Westfalen und seine Landesteile in geographisch-statistischer Sicht
von Klaus Temlitz
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten
für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser
und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
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von Klaus Temlitz
Im Sauer- und Siegerland (28% der Gesamtfläche Westfalens) beträgt die mittlere Jahrestemperatur in Abhängigkeit von der Höhenlage im Unterland (unter 300m) und den Talzügen der mittleren Ruhr und Lenne sowie der oberen Sieg (vgl. Station Siegen in Tab.1) 8,5° - 9°C, dagegen in den Gipfellagen des Rothaargebirges nur 5°C. Im Sommer (Juli) steigen die Monatsmittel im Unterland und den größeren Talzügen auf 17° - 17,5°C an, im Oberland (über 300m) auf 14°C; im kältesten Monat (Januar) sinken die Mittelwerte auf 2° - 0°C (Unterland) sowie -3° bis -4°C im Oberland. Auch bei den Niederschlägen bildet sich die Höhenstufung ab. Das Oberland erhält mit 1200 - 1400 mm Jahresniederschlag - in der Kammregion des Rothaargebirges bis zu 1520 mm - die höchsten Niederschläge in Westfalen. Das Unterland verzeichnet 800 - 900 mm Niederschlag im Jahresmittel. Im Oberland fällt ein Viertel bis knapp die Hälfte des Jahresniederschlags als Schnee oder Schneeregen (z.B. in Lüdenscheid 24%, am Kahlen Asten 47%).
Das Sauerland hat mit 30% den geringsten Landwirtschaftsflächenanteil (Acker-Grünland-Verhältnis 2,8:1) unter den drei großen westfälischen Landesteilen. Dem steht ein Waldflächenanteil von 58% gegenüber, der das Sauerland als ein ausgesprochenes Waldland kennzeichnet. Anstelle von Eichen und Kiefern (Westfälische Bucht) oder Buchen (Weserbergland) dominiert hier die Fichte, und zwar mit 64%. Die Ertragsmesszahlen der Böden liegen zwischen 33 und 64, im Oberland sinken sie ab auf unter 33. Die Einwohnerzahl des Sauerlandes beträgt 2,0 Mio. (23% der Gesamtbevölkerung Westfalens); die Einwohnerdichte (317 Einw./km2) entspricht der des Weserberglandes.
• | Geographische Kommission für Westfalen (Hg.) (1986-2005): Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen. Münster | |
• | Institut für Länderkunde Leipzig (Hg.) (2003): Nationalatlas der Bundesrepublik Deutschland, Band 2: Relief, Boden und Wasser. Heidelberg/Berlin | |
• | Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS) (Hg.) (2002): Bodenflächen in Nordrhein-Westfalen 2001 nach Nutzungsarten der Vermessungsverwaltung. Düsseldorf | |
• | Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS) (Hg.) (2005): Die Gemeinden Nordrhein-Westfalens 2005. Düsseldorf |
Erstveröffentlichung 2007