Forschungstagung gibt Impulse für neue Sonderausstellung zu ¿1000 Jahre Abdinghof¿

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Paderborn (lwl). Die Liste mit den Anregungen für die neue Ausstellung ¿1000 Jahre Abdinghof¿, die am 3. Juni im Museum in der Kaiserpfalz und in der Abdinghofkirche in Paderborn beginnt, wurde immer länger. ¿Wir haben viele Neues gehört und viele offene Fragen klären können¿, sagt Museumsleiter Martin Kroker über die Forschungstagung zum Klosterjubiläum. Damit bekomme die Sonderausstellung über eines der wichtigsten Klöster in Westfalen zusätzliche Impulse und auch Inspiration für ergänzende Exponate.

Mehr als 50 Forscher und Fachleute aus Paderborn und Westfalen hatten sich für die Tagung angemeldet, die gemeinsam vom Museum, der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Paderborn-Abdinghof, vom Verein für Altertumskunde und von der Universität Paderborn anlässlich des Klostergründung vor 1000 Jahren veranstaltet worden war.

Die Bandbreite reichte von der Klostergeschichte im Spiegel seiner berühmten Bibliothek bis zur Entwicklung des Klosters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Diskutiert wurden Grundherrschaft und Güterverwaltung, die frühen Bauphasen der Abdinghofkirche bis zu ihrer Ausmalung im 20. Jahrhundert.

Ein Höhepunkt der Tagung war der öffentliche Vortrag von Prof. Dr. Manfred Balzer. In der Aula der Kaiserpfalz ging er vor rund 100 Zuhörern den schriftlichen Quellen zur Gründung des Abdinghofes auf den Grund. Bereits im Mittelalter gefälschte Urkunden kamen auf den Prüfstand. Berichte von einer Reise zum Papst und den Verbindungen zum Kloster Cluny wurden diskutiert, und die Zuhörer debattierten mit Balzer über wechselnde Klosterpatrone, den möglichen Plan Bischofs Meinwerks für eine ¿göttlich¿ ausgerichtete Stadtplanung, in der auch der Abdinghof seinen Platz finden könnte, oder über Echtheitsproben mit Feuer an den erworbenen Felixreliquien. Balzer bestätigte, dass der 14. Februar 1016 gemäß den schriftlichen Quellen als Gründungsdatum für den Abdinghof zu werten sei.

Die Liste möglicher Ausstellungsexponate und der begleitenden Ausstellungstexte ist nach dieser Tagung deutlich erweitert. ¿Mit einem derartigen Interesse und vor allem mit diesen hervorragenden neuen Forschungsergebnissen hatten wir nicht gerechnet und sind mehr als zufrieden¿, lautet die Bilanz von Museumsleiter Dr. Martin Kroker, von Pfarrer Dr. Eckhard Düker und vom Leiter des Altertumsvereins Dr. Andreas Neuwöhner. Im Sommer sollen die Ergebnisse der Tagung als Tagungsbericht vorliegen.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://www.kaiserpfalz-paderborn.de
Museum in der Kaiserpfalz, Am Ikenberg, 33098 Paderborn
Tel.: 05251 1051-10, Fax: 05251 1051-25, E-Mail: kaiserpfalzmuseum@lwl.org
Geöffnet dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, an jedem ersten Mittwoch im Monat 10 bis 20 Uhr.