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(89 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Vom Missbrauch des Glücks, 1549/50: Christus als Friedensbringer / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Stufenlose Vergrößerung der Abbildung mit zoomify.

TITELVom Missbrauch des Glücks, 1549/50: Christus als Friedensbringer
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1549 / 1550


INFORMATIONIn dieser Kupferstichfolge personifizieren weibliche Figuren menschliche Eigenschaften und moralische Begriffe. Am Anfang stehen "Eintracht" (Concordia), "Friede" (Pax, ohne Abbildung) und die geschäftige "Vorsorge" (Diligentia), die hier mit tugendhaftem Fleiß und tatkräftiger Arbeit gleichzusetzen ist. In dieser glücklichen Welt des friedvollen Miteinanders erscheint das wechselhafte "Glück" (Fortuna) und warnt vor der Unbeständigkeit des menschlichen Lebens. In ihrem Segel befindet sich das Glücksrad mit Narren, die von dem Rad auf und ab bewegt werden. Der überquellende materielle "Reichtum" (Divitiae) auf dem nächsten Blatt zeigt die Gefährdung auf, welche die reine Anhäufung irdischer Güter mit sich bringt. Halsketten, Prunkbecher, Krone sind auch Attribute der Superbia, der Todsünde der Hoffahrt. In der Reihe der Untugenden folgt der "Müßiggang" (Socordia), der als Konsequenz des Reichtums dargestellt wird. Seine Attribute sind das Trick-Track- und das Kartenspiel und hängen mit den Vergnügungen im Wirtshaus zusammen, womit indirekt auch die Trunkenheit angesprochen wird. Er ist "aller Laster Anfang", wie das Sprichwort sagt, und führt zur "Unmäßigkeit" (Luxuria), die hier mit den Attributen der Trunksucht auftritt: die Kanne und der Noppenbecher sowie ein Schwein, das eine Rübe frisst, Symbol der Fresssucht. Es folgt die "Unkeuschheit" (Lasciva) mit einem Bären als Zeichen der Wollust. Die Personifikation des "Neides" (Invidia) weist mit Schlange und Totenschädel auf das Böse und die Todsünde, die sie verkörpert. Mit der dargestellten Angelrute versucht sie die Gerechten zu ködern, während der "Zorn" (Ira) die Schrecken des Krieges als Bestrafung für gottloses Handeln heraufbeschwört. Die "Armut" (Pauperitas) - die Folge des Krieges - taucht als elender Bettler auf. Erst mit der "Geduld" (Pacientia), mit deren Hilfe der reuige Sünder aus seinem Elend aufsteigen kann, zeigt sich Hoffnung. Sie hält die Hände geöffnet zum Himmel, während das Lamm als Zeichen des Heils neben ihr steht. Das Herz, das im Hintergrund von mehreren Hämmern geschmiedet wird, ist als Symbol der Läuterung zu verstehen, die der reuige Mensch durchläuft. Die "Geduld" führt zur "Freude" (Gaudium) des Tugendhaften, der die himmlische Seligkeit erlangen kann. Ihre Symbole sind die Harfe Davids und die Taube des Heiligen Geistes. Im letzten Blatt erscheint in Anlehnung an Dürers Werk der auferstandene Christus (Pax nostra Christi), der den Gottesfürchtigen den Frieden des Seelenheils bringt.


TECHNIKKupferstich
FORMATzoomify
MASZE6,9-7,1 x 4,9-5,1 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 116
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
DATUM AUFNAHME2004-05-17
AUFRUFE GESAMT1245
AUFRUFE IM MONAT95