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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 10.08.17

"Wie ich mich sehe"
LWL gibt Hörbuch mit Texten des Autors Heinrich Schirmbeck heraus

Münster (lwl). In den ersten Nachkriegsjahrzehnten war Heinrich Schirmbeck (1915-2005) eine feste Größe im literarischen Leben Deutschlands. Nachdem der "genialische Einzelgänger" eine Zeit lang in Vergessenheit geraten war, mehren sich nun Projekte, die zu einer Wiederentdeckung des in Recklinghausen geborenen Autors beitragen möchten. Jüngstes Beispiel ist eine Hör-CD mit dem Titel "Wie ich mich sehe", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) herausgegeben hat. Zu hören sind darauf ein autobiografisches Porträt Schirmbecks sowie seine Erzählung "Elena".

Der äußerst produktive Autor, der zunächst in der Buchhandelsbranche tätig war und in Peter Suhrkamp einen Freund, Förderer und Verleger fand, wandte sich in seinen Werken gesellschaftspolitisch relevanten Themen zu. Sein Roman "Ärgert dich dein rechtes Auge" (1957) befasste sich beispielsweise erstmals mit den gesellschaftlichen und kulturellen Folgen der Kernspaltung. Die New York Times rühmte das Werk als "geistig anspruchsvollsten Roman, den uns Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg â¿Š beschert habe". Schirmbeck wurde ermutigt, ein Drehbuch für einen Hollywood-Film über das Thema zu verfassen, der allerdings nicht zustande kam. In diesem Zusammenhang entstand die Erzählung "Elena", die - von Schirmbeck selbst gelesen - auf der CD zu hören ist.

Auch Schirmbecks zweiter Roman "Der junge Leutnant Nikolai" (1958), der die ideengeschichtlichen Ursprünge der russischen Oktoberