstützung von Projekten im Umwelt- und Naturschutz.
  • Linearbandkeramische Kultur, jungsteinzeitliche Kulturgruppe in Mitteleuropa. Der Name leitet sich von der charakteristischen Verzierung der Keramikgefäße aus Bandmustern mit runden und eckigen Spiralbögen ab.
  • Linienbestimmungsverfahren, zusammen mit dem für das Straßenwesen zuständige Ministerium (in NRW das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr) legt die jeweilige Bezirksregierung fest, wie die Trasse einer Landesstraße ungefähr verlaufen soll. Bestimmt werden der Anfangs- und der Endpunkt der Straße, die Verknüpfung mit dem vorhandenen Straßennetz und der grundsätzliche Verlauf der Trasse, vor allem ihre Lage zu berührten und benachbarten Ortschaften oder schutzbedürftigen Bereichen wie Wohngebieten, Natur-, Landschafts- oder Wasserschutzgebieten. Das L. ist eine vorbereitende Grundentscheidung, die allein verwaltungsinterne Bedeutung hat. Sie stellt eine verbindliche Grundlage für das nachfolgende Planfeststellungsverfahren dar.
  • Linienflugverkehr, Linienfluggesellschaften müssen ihre Flüge öffentlich und regelmäßig anhand eines vorab herausgegebenen Flugplans unabhängig von der Auslastung der Kapazitäten abwickeln. Während der Dauer der Aufrechterhaltung der Strecke ist die Airline zur Beförderung von Personen und Gütern verpflichtet. Die Airlines überzeugen durch ein hohes Service-Angebot und eine tendenziell eher gehobene Preisklasse. Handelt es sich um eine große Airline, so weist diese ein aufeinander abgestimmtes Streckennetz mit Anschlussflügen ab einem Hub (s. Drehkreuz) und einer starken Präsenz im Heimatmarkt auf.
  • Lohgerberei, ein weitestgehend vergangenes Handwerk zur Gewinnung von Eichenrinde (Eichenlohe), die wegen ihres Gerbstoffes Tannin zur Verarbeitung von Rinderhäuten zu strapazierfähigem Leder für die Herstellung von Schuhsohlen, Stiefeln, Sätteln und Ranzen verwendet wurde. die Gerbung des Leders fand traditionell in sog. Lohgruben statt. Bis in das 19. Jh. ein bedeutender Wirtschaftszweig der Haubergsnutzung.
  • Lokalisationsvorteil, positiver Effekt, der sich bei Expansion eines Produktionszweigs oder auch bei einer Reihe eng miteinander in Beziehung stehender Wirtschaftszweige (z.B. hochrangiger unternehmensbezogener Dienstleistungen) ergibt.
  • Löss, kaltzeitliche Windablagerung aus staubkleinen Quarzkörnern (Korngröße: Schluff). L. ist primär kalkhaltig. Entkalkter L. wird als Lösslehm bezeichnet. L.-böden weisen hohe Bodenwertzahlen auf.
  • Lössgrenze, nördliche Verbreitungsgrenze des Löss.
  • Low-Cost-Airlines, s. Low-Cost-Flugverkehr.
  • Low-Cost-Flugverkehr, die Kernidee der Low-Cost-Carrier liegt in der Reduzierung der Kosten durch eine effiziente Durchführung der mit der Leistungserstellung verbundenen Aktivitäten und Strukturen, um die Flugtickets somit zu einem möglichst niedrigen Preis verkaufen zu können. So wird an Bord keine kostenlose Verpflegung angeboten, und man konzentriert sich durch weitgehendes Outsourcing auf die Kernkompetenz des Fliegens. Die Airlines operieren idealerweise auf Kurz- und Mittelstrecken mit einer hohen Auslastung und im Punkt-zu-Punkt-Verkehr. Anstatt der großen internationalen Airports fliegen sie verstärkt kostengünstige Sekundärflughäfen an, die sich oft in peripherer Lage befinden.
  • Luftreinhalteplan, ein L. ist bei Überschreitung von festgelegten Immissionsgrenzwerten zu erstellen. Der L. muss u. a. enthalten: Ort des Überschreitens, zuständige Behörden, Art und Beurteilung der Verschmutzung, Ursprung der Verschmutzung, Einzelheiten über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität, Angaben zu den bereits vor dem Inkrafttreten dieser Richtlinie durchgeführten Maßnahmen oder bestehenden Verbesserungsvorhaben, Angaben zu den nach dem Inkrafttreten dieser Richtlinie zur Verminderung der Verschmutzung beschlossenen Maßnahmen oder Vorhaben, Angaben zu den geplanten oder langfristig angestrebten Maßnahmen oder Vorhaben (nach Anlage 6 zur 22. BImSchV).
  • Luv, ursprünglich ein Begriff aus der Seefahrt; Luv ist im Gegensatz zu Lee die dem Wind zugekehrte Seite. Bei in Westfalen vorherrschend Winden aus Südwest kommt es südwestlich des Teutoburger Waldes (Luv) zu erhöhten Steigungsniederschlägen.

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M

  • Magmatit, magmatisches Gestein, durch Abkühlung aus Magma entstanden. M. gliedern sich in Plutonite (bei Erstarrung unterhalb der Erdoberfläche) und Vulkanite (bei Erkalten nach  Austritt aus der Erdkruste).
  • Malachit, grünes Mineral mit hohem Kupfergehalt; Dichte zwischen 3,6 und 4,05 g/cm3.
  • Mall, fußläufig gestaltete, häufig teilüberdachte oder überdachte (und klimatisierte) Einkaufsstraße eines Shopping-Centers mit einer Konzentration von Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen.
  • Mark(engründe), extensiv und gemeinschaftlich genutztes Land im Besitz einer sog. Markgenossenschaft. Es diente den nutzungsberechtigten Höfen vor allem zur Viehhude (Waldweide), Holzgewinnung und zum Plaggenstich.
  • Markenteilung, Marken, auch Allmenden oder Gemeinheiten genannt, waren Areale, die von den Bauern z.B. eines Dorfes gemeinschaftlich als Weideland für das Vieh und zur Holzgewinnung genutzt wurden. Häufig waren diese Marken verheidet. Sie machten oft deutlich mehr als die Hälfte des gesamten verfügbaren Nutzlandes aus. Im 19. Jh. wurden sie aufgeteilt und privatisiert. Die neuen Flurstücke wurden dann entweder als privateigenes Acker- oder Grünland genutzt oder aufgeforstet.
  • Markscheider, der M. ist ein speziell im Bergbau tätiger Vermessungsingenieur. Er ist zuständig für die Erfassung, Auswertung und Bereitstellung bergbaubezogener Geoinformationen sowie deren Darstellung, z.B. in Form von Karten. Er bearbeitet Fragestellungen u.a. aus den Bereichen Lagerstättenmanagement, Bergbauplanung, Genehmigungsverfahren, Raumordnung, Regionalplanung, Abbaueinwirkungen im Gebirge und an der Tagesoberfläche sowie Bergschäden.
  • Massenkalk, ungeschichteter, massiger, häufig höhlenreicher Kalk des Paläozoikums und Mesozoikums (Erdmittelalter).
  • Mayener Basalt, Lavagestein aus der Eifel; aufgrund seiner Härte und Abriebfestigkeit bevorzugtes Material für Mühlsteine, um den Anteil an Gesteinsgrus im Mehl zu reduzieren.
  • Medianwert, der M. einer Stichprobe ist der Beobachtungswert, bei dem die Hälfte der Beobachtungen kleiner (oder gleich) und die andere Hälfte größer (oder gleich) ist.
  • Megalithkultur (griech. mega = groß, lithos = Stein), globale Großsteinkultur, in Mitteleuropa geprägt durch 6.000 bis 3.500 Jahre alte neolithische und bronzezeitliche (2.000 bis 750 v. Chr.) Megalithbauten (u. a. Großsteingräber und Menhire), z.T. für astronomische Messungen errichtet.
  • Mehrsparten-Kaufhaus, Kaufhaus mit einer großen Sortimentsbreite (z.B. Textilien, Elektrogeräte, Einrichtungsbedarf etc.).
  • Meliorationskanal (lat. melior = besser), dient in der Landschaftspflege der Bodenverbesserung durch Be-/Entwässerung bzw. Eindeichung. Die einst landwirtschaftlich wertlose Boker Heide erfuhr z.B. durch den Bau des Boker-Heide-Kanals eine Aufwertung, sodass das sie zuerst als Weideland und später als Ackerland genutzt werden konnte.
  • Menhir, von Menschenhand hochkant aufgerichteter, häufig mehrere Meter großer Stein (s. Megalithkultur).
  • Merowingerzeit, spätes 6. und 7. Jh.; archäologisch in Westfalen u. a. nachweisbar an der Verbreitung der Drehscheibenware des "Geseker Typs" (Wölbwandtöpfe mit kurzer, rundstabartig verdickter Randlippe) sowie teilweise reich mit Stempelverzierungen versehenen Knickwandtöpfen (benannt nach einer charakteristischen, ausgeprägten Umbruchlinie in der Höhe des maximalen Durchmessers des keramischen Gefäßes). Die einzige für Westfalen nachgewiesene Töpferei befand sich im Stiftsbezirk von Geseke (Kreis Soest).
  • mesoklimatisch, ausgewählte Klimagrößen über räumliche Entfernungen zwischen 2 und 20 km "geglättet" betrachtend.
  • Mesolithiker, Menschen auf der Kulturstufe der Mittelsteinzeit, die der Jungsteinzeit vorausging.
  • Mesolithikum, erste holozäne Zeitstufe nach Ende der Eiszeit; ca. 10.000 v. Chr. bis ca. 5.500 v. Chr. (endete regional unterschiedlich).
  • mesotroph, Zustand mittelmäßig nährstoffarmer Gewässer mit mittlerer Produktivität, die zwischen oligotroph und eutroph liegt.
  • Metamorphit, durch Metamorphose entstandenes bzw. umgewandeltes Gestein. Voraussetzung sind hohe Temperaturen und Drucke, um das Ausgangsgestein physikalisch und chemisch zu verändern.
  • Michelsberger Kultur, jungneolithische Kulturgruppe, benannt nach dem Michelsberg bei Bruchsal (Baden-Württemberg).
  • mikroklimatisch, klimatische Standort-Besonderheiten über räumliche Entfernungen zwischen etwa 200 m und 2 km "ungeglättet" betrachtend.
  • Mikrolithe, Kleingeräte aus Kieselgesteinen (in der Regel Feuerstein), die als Schneiden von Kompositgeräten (z.B. Sicheln) oder als Pfeilspitzen dienten.
  • Mikrometer (µm), 1 µm = 0,001 mm.
  • Milchquotenregelung, um Überschüsse in der EU-Milcherzeugung ("Milchseen", "Butterberge") zu vermeiden, trat 1984 die europäische Milchmengenregelung in Kraft. Jedem einzelnen Milcherzeuger ist eine bestimmte Höchstmenge ("Milchquote") der Milchanlieferung zugewiesen. Will er mehr anliefern, muss er z.B. einem anderen Erzeuger, der seine Quote nicht ausschöpft, Anteile abkaufen. Wird die Milchquote trotz der Quotenregelung übererfüllt, ist eine sog. "Superabgabe" fällig. Nach einem EU-Ratsbeschluss von 2004 beträgt für Deutschland die maximale Gesamt-Anlieferungsmenge ab 2008 jährlich 28,28 Mio. kg Milch (vorher 27,86 Mio. kg). Die EU beabsichtigt, die Milchquoten zu erhöhen und die Beschränkungen dann (ab 2015) ganz aufzuheben.
  • minerotroph, Pflanzengesellschaften der Niedermoore, die zur Deckung ihres Nährstoffbedarfs auf mineralstoffhaltiges Grund- oder Bodenwasser angewiesen sind.
  • Mittelalterliche Deutsche Ostsiedlung (auch: Ostkolonisation), ab dem 8. Jh. einsetzende Wanderungsbewegungen deutscher Siedler in die von Slawen bewohnten Gebiete östlich der Elbe und Saale, einhergehend mit der Gründung neuer Siedlungen und Städte. Die Ausdehnung kirchlicher und weltlicher Macht sowie der bäuerliche Landesausbau waren wichtige Motive der O., die aufgrund des zunehmenden Widerstandes der einheimischen Bevölkerungen und vermutlich im Zusammenhang mit großen Pestepidemien Mitte des 14. Jh.s auslief.
  • Mittellast, Tageszeiten, an denen über die Grundlast hinaus weiterer Strom verbraucht wird. Dieser Bedarf wird u. a. durch Steinkohlekraftwerke gedeckt.
  • Mittelneolithikum, mittlerer Abschnitt der Jungsteinzeit, ca. 4.900 bis 4.400 v. Chr.
  • Mittelpaläolithikum, mittlerer Abschnitt des Paläolithikums (Altsteinzeit), ca. 200.000 bis 35.000 Jahre vor heute.
  • Mittelsteinzeit, s. Mesolithikum.
  • mittlere Bronzezeit, mittlerer Abschnitt der Bronzezeit, in Mitteleuropa durch Bestattungen in Grabhügeln gekennzeichnet, daher häufig auch als "Hügelgräberbronzezeit" bezeichnet, ca. 1.600 bis ca. 1.200 v. Chr. (regional unterschiedlich).
  • Miniergänge, von Larven in Pflanzenteilen (zumeist Blättern) angelegte Fraßgänge.
  • Modal Split, der M. S. stellt die Verteilung eines Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger (Modi) dar. Eine andere Bezeichnung ist im Personenverkehr die Verkehrsmittelwahl.
  • Mofette, gasförmige Austrittstelle von Kohlendioxid mit relativ niedrigen Temperaturen. Es handelt sich um vulkanische "Nachklänge".
  • molc/µmolc/kmolc, die Maßeinheit (Stoffmengenkonzentration) berücksichtigt im Vergleich der Ionen deren unterschiedliche Ladung ("c" = engl. charge).
  • Montanindustrie, Betriebe der eisenerzeugenden und eisenverarbeitenden Industrie und des Bergbaus.
  • Moor, zu den wichtigsten M.-typen in Deutschland zählen die Niedermoore, Übergangsmoore und Hochmoore. Niedermoore: N. entstehen vielfach aus verlandeten Seen oder feuchten Senken. Sie sind nährstoffreich, weil sie im Einflussbereich des Grundwassers liegen. Die relativ hohen Nährstoffgehalte und pH-Werte zwischen 4,5 und 7,5 bedingen ein recht artenreiches Pflanzenspektrum. N. werden auch unter den Begriffen "Sümpfe" und "Riede" gefasst. Übergangsmoore: Sie bilden Übergangsstadien zwischen Niedermooren und Hochmooren mit Pflanzenarten aus beiden Biotoptypen. Hochmoore: H. sind durch kompakte, schwammartige Torfmoospolster und Zwergstrauchbulte gekennzeichnet. Ihre Wasser- und Nährstoffversorgung erfolgt ausschließlich über den Niederschlag. Sie sind daher extrem nährstoffarm und weisen sehr niedrige pH-Werte von 2,5 bis 3,5 auf. Unter solch extremen Standortbedingungen können nur einige wenige Spezialisten leben wie beispielsweise die anspruchslosen Torfmoose oder die Moorameise.
  • Muldental, weite Talform mit flachen Talhängen, gebildet durch flächenhaft wirkende Hangabtragungen sowie zurücktretende Tiefen- und Seitenerosion.
  • Multi-channel-Banking, Bankkunden wird die Möglichkeit gegeben, auf verschiedenen Wegen ("Kanälen") mit ihrer Bank in Kontakt zu treten, z.B. via Banking-Terminal, Telefon, Internet oder persönlich (in der Filiale).
  • Muschelkalk, die mittlere Abteilung der sog. Germanischen Trias aus dem Erdmittelalter. Die Gesteine bilden an der Grenze zwischen den klüftigen Schichten des Unteren M. und dem tonigen Oberen Buntsandstein (Röt) einen bedeutenden Grundwasserhorizont.

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N

  • Nachbergbau, N. ist die Gesamtheit aller Prozesse und Aufgaben, die sich an die Rohstoffgewinnung anschließen. Im bergbaulichen Lebenszyklus stellt die nachbergbauliche Phase häufig den längsten Abschnitt dar. Zum N. zählen neben den unmittelbaren Aufgaben der Sicherung und Sanierung von bergbaulichen Hinterlassenschaften auch das Grund- und Grubenwassermanagement, die Renaturierung und Rekultivierung bergbaulich genutzter Flächen, das Geomonitoring sowie die Schaffung neuer Perspektiven für ehemalige Bergbauregionen etc.
  • Nanometer (nm), 1 nm = 0,000001 mm.
  • Natura 2000, EU-weites Netz von Schutzgebieten mit bedeutsamen Lebensräumen für gefährdete wildlebende Tier- und Pflanzenarten. Die N. 2000-Gebiete durchziehen die gesamte EU; ihre Ausweisung innerhalb nationaler Grenzen obliegt den einzelnen Mitgliedsstaaten. Die Auswahl der Gebiete erfolgt nach europaweit vorgegebenen Kriterien der Vogelschutz- und FFH-Richtlinie.
  • Naturlysimeter, Gesteinsformation, die auf natürliche Weise die Funktion eines Lysimeters übernimmt, also ein wasserdurchlässiger Gesteinskörper, der von Gesteinen geringer Durchlässigkeit so eingeschlossen ist, dass man das eintretende Sickerwasser erfassen kann.
  • Neandertaler (auch: Homo neanderthalensis), pleistozäne Frühmenschenform, benannt nach Skelettfunden im Jahre 1856 in der Kleinen Feldhofer Grotte im Neandertal zwischen Mettmann und Erkrath (NRW). Vorkommen von ca. 130.000 bis 30.000 Jahre vor heute; der namengebende Fund ist ca. 42.000 Jahre alt.
  • Neolithikum, s. Jungsteinzeit.
  • Neolithisierung, Ausbreitung der neolithischen Lebensweise: Sesshaftwerdung des Menschen und Beginn von Ackerbau und Viehzucht (neolithische Revolution; s. auch Jungsteinzeit).
  • Neophyt (griech. neos = neu, phyton = Pflanze), Pflanze, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in ein Gebiet gelangt ist, in dem sie natürlicherweise nicht vorkam. Beispiele in Europa sind der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica) aus Ostasien und das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) aus dem Himalaja.
  • Neozoon (Plur. Neozoa, Neozoen), Neubürger in der Fauna eines Gebietes, das unter direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen erreicht und besiedelt wurde.
  • NGO, engl. Abkürzung für non-governmental organisation (= Nichtregierungsorganisation). Dabei handelt es sich um eine nicht staatliche Organisation, also ein zivilgesellschaftlich zustande gekommener Interessensverband.
  • NHN, Abkürzung für Normalhöhennull. Höhensystem in Deutschland, eingeführt am 01.01.2000. Es bezieht sich auf einen Höhenfestpunkt an der "Neuen St.-Alexander-Kirche" in Wallenhorst (Kreis Osnabrück) und löste für Höhenangaben den Basisbezug NN (Amsterdamer Pegel) ab. Die Differenzen zwischen NHN und NN liegen in den alten Bundesländern im einstelligen mm-Bereich. In den neuen Bundesländern lag der Bezugspunkt (Kronstädter Pegel) dagegen 12 bis 16 cm höher.
  • nitrophile Pflanzenart, Pflanzen mit hohem bzw. extrem hohem Stickstoffbedarf, die so als Stickstoffzeiger ihres Standortes gilt.
  • nomothetisch, fachliche Zugriffsweise; im Erdkundeunterricht relevanter, aus der Fachwissenschaft abgeleiteter Zugriff auf den fachlichen Gegenstand. Der n. Zugriff zielt auf die Erfassung allgemeingeographischer Gesetzmäßigkeiten mit dem Ziel der Entwicklung von Modellen und Theorien.

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O

  • Oberkreide, geologische Epoche der Kreidezeit von ca. 100 bis 65 Mio. Jahren. Die O. gliedert sich grob in die Stufen des Cenoman, Turon und Senon. Das Senon datieren wir seit 90 Mio. Jahren und gliedern es in die Phasen des Coniac, Santon, Campan und Maastricht. Letztere endete vor 65 Mio. Jahren.
  • Oberlieger, im Wasserrecht ein oberhalb eines bestimmten Punktes ansässiger Gebietsberechtigter, etwa ein Grundstückseigentümer.
  • Observanten, die O. gehören zu einer Reformbewegung der Franziskaner. Sie zeichnen sich durch eremitische Armut aus und verfolgen die strenge Einhaltung der authentischen Ideale des Hl. Franziskus von Assisi (1181/82–1226).
  • Of-, Oh-Horizont, auf dem Mineralboden liegt die organische Auflage, der O-Horizont (O = organisch); Kleinbuchstaben untergliedern ihn je nach Zersetzungsgrad: Of = graubrauner Subhorizont mit halbzersetzten Pflanzenresten, Tierlosung und unzersetzter Streu (f = fermentiert); beginnende Umwandlung der organischen Substanz, vor allem der Eiweiße, durch Enzyme. Unter dem Of-H. ist die org. Substanz stärker zersetzt, dieser Oh-H. (h = humos) ist schwärzlich, stark belebt und durchwurzelt.
  • Okklusion, eine Front, die durch die Vereinigung einer Kaltfront mit einer Warmfront entsteht. Im Reifestadium eines Tiefdruckgebietes kommt es zur Bildung einer O., da die Kaltfront schneller wandert als die vorlaufende Warmfront. Die zwischen beiden Fronten liegende Luft wird eingeschnürt und angehoben. Dadurch bedingte Kondensation führt zu Wolkenbildung und Niederschlag.
  • Ökosystemdrift, langfristig wirksame Änderungen der ökologischen Faktoren (z.B. der Wuchsbedingungen für die Lebensgemeinschaften) durch Umweltveränderungen.
  • Oligopol, eine Marktform mit nur wenigen Anbietern und vielen Nachfragern. Ein Beispiel dafür ist der deutsche Strommarkt, den z.Z. lediglich vier große Netzbetreiber (EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall) unter sich aufteilen.
  • oligotroph (griech. oligotrophos = wenig nährend), nährstoffarm.
  • ombrotroph, regenwasserernährt. Pflanzengesellschaften der Hochmoore, die ihren Nährstoffbedarf ausschließlich aus den mit Niederschlägen mitgeführten Stoffen decken.
  • opak, undurchsichtig.
  • Orthofoto (griech. orthós = gerade, aufrecht), eine entzerrte und maßstabsgetreue Abbildung der Erdoberfläche, z.B. aus Luft- oder Satellitenbildern (vgl. DIN 18740-3).
  • Ortstein, harte, wasserundurchlässige Schicht im Boden, v. a. in Geest-Regionen. Ursache ist das Auswaschen aller nichtsandigen Feinstoffe aus dem Oberboden, die sich dann in den unteren Schichten wieder ansammelten und hier den Sand zu einer oft steinharten Schicht verkitteten. Der O. führt dazu, dass Wasser bei starken Niederschlägen nicht abfließen kann und die Pflanzen bei Trockenheit nicht mit den Wurzeln an tieferes Wasser kommen.
  • OSM, Abkürzung für OpenStreetMap; global und frei verfügbare, digitale Karte, die von einer Gemeinschaft Freiwilliger dezentral erstellt, gepflegt und meist lokal um thematische Inhalte (Wege, Nutzungen u.a.) ergänzt wird; formal wird OSM von der OSM-Foundation betrieben.
  • Osning-Überschiebung, am Ende der Kreidezeit (vor etwa 70 Mio. Jahren) wurde durch Bewegungen der Erdkruste der "Niedersächsische Krustenblock" angehoben und teilweise über die "Münsterländer Scholle" geschoben. Dabei wurden die Gesteinsschichten des Osning (früherer Name des Teutoburger Waldes) verbogen und um ca. 45 Grad nach Südwesten geneigt.
  • Ostsauerländer Sattel, Hebungsachse des Gebirges während des Paläozoikums im östlichen Sauerland.
  • Outsourcing Service, externe Dienstleistung für Banken, z.B. technischer Dienst, Unterstützung durch Partnerunternehmen etc.

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P

  • Paderborner Gruppe, mittelbronzezeitlicher Grabsittenkreis in Ostwestfalen.
  • Paläolithikum, Altsteinzeit. Zeit der eiszeitlichen Jäger und Sammler mit dominanten Geräten aus Stein; in Mitteleuropa vor ca. 1 Mio. Jahren bis 8.000 v. Chr. (älteres P.: bis ca. 100.000 v. Chr., mittleres P.: bis ca. 30.000 v. Chr., jüngeres P. mit anschließendem Mesolithikum (Mittel-Steinzeit der nacheiszeitlichen Jäger und Sammler): bis ca. 5.500 v. Chr.).
  • Paläontologie, als Schnittstelle zwischen Biologie und Geologie beschäftigt sich diese Wissenschaft mit der Evolution pflanzlicher und tierischer Organismen seit der Entstehung des Lebens vor etwa 3,8 Mrd. Jahren. Gegenstand paläontologischer Forschung sind Fossilien, d. h. in Gesteinen vorkommende Organismenreste und Hinweise aller Art auf vorzeitliche Lebewesen.
  • Paläozoikum, Erdaltertum. Bezeichnung für die Altzeit der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Dieser Zeitabschnitt umfasst die Formationen Kambrium, Silur, Devon, Karbon und Perm.
  • palatal, am vorderen Gaumen gebildeter heller Laut.
  • panorthodox, alle orthodoxe Kirchen betreffend.
  • Parabraunerde, mäßig saurer bis saurer verbraunter Boden mit Tonverlagerung vom Ober- in den Unterboden. Dieser Vorgang wird auch als Lessivierung bezeichnet. Die beiden typischen Horizonte der P. sind der aufgehellte Al-Horizont und der dichte, mit Ton angereicherte Bt-Horizont. Stark versauerte P. werden auch als Fahlerden bezeichnet.
  • Parament, Gewand/Textilie für die kirchliche Liturgie.
  • Patrozinium, Schutzherrschaft eines/r Heiligen über die ihm/ihr geweihte Kirche oder Altar.
  • Pauschalreiseverkehr, unter einer Pauschalreise versteht sich der Verkauf eines kompletten Reisepakets aus Flug, Transfer, Unterkunft und eventueller Zusatzleistungen wie Mietwagen über einen Reiseveranstalter. Verschiedene Fluggesellschaften sind neben dem Einzelplatzverkauf im P. tätig, indem sie ihre Kapazitäten über Reiseveranstalter und Reisebüros vermarkten.
  • Pendlersaldo, Differenz zwischen Einpendlern (Auswärtigen, die im Ort arbeiten) und Auspendlern (Ortsansässigen, die zur Arbeit eine andere Kommune aufsuchen).
  • perennierend, ständig fließend.
  • periglaziale Solifluktion, Bodenfließen in der sommerlichen Auftauzone eiszeitlicher Frostböden.
  • Periglazialgebiet, Region, die während einer Eiszeit nicht vom Gletschereis und den Inlandgletschern überfahren wurde, die aber unmittelbar an die Eismassen angrenzte. Dadurch war dieses Gebiet zwar eisfrei, unterlag aber einem kühleren Klima und einem permanent gefrorenen Boden ("Permafrost").
  • Pfostenschlitzmauer, Mauerkonstruktion, bei der die vorderste Front als Trockenmauer ausgeführt ist, in der heute "Schlitze" (Aussparungen für hölzerne Pfosten) zu sehen sind; vor allem bei eisenzeitlichen Wallburgen bekannt.
  • Phänologie (griech. "Erscheinungslehre"), analysiert und interpretiert die Eintrittszeiten alljährlich wiederkehrender Erscheinungsbilder ausgewählter Pflanzen (wie auch des Tierlebens) in Abhängigkeit von Klima und Boden.
  • pH-Wert, Maßeinheit, mit der die Wasserstoff-Ionenkonzentration einer Lösung angegeben wird. Die Abkürzung stammt von dem französischen Ausdruck pouvoir hydrogene (= "Wasserstoffkraft"), oft wird auch das Neulateinische potentia (= "Wirksamkeit") hydrogenii (Hydrogenium = Wasserstoff) angegeben. Die pH-Skala reicht von 0 bis 14. Als neutral bezeichnet man eine Lösung von pH 7, für Säuren liegt das pH zwischen 0 und 7, für Laugen zwischen 7 und 14. Niemand macht sich die Mühe, neutrales Wasser als solches mit 1/10.000.000 g Wasserstoff-Ionen pro Liter oder 10-7 zu bezeichnen. Das Kürzel pH 7 beinhaltet demnach eine Zahl mit 7 Nullen, pH 6 mit 6 und pH 5 mit 5 Nullen. Zu beachten ist, dass 1/100.000 zehnmal mehr ist als 1/1.000.000; eine Säure mit pH 5 ist also zehnmal stärker als eine mit pH 6 und hundertmal stärker als eine Lösung mit pH 7.
  • Pietá, die P. (itali. "Frömmigkeit, Mitleid"), dt. auch Vesperbild, ist in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter), wobei der vom Kreuz abgenommene Leichnam Jesu auf Marias Knien bzw. Schoß liegt. Das Motiv ist in der Bildhauerkunst seit dem frühen 14. Jh. gebräuchlich, da man sich zu dieser Zeit verstärkt der Betrachtung des Leidens Christi am Kreuz und des Mitleidens seiner Mutter mit ihrem Sohn zuwandte.
  • pietistisch/Pietismus, der P. prägte als Reformbewegung im 17. und 18. Jh. die geistige Entwicklung der evangelischen Kirche. Er betonte in besonderer Weise die Bibel sowie die Notwendigkeit, dass der Einzelne sich für den Glauben entscheiden muss. Neben einer intensiven Bibel- und einer Gebetsfrömmigkeit liegt der Schwerpunkt auf einer aktiven Nächstenliebe.
  • Pinge, trichter- oder grabenförmiger Tagebau.
  • Pingenzug, lineare Anordnung von trichterförmigen Tagebauen.
  • Plaggenesch-Wirtschaftssystem, s. Eschsiedlung.
  • Plaggenstich, Ausstechen durchwurzelter Oberbodenquader aus Heidekraut als Streu für die Ställe, als Baumaterial oder zum Heizen.
  • planare Lage/Stufe, Begriff für eine Höhenstufung von Meeresniveau bis etwa 150 m Meereshöhe (= Tiefebene).
  • Plänerkalk, weitgehend eben gelagerte bzw. schwach geneigte Kalkschichten. In Westfalen flächenhaft auftretend z.B. in der Erwitter und Geseker Oberbörde (Kreis Soest) sowie auf der Paderborner Hochfläche.
  • Pleistozän, Eiszeitalter, seit etwa 2,4 Mio. Jahren bis etwa 10.000 Jahre v. Chr., als das Holozän (die Nacheiszeit) begann.
  • Pochwerk, wasserradbetriebene Zerkleinerungsmaschine, deren Stempel Erzbrocken zu feinem Pulver zerstoßen.
  • Podsolboden, bei hohen Niederschlägen und niedrigen Jahrestemperaturen vorwiegend in der kühlgemäßigten Klimazone entstandener Boden mit aschgrau entfärbtem Oberboden; aus quarzreichen Gesteinen (Sandsteine u. a.) hervorgegangen.
  • Podsolierung, bodengenetischer Prozess des kühlgemäßigten, humiden Klimabereichs unter Nadelwald, der zur Bildung des Bodentyps "Podsol" führt. "Podsol" bedeutet im Russischen "unter Asche"; gemeint ist der graue, aschfarbene Oberboden, aus dem vor allem die färbenden Eisenverbindungen ausgewaschen wurden (daher auch die Bezeichnungen dieses Bodentyps als Aschenboden oder Bleicherde).
  • POI, Abkürzung für Point of Interest, gelegentlich auch als Ort von Interesse (OVI) bezeichnet; als solche sind im touristischen Bereich z.B. Gastronomie, Übernachtungsbetriebe, Freizeit- und Kultureinrichtungen, Touristeninformationen, Aussichtspunkte etc. relevant.
  • Pomologe (lat. ponum = Baumfrucht), Person, die sich mit der Bestimmung, systematischen Einteilung und Beschreibung von Obstarten und -sorten beschäftigt.
  • Präboreal, ältester Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. Vorwärmezeit, ca. 11.500 bis 10.500 vor heute.
  • Primärenergieträger, natürlicher Rohstoff, dessen gespeicherte Energie in Nutzenergie (z.B. Strom, Benzin, Fernwärme = sekundäre Energien) umgewandelt werden kann.
  • Produktivität, Ertrag je Aufwandseinheit. In der Landwirtschaft wird unterschieden nach Arbeitsp. = Ertrag je Arbeitskraft, Flächenp. = Ertrag je ha landwirtschaftlich genutzter Fläche und Rentabilität = Verzinsung des eingesetzten Kapitals.
  • Produktlinie, eine Gruppe von Produkten (Dienstleistungen), die am Markt zusammen angeboten werden, weil sie für den gleichen Zweck Alternativen darstellen (z.B. Güte, Preis) oder miteinander verbunden sind (funktionell, thematisch).
  • Profundal, Tiefenregion eines Sees. Das bewuchslose P. ist der Sedimentationsbereich.
  • Prospektionsfund (lat. prospectio = Erkundung), in der Archäologie bei Geländebegehungen, insbesondere ehemaliger Siedlungsstellen, geborgener Oberflächenfund (zumeist Keramik).
  • protoindustriell, Proto-Industrialisierung bedeutet so viel wie "Vor-Industrialisierung". Gemeint ist damit ein Prozess, der teilweise schon im 15. Jh. einsetzte. In dieser Zeit begannen ländliche Bewohner, Güter (vor allem Textilien) für den Export dezentral auf dem Land herzustellen. Mit steigender Nachfrage entwickelte sich vielerorts eine Marktproduktion. Folglich entstand eine ländliche Hausindustrie, die noch nicht von Maschinen, aber auch nicht mehr von der Landwirtschaft bestimmt war.
  • Provinz-/Bezirkshauptstadt, in Deutschland z.B. Kreisstadt, Sitz eines Regierungsbezirkes oder Landeshauptstadt.
  • Provinzialverband Westfalen, Vorläufer des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
  • Pseudogley, Bodenklasse der grundwasserbeeinflussten Böden. Beim P. steigt der Grundwasserspiegel nur kurzfristig bis etwa 40 cm unter Flur und erzeugt einen rostfleckigen Grundwasser-Senkenhorizont; s. auch Gleyboden.
  • Public Private Partnership (PPP), Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten Akteuren.
  • Puddelwerk, flüssiges Roheisen wird umgerührt (= engl. to puddle), so dass vorhandener Kohlenstoff teilweise verbrennt und Stahl entsteht.
  • Pufferung, Versauerungswiderstand, d. h. die Fähigkeit, den pH-Wert trotz Zufuhr von Säuren oder Basen durch chemische Prozesse konstant zu halten; in Boden und Gewässer gibt es verschiedene P.-systeme.

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Q

  • quartäre Zeit/Quartär, jüngster Abschnitt der Erdgeschichte, der die letzten 2,4 Mio. Jahre umfasst und der durch kühles Klima mit mehreren langen Kaltzeiten gekennzeichnet ist (s. Pleistozän). Die letzten knapp 12.000 Jahre nach der letzten Eiszeit werden als Holozän bezeichnet.
  • quartärer Sedimentationskörper, seit dem Beginn der Eiszeit(en) im Allgemeinen nicht mehr verfestigte erdgeschichtliche Ablagerungen.
  • quartärer (Wirtschafts-) Sektor, Dienstleistungsaktivitäten, für deren Ausübung höhere Ausbildung und Schulung erforderlich sind und die z. T. einen großen Beitrag zu Entscheidungsprozessen leisten (z.B. Einrichtungen der Regierung und öffentlichen Verwaltung, gehobene personenbezogene Dienstleistungseinrichtungen wie Ärzte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer etc.).
  • Quarzit, fein- bis mittelkörniges metamorphes Gestein, fast ausschließlich aus Quarz bestehend.
  • Quecke, Pflanzengattung in der Familie der Süßgräser. Die Bezeichnung kommt vom althochdeutschen Wort queck für "kräftig", "lebendig" und deutet auf den starken Ausbreitungsdrang und die schwierige Bekämpfung hin.
  • Quellschüttung, das aus einer Quelle austretende Wasservolumen in einer bestimmten Zeit.
  • Quirle, Haupzweige in gleicher Höhe am Nadelbaum, die in derselben Altersstufe vom Stamm wachsen. Q.-abstände sind dementsprechend die vertikalen Abstände zwischen zwei Astkränzen eines Baumes. Bei zu großen Abständen wird der Weihnachtsbaum unerwünscht "durchsichtig" und sehr "luftig".

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R

  • Radarvermessung, Abtastverfahren zur Entfernungsmessung zwischen Aufnahmeplattform und Erd- bzw. Objektoberfläche zur Erstellung von Gelände- bzw. Oberflächenmodellen mittels Radarstrahlen.
  • Rasterweite, Abstand der Rasterpunkte in einem digitalen Bild bzw. Abstand der Höhenpunkte in einem rasterförmigen Gelände- bzw. Oberflächenmodell.
  • Raumtypus, dient der genauen Beschreibung bestimmter Raumeinheiten. Ziel ist es, differenzierte Angaben für Agglomerationsräume, verstädterte Räume oder ländliche Räume machen zu können. Die Bildung von Raumtypen erfolgt anhand der Strukturmerkmale Besiedlung (z.B. Bevölkerungs- und Siedlungsdichte) sowie der Lage im Raum (peripher oder zentral).
  • Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, seit dem 01.01.2000 erwerben in Deutschland geborene Kinder, deren beide Elternteile noch Ausländer sind, Kraft Gesetz mit der Geburt neben der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit ist eine Unterscheidung zwischen Deutschen und Ausländern in Bevölkerungsprognosen nicht mehr sinnvoll möglich.
  • Refugialraum, im Gegensatz zum Periglazialgebiet eine Region in Eisrandlage, wo die Temperaturen für die höheren Pflanzen so günstig waren, dass sie dort während der Eiszeit überleben konnten.
  • regionaler Verkehrsflughafen, von der ADV ARBEITSGEMEINSCHAFT DEUTSCHER VERKEHRSFLUGHÄFEN vergebener Status, der besagt, dass der Flughafen zwar planmäßige Linien- und Touristikflüge aufweisen kann, diese jedoch zu einem Großteil mit kleinen Flugzeugen zwischen Regionalflughäfen stattfinden. R. V. müssen kein Instrumenten-Landesystem vorweisen. Der Begriff "Regionalflughafen" ist juristisch nicht definiert.
  • Regionalisierung, Übertragung der Zuständigkeit für die Planung, Koordinierung, Leistungsbestellung und Leistungskontrolle vom Bund auf regionale Gebietseinheiten.
  • Regionalverband Ruhr (RVR), der RVR (früher: Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk bzw. Kommunalverband Ruhrgebiet) existiert seit 1920 und ist somit der älteste Zusammenschluss von Kommunen im Bundesgebiet.
  • Re-Immigration, Rückwanderung.
  • Reinraum, spezieller Raum, in dem die Konzentration luftgetragener Teilchen möglichst gering ist. R. werden für sensible Fertigungsverfahren in der Halbleiterproduktion sowie in der Optik- und Lasertechnologie, Luft- und Raumfahrttechnik, Nanotechnologie wie auch in der medizinischen Forschung und für die keimfreie Produktion von Lebens- und Arzneimitteln benötigt.
  • Reliefenergie, Bezeichnung für einen Höhenunterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt eines Gebietes. Höhenunterschiede können so unabhängig vom Meeresspiegel erfasst werden.
  • religiöses Kleindenkmal, r. K. traditioneller Art sind: Wegekreuze, mit und ohne Korpus, aus Holz oder Stein. Sie stehen außerhalb eines Gebäudes: an der Außenwand eines Hauses, an der Hofzufahrt, an Straßen und Wegen in Siedlungen und im Offenland, am Waldrand oder weithin sichtbar auf Erhebungen. Bildstöcke sind vertikal mehrteilige Baulichkeiten aus Sockel, Schaft und Aufsatz, nicht selten mit einem Abschluss versehen, z.B. mit einem Dach. Der Aufsatz kann eine Platte mit Halbrelief oder ein einseitig offenes Gehäuse mit einer Vollplastik enthalten. Heiligenhäuschen werden in mancher heimatkundlichen Literatur nicht von Bildstöcken unterschieden. In der vorliegenden Veröffentlichung wird als Heiligenhäuschen bezeichnet: eine Baulichkeit, dessen Wände vom Erdboden oder Sockel ausgehend – anders als beim Bildstock – ungegliedert ein Gehäuse mit offener Schauseite bilden. Es enthält in der Regel ein Bild oder eine Figur. Die Wegekapelle kann wie das Heiligenhäuschen aussehen, aber man kann in sie hineingehen. Sie enthält häufig einen Altartisch mit Kreuz oder Figur und manchmal auch eine Kniebank. Es gibt außerdem kleine, geschlossene Wegekapellen. Freiplastiken stellen Christus oder Heilige dar und stehen ohne ein schützendes Gehäuse auf einem Sockel oder in der Außennische einer Hauswand, im Fall des Hl. Johannes Nepomuk auch auf einem Brückengeländer (Märtyrertod durch Ertrinken). Grotten erinnern an eine große Felsnische bei Lourdes in den französischen Pyrenäen. Die beteiligten Personen der Ereignisse um 1858 werden als Figuren dargestellt: Maria und oft auch Bernadette Soubirous.
  • Renette bezeichnet eine Gruppe von Apfelsorten mit rauer Schale und feinem Geruch.
  • Rennfeuerverfahren, Verhüttungsmethode, bei der in von Hand errichteten einfachen Schachtöfen mit einer Wandung aus Lehm in Lagen Erz und Holzkohle eingefüllt wurden. Durch die Befeuerung mit Holzkohle waren Temperaturen bis ca. 1.300 °C möglich, bei denen Schlacke (als Abfallprodukt) und Luppe (schlackehaltige, schwammartige Eisen- oder Weichstahlklumpen) entstanden.
  • Residualton, Restton.
  • Retentionsraum (lat. retentio = Zurückhalten), gewässernahe Fläche (Aue), die aufgrund ihrer Lage und der Beschaffenheit des Untergrunds als Rückhaltefläche u. a. bei Hochwasser fungiert. Fehlen diese natürlichen, unverbauten Flussauen, können Starkregenereignisse zu einem veränderten Wasserabfluss und Überschwemmung von angrenzenden Siedlungsbereichen führen. Falsche Siedlungsentwicklung und begradigender Flussausbau haben immer wieder zu katastrophalen Überschwemmungen geführt.
  • Rhizom, unterirdisch lebender pflanzlicher Spross.
  • Riedel, schmaler, langgestreckter, flacher Geländerücken zwischen zwei Tälern.
  • Riffkalke/Riffkalkstein, Kalke, die in Meeresriffen von Korallen aufgebaut wurden.
  • Rollmaterial, Oberbegriff für alle Fahrzeuge der Eisenbahn (z.B. Lokomotiven, (Trieb-)Wagen) – im Gegensatz zu ortsfesten Eisenbahnanlagen wie Eisenbahnstrecken, Bahnhöfe etc.
  • römische Kaiserzeit, frühgeschichtlicher Zeitabschnitt, ca. 12 v. Chr. bis ca. 375 n. Chr.
  • Rössener Kultur, mittelneolithische Kulturgruppe, benannt nach dem Fundort Rössen bei Leuna (Sachsen-Anhalt).
  • Röt, oberer Buntsandstein. Eine erdgeschichtliche Abteilung der sog. Germanischen Trias, einer Gesteinsserie aus dem Erdmittelalter. Die Schichten des R. sind überwiegend tonig ausgebildet und stellen einen bedeutenden Grundwasserstauer dar.
  • Rotunde, (lat. rotundus = rund), Baukörper auf kreisförmigem Grundriss. Die R. kann als Zentralbau allein stehen oder Teil eines größeren Bauwerks sein.
  • Ruderalpflanze, Vegetation, die sich auf Ruderalstandorten ansiedelt.
  • Ruderalstelle, zumeist brachliegende Fläche mit steinigem, humusarmen Untergrund; natürlich oder durch den Menschen entstanden (z.B. Industriebrachen, Schuttdeponien).
  • Ruhrtalsperrenverein, zu dessen Mitgliedern zählen Wasserversorgungsunternehmen, Gemeinden und Triebwerksbesitzer entlang der Ruhr. Hauptaufgabe des R. ist die mengenmäßige Gewährleistung der Wasserversorgung des Ruhrgebietes. 1897 gegründet, förderte man zunächst Speicherbecken örtlicher Genossenschaften. 1907 wurde die Vereinssatzung zum Bau von eigenen Talsperren geändert. 1990 wurden der für die Wassermengenwirtschaft verantwortliche R. mit dem Ruhrverband, dessen Auftrag in der Wassergütewirtschaft liegt, zum neuen Ruhrverband zusammengeschlossen.
  • Rumpffläche, Restfläche eines eingeebneten Gebirges.
  • Rundholz, auf bestimmte Längen quer zur Faser gesägte Holzstämme als Rohstoff für die Holzwirtschaft.
  • Rune, Schriftzeichen der Germanen, u. a. als Gravuren für Steindenkmäler verwendet. Ihr Hauptverbreitungsgebiet lag in Südskandinavien. Nach der Christianisierung der germanischen Stämme wurden R. von der lateinischen Schrift verdrängt.

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S

  • Saale-Kaltzeit/-Eiszeit, vorletzte große Eiszeit in Nord- und Mitteleuropa, die vor 230.000 Jahren begann und vor ca. 130.000 Jahren endete.
  • Säkularisation/Säkularisierung, Einziehung kirchlicher Hoheitsrechte und Vermögenswerte durch den Staat. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden Preußen Entschädigungen aus kirchlichem Besitz rechts des Rheins für die linksrheinischen, an Frankreich verlorenen Gebiete zugesprochen. Damit wurden ab 1804 die Hoheitsrechte zahlreicher Bistümer, Abteien und Klöster aufgehoben.
  • Salbuch, Güter- und Bestandsverzeichnis eines großen Grundbesitzes. Eine Art Grundbuch für Ländereien im Kirchen- und/oder Landesherrnbesitz.
  • Schachtpinge, Rest eines ehemaligen senkrecht nach unten führenden Tagschachtes aus der Anfangszeit des Bergbaus. Nach Zerfall des Schachtes blieb ein mehr oder weniger flacher Trichter im Boden zurück (s. Pinge).
  • Schelfmeer, Schelf bzw. Kontinentalschelf sind Bezeichnungen für die randlichen Bereiche eines Kontinents, der vom Meer bedeckt ist. Im morphologisch-ozeanographischen Sinn sind solche Schelfmeere flach (< 250 Meter Wassertiefe).
  • Schengener Abkommen, 1985 unterzeichnete Vereinbarung mehrerer europäischer Staaten zum Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen zwischen den Vertragsparteien. Die Inkraftsetzung fand am 26.03.1995 statt.
  • Sohlgefälle, das Gefälle einer Gewässersohle bzw. Talsohle eines Fließgewässers. Zur Berechnung des S. eines Fließgewässers wird die Höhendifferenz zwischen der Quelle und der Mündung bzw. eines bestimmten Teilabschnittes mit der entsprechenden Flusslänge ins Verhältnis gesetzt.
  • Solarbundesliga, eine bundesweite Initiative zur Erfassung der Leistung aller in Deutschland erbauten Solar- und Photovoltaikanlagen. Organisiert wird diese "Liga", die einen wettbewerbsähnlichen Charakter hat, von einer Solar-Fachzeitschrift in Kooperation mit der Deutschen Umwelthilfe.
  • Solitärstadt, bezeichnet im Sinne der Raumforschung die Kernstadt einer einpoligen Stadtregion, die Funktionen eines Ober- oder Großzentrums für ein weites Umlandgebiet wahrnimmt. Sie ist in ihrem örtlichen Verflechtungsbereich (zumeist planlos) über die Stadtgrenzen hinausgewachsen und bestimmt als Kernstadt einer städtischen Agglomeration die Entwicklung ihres regionalen Verflechtungsbereiches. Sie benötigt den regionalen Verflechtungsbereich auch als Ergänzungs- und Entwicklungsraum (z.B. Einkaufsbeziehungen).
  • solitäres Verdichtungsgebiet, laut Landesentwicklungsplan I/II des Landes NRW (1995) die räumlich isoliert im sog. ländlichen Raum gelegenen Verdichtungsgebiete Münster, Bielefeld, Paderborn und  Siegen (s. auch Solitärstadt).
  • soziale Innovation, Prozess der Entstehung und Verbreitung von neuen sozialen Praktiken in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen (z.B. Bürgerbussysteme, Dorfläden, Couchsurfing).
  • Sparganophyllumkalk, ein aus der Koloniekoralle Sparganophyllum aufgebauter Riffkalk.
  • Spelz, Vor- und Frühformen des Weizens; hierzu zählen Einkorn (Triticum monococcum), Emmer (Triticum diococcon) und Dinkel (Triticum spelta).
  • Spitzenlast, die vorübergehend auftretende hohe Energienachfrage im Stromnetz. Dieser Bedarf wird mit S.-kraftwerken, die schnell regelbar sind und innerhalb kurzer Zeit viel Strom erzeugen können, gedeckt.
  • Städteranking, Städtevergleich auf der Basis von Kennziffern und Umfrageergebnissen, der in einer Rangliste der Städte mündet.
  • Steinkistengrab, s. Galeriegrab.
  • Steinzeit, Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte vor der technischen Nutzung von Metallen. Die S. gliedert sich in das Paläolithikum (= Alt-S.), Mesolithikum (= Mittel-S.) und Neolithikum (= Jung-S.), wobei die zeitliche Abgrenzung dieser Stufen regional schwankt.
  • Stratigraphie (Geologie), (lat. stratum = Schicht, griech. grápheïn = beschreiben), Lehre von der zeitlichen Aufeinanderfolge von abgelagerten Gesteinen.
  • Streb, der Teil des Flözes, in dem beim Bergbau die Kohle abgebaut wird.
  • Strontium-Isotopen-Analyse, naturwissenschaftliches Messverfahren zur Analyse des Migrationsverhaltens bzw. der Herkunft von Menschen. Strontium wird abhängig vom geographischen Ort in unterschiedlichen Isotopenverhältnissen mit der Nahrung aufgenommen und in Knochen und Zähnen eingelagert. Es wird im Körper ebenso wie Calcium zum Aufbau von Knochen und Zähnen verwendet. Da die Entwicklung der Zähne im Kindesalter abgeschlossen wird, ist an der S.-I.-Signatur feststellbar, auf welchen Böden und in welchen Höhenlagen eine Person aufgewachsen ist.
  • Stufenrain, als Geländestufe oder Böschung insbesondere für die Mittelgebirgsregionen typische Kleinform des Ackerlandes. Ein S. bildet sich durch Akkumulation von abgetragenen Bodenmaterial unterhalb einer geneigten Ackerfläche aus und kann Höhen von 1 bis 2 m erreichen.
  • Subatlantikum, letzter Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. Nachwärmezeit, seit ca. 2.800 vor heute, also seit der Eisenzeit bis zur Gegenwart.
  • Subboreal, Klimaabschnitt der Nacheiszeit (Holozän), sog. späte Wärmezeit, ca. 5.600 bis 2.800 vor heute.
  • submerse Vegetation, untergetaucht lebende Wasserpflanzen.
  • suburban, mit diesem Begriff wird das städtische Umland beschrieben, das durch Bevölkerungszuwachs aus der Kernstadt, dem ländlichen Raum und anderen Regionen sowie der Ansiedlung von Produktion, Handel und Dienstleistungen einen Bedeutungszuwachs erhielt.
  • Schichtkamm, besondere Form der Schichtstufe.
  • Schichtrippe, in durch Gebirgsbildung etwa senkrecht aufgerichteten Sedimentgesteinen nach einer intensiven Abtragung als steilrandiger Rücken erhalten gebliebenes, besonders resistentes Schichtglied.
  • Schichtstufenlandschaft, weit verbreiteter geomorphologischer Landschaftstyp, der sich aus einer Abfolge von Geländestufen zusammensetzt, die voneinander durch geotektonisch bedingte Dachflächen meist geringer Neigung getrennt sind.
  • Schledde, regionale Bezeichnung für die vom Haarstrang nach Norden in die Westfälische Bucht verlaufenden Täler, die in Schichten aus Kalkstein verlaufen und wegen Lösungsprozessen im Untergrund (s. Karst) nur episodisch Wasser führen.
  • Schlüssellochgraben, schlüssellochförmige Grabenanlage um einen Grabhügel, bestehend aus einem Kreisgraben und einem rechteckigen oder trapezförmigen Anbau vor dem Grabhügel; Charakteristikum der jungbronzezeitlichen Ems-Gruppe.
  • Schubverband, besteht aus einem oder mehreren Schiffsgefäß(en) ohne eigenen Antrieb sowie einem Schubboot, das die starr zusammengekoppelte Formation vor sich herschiebt.
  • Schwarztorf, der tiefer anstehende, stärker zersetze Sphagnumtorf (H 6–10).
  • Sedimentdynamik, Transportverhalten von Ablagerungen aus Ton, Schluff, Sand und Kies, das sich zeitlich und räumlich von Ablagerung zu Abtrag ändern kann.
  • Sedimentgesteine, durch hohen Druck verfestigte Ablagerungen an der Erdoberfläche.
  • Segregation (soziale), beschreibt das Ausmaß der ungleichen Verteilung und Trennung von Bevölkerungsgruppen oder sozialen Schichten in Bezug auf räumliche Teileinheiten der Stadt.
  • Sekundärwald, der Waldtyp oder die Vegetation, die sich nach anthropogener Zerstörung eines Natur- oder Primärwaldes bildet. Der S. hat meist eine niedrige Wuchshöhe, eine geringere Artenvielfalt und eine andere Struktur als der ursprüngliche Primärwald ohne Beeinflussung des Menschen.
  • Shop in Shops, eigene Verkaufsflächen der Hersteller in Warenhäusern.
  • Sickerquelle, auch Sumpfquelle, besteht aus einem natürlichen Quellsumpf, der durch flächig austretendes Grundwasser gespeist wird (Bsp.: Emsquelle).
  • Siechenhaus, Haus, in dem im Mittelalter ansteckend Kranke, sog. Aussätzige, untergebracht wurden. Wegen der Ansteckungsgefahr befanden sich diese caritativen Einrichtungen außerhalb der Ortschaften, aber immer entlang von Straßen, um den Bewohnern das Betteln an belebten Wegen zu ermöglichen.
  • Sögel-Typ, mittelbronzezeitliche Schwertform, benannt nach dem Fundort Sögel (Niedersachsen); als Grabbeigabe kennzeichnend für den Sögel-Wohlde-Kreis.
  • Sögel-Wohlde-Kreis, mittelbronzezeitlicher Grabsittenkreis in Nordwestdeutschland.
  • Suburbaniten, Wohnbevölkerung, die im suburbanen Raum von (Groß-)städten lebt.
  • Süderbergland, umfasst als Teil des Rheinischen Schiefergebirges das Bergische Land, Sauerland und Siegerland.
  • Sukzession, natürliche zeitliche Abfolge von Entwicklungsstadien eines Lebensraumes.
  • Sulfat, Salz der Schwefelsäure. In Mineralwässern sind S. häufig vorhanden. Sie haben anregende Wirkung auf Gallenfluss und Verdauung.
  • Sumerer, Bewohner von Sumer (im früheren südlichen Mesopotamien gelegen); etwa 4.000 bis 2.000 v. Chr.; ihrer Kultur entstammt die sog. Keilschrift.
  • Suspension (Chemie), kleine, im Wasser aufgeschlämmte, feste Bestandteile, insbesondere Schluff und Ton.

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T

  • Tertiär, warmer Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der dem Quartär vorausging. Das T. begann vor 65 Mio. Jahren und endete vor ca. 2,5 Mio. Jahren.
  • Thermolumineszenz, eine in der Archäologie angewandte Methode zur Altersbestimmung von gebrannten Artefakten wie z.B. Keramikobjekte.
  • thermophile Arten, wärmeliebende Arten. Tonminerale, feinstkörnige Minerale und Schichtsilikate, die durch Verwitterung entstanden sind und aus verschiedenen Schichten bestehen. Mit ihren speziellen Oberflächen können sie Nährstoffe adsorbieren und wieder abgeben. Diese Kationenaustauschkapazität ist besonders hoch ausgeprägt bei sog. Dreischicht-T.
  • Torfmoose (auch: Sphagnen), sie sind eine von drei Unterklassen der Laubmoose aus der Abteilung der Moose. Global gibt es ca. 150–200 unterschiedliche Arten. In Deutschland existieren ca. 35 verschiedene. Durch die Zerstörung der zumeist sauren und nährstoffarmen Lebensräume sind die T. stark gefährdet und teilweise in deutlichem Rückgang begriffen.
  • Trading-Down-Effekt (Trading-Down i. S. v. Abwertung), Auftreten von Billiganbietern sowie discount- und fachmarktartig geführten Kettenläden; auch Leerstände in der Innenstadt als Reaktion auf die Veränderung der Besucherstrukturen und -nachfrage.
  • Transpiration (Botanik), Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen in den Blättern der Pflanzen.
  • Trias, Zeitabschnitt der Erdgeschichte vor etwa 250 bis 200 Mio. Jahren. Sie ist die älteste Periode des Mesozoikums (Erdmittelalter).
  • Tribun, Stabsoffizier einer römischen Legion (ca. 6.000 Mann).
  • Trichterbecherkultur, jungneolithische Kulturgruppe, benannt nach einer ihrer typischen Keramikformen.
  • Trophie, Ernährung von Mineralstoffen (z.B. in Gewässern) oder von Pflanzen.
  • trophogen, Nahrung erzeugend, Nährstoffe liefernd, Primärnahrung bildend; bei Gewässern die Bezeichnung für den lichtdurchfluteten, produktionsaktiven Bereich.
  • Turon, erdgeschichtlicher Abschnitt der Oberkreide.

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U

  • ubiquitär, allgegenwärtig, überall verbreitet.
  • Uferfiltrat, Wasser aus einem oberirdischen Gewässer, das durch das Gewässerufer oder die Gewässersohle in den Untergrund versickert und sich dort mit dem anstehenden Grundwasser vermischt.
  • Umflut, eine meist künstliche, in wenigen Fällen auch natürliche Umleitung abfließenden Wassers über einen Flussnebenarm, wobei die U. stets zum Hauptgewässer zurückführt. Eine U. dient der Wasserregulierung, z.B. an Bauwerken wie Wassermühlen, Stauwehren bzw. Schleusenanlagen usw. und sorgt auch für eine Gewässerdurchlässigkeit, etwa für den Fischbestand.
  • Umlaufberg, von einer abgeschnittenen Flussschlinge (Mäander) umgebener Berg in einem Flusstal.
  • Unterkreide, geologische Epoche der Kreidezeit, vor ca. 145 bis 100 Mio. Jahren. Die U. gliedert sich grob in die Stufen des Albium, Aptium, Barremium, Hauterivium, Valanginium und Berriasium.
  • Urbanisationsvorteil, entsteht z.B. durch die Vorteile großer, differenzierter, insbesondere großstädtischer Arbeitsmärkte, die Breite des privaten (unternehmensorientierten) Dienstleistungs- und öffentlichen Infrastrukturangebots oder etwa auch durch die Vorteile räumlicher Nähe für die Entwicklung persönlicher Kontakte ("face-to-face-Kontakte").
  • Urhandriss, Lageplan vor der Preußischen Uraufnahme ab 1830.
  • USP, Abkürzung für unique selling proposition; steht im Marketing für ein i. d. R. rationales Nutzenversprechen, das als Alleinstellungsmerkmal die Einzigartigkeit des eigenen Produkts (oder Dienstleistung) oder einer seiner konkreten Eigenschaften gegenüber konkurrierenden Produkten herausstellt.

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V

  • velar, am hinteren Gaumen gebildeter dunkler Laut.
  • Velmerstot, höchster Berg des Teutoburger Waldes, bestehend aus zwei Bergkuppen: dem Preußischen V. (468 m ü. NN) und dem Lippischen V. (441 m ü. NN).
  • verborgene Säure, nach chemischem Säureverständnis sind Säuren Protonendonatoren. Dazu zählt auch das Ammonium (NH4+), entstanden aus Ammoniak (NH3), einem Gas aus der Massentierhaltung. Ammoniak gilt heute als der größte Säurebildner, sein Folgeprodukt Ammonium kann im Boden maximal 2 Mol H+-Ionen freisetzen. Im Regen bleibt diese Säurewirkung verborgen.
  • Verbundstandort, ein gemeinsamer Standort mehrerer Unternehmen, die verwandte Zwischen- oder Endprodukte herstellen. Dadurch werden die Transportwege der Güter minimiert sowie Kosten, z.B. für die Infrastruktur, gesenkt.
  • Verkehrsflughafen, für den allgemeinen Verkehr zugelassener Flughafen, der nach der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung eines Bauschutzbereiches bedarf. Dieser legt fest, wie hoch im Flughafenbereich und im Anflugsektor gebaut werden darf.
  • Verkehrslandeplatz, für den allgemeinen Verkehr zugelassener Landeplatz, der keines Bauschutzbereiches bedarf.
  • vernetzte Ökosysteme, Ö. unterschiedlicher Ausprägung (z.B. terrestrische, amphibische, aquatische), die durch lineare Strukturen, z.B. ein Fließgewässer, in Verbindung stehen. Fließgewässer durchziehen die gesamte Landschaft als feinverzweigtes Netz und sind daher in idealer Weise geeignet, ein linienartiges System naturnaher Strukturen zu schaffen. Durch die strukturelle Vernetzung von Ö. können der starken Zersplitterung und Isolation naturnaher Lebensräume in der Kulturlandschaft entgegengewirkt und ein oftmals lebensnotwendiger Stoff- und Energieaustausch ermöglicht werden.
  • Visur, in der Geodäsie die geradlinige Sichtverbindung (Achse) zwischen zwei oder mehreren Messpunkten.
  • volatil, schwankend.
  • Vorfluter, V. dienen der Entwässerung eines Raumes. Oberflächenwasser wird in meist künstlich angelegten, offenen Gräben mithilfe des natürliches Gefälles den nahe gelegenen Bächen bzw. Flüssen zugeführt. Ausnahmen bilden Vorfluter in abflusslosen Becken, aus denen die Entwässerung durch Pumpen erfolgen muss.
  • Vorläufersubstanz, z.B. Stickoxide und Schwefeldioxid aus Verbrennungsprozessen oder auch Ammoniak aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
  • Vorwerk, ehemals ein in der Landwirtschaft vom Hauptgut abgetrennter Teil des Gutshofes mit eigenen Wirtschaftsgebäuden und eigener – allerdings in Abhängigkeit vom Hauptgut stehender – Betriebsleitung.

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W

  • Wacholdertrift, durch den Wacholder (Juniperus communis) geprägte Landschaftsform, die durch Beweidung (z.B. mit Heidschnucken) aus einer Heide oder einem Magerrasen hervorgeht. Dabei wird der Wacholder vom Weidevieh aufgrund seiner stechenden Nadeln gemieden und somit ausgelesen. Der Begriff "Trift" leitet sich von "Treiben" ab und beschreibt im engeren Sinne den Weg des Viehs zwischen Stall und Weideland.
  • Waldhude (auch: Waldhute), Begriff für eine traditionelle Form der Waldweide mit Vieh. Ein aus dem Mittelalter stammendes Recht, in einer fremden Waldung sein Vieh (meist Rinder, Pferde, Schafe und Schweine) weiden zu lassen. Waldweidegenossenschaften regelten im Einzelnen die Bewirtschaftung solcher Hudewälder.
  • Waldhufensiedlung, hochmittelalterliche Siedlung in Rodungsgebieten mit geplanter, linearer Ortsform (Reihendorf) und meist doppelzeiliger Streifenflur, bei der sich der Landbesitz ("Hufe") unmittelbar an die Hofstelle anschließt. W. treten in Westfalen häufig im Lipper- und Delbrücker Land auf.
  • Wallburg, Befestigungsanlage aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit, deren Mauern heute verfallen und noch als mehr oder weniger deutliche Wälle, meist mit vorgelagerten Gräben, erkennbar sind.
  • Wartbergkultur, jungneolithische Kulturgruppe, benannt nach dem Wartberg bei Niedenstein (Hessen).
  • Wasserstraßenklasse Vb, die europäischen Binnenwasserstraßen sind – je nach max. Breite, Länge und Tiefgang der zulässigen Schiffstypen – in verschiedene Klassen eingeteilt. Maximale Schiffsmaße der Klasse Vb: Länge: 185 m; Breite 11,4 m; Tiefgang: 4,5 m.
  • Wechselland, s. Wechselsystem.
  • Wechselsystem, Landnutzungssystem, das durch einen mehr oder weniger regelmäßigen Wechsel der Bodennutzung gekennzeichnet ist. Meist wechselt eine kurzfristige Ackernutzung mit einer länger andauernden Nutzung als Grünland, Heide oder Wald.
  • Weichsel-Kaltzeit/-Eiszeit, jüngste Kaltzeit in Nordeuropa, die in Norddeutschland vor ca. 100.000 Jahren begann und vor knapp 12.000 Jahren endete.
  • Weißtorf, W. nennt man den über dem Schwarztorf liegenden weniger stark zersetzen Sphagnumtorf (H 1–5).
  • Wildländer, früher langjährig extensiv genutztes Weide- und Buschland, das dann für wenige Jahre zum Haferanbau genutzt wurde.
  • Wirkungsgrad, bei Kraftwerken das Verhältnis zwischen der erzeugten Nutzenergie und der eingesetzten Primärenergie. Neuere Steinkohlekraftwerke haben z.B. einen W. von ca. 45%. Moderne Gas- und Dampfturbinenkraftwerke können die eingesetzte Energie besser nutzen. Sie erreichen einen W. von etwa 60%.
  • Wodan/Odin, oberster Gott bzw. "Zauberherr" der Germanen.
  • Wohlde-Typ, mittelbronzezeitliche Schwertform, benannt nach dem Fundort Wohlde (Schleswig-Holstein); als Grabbeigabe kennzeichnend für den Sögel-Wohlde-Kreis.
  • Wohnpodium, terrassierte Hangfläche für den Hausbau.
  • Wüstung, aufgegebene Siedlungs- oder Wirtschaftsfläche, daher die unterscheidenden Begriffe "Ortswüstung" und "Flurwüstung".

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Y

  • Yuppies, Young Urban Professionals (jüngere, häufig allein lebende, meist in hochqualifizierten Dienstleistungsberufen tätige Beschäftigte mit in der Regel überdurchschnittlichem Einkommen).

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Z

  • Zechstein, Zeitabschnitt der Erdgeschichte zwischen etwa 257 und 251 Mio. Jahren. Die Z.-schichten (z.B. Kalke und Gipse) entstanden vorwiegend aus Ablagerungen im sog. Z.-meer, das sich über weite Teile Europas erstreckte.
  • Zehnteinnahmen, ein Zehntel des erwirtschafteten Gewinns gehörte dem Grundherrn.
  • Zelge, in sich räumlich abgeschlossener Flurparzellarbereich, der mit einer Feldfrucht bestellt worden ist. Bei der klassischen Form der sog. Dreifelderwirtschaft bestanden drei derartiger Z.: die beweidete Brach-Z., die Wintergetreide-Z. und die Sommergetreide-Z., die z.B. mit Gerste/Hafer bestellt war. Aus der Dreifelderwirtschaft haben sich in den Lössbörden Westfalens und auf der Paderborner Hochfläche seit dem Spätmittelalter weitere Bewirtschaftungsformen wie die Vier- und Fünffelderwirtschaft entwickelt.
  • Zukunftsstandort Ewald, ein ca. 50 ha großes, ehemaliges Bergwerkgelände in Herten, das zu einem hochwertigen Dienstleistungs-, Gewerbe- und Industriezentrum umfunktioniert wird.
  • Zwerchhaus, Querdach; in der Renaissance charakteristisches Bauelement, das aus einem mehrgeschossigen Giebel bestehen kann, mit quer zum Hauptdach verlaufendem First.

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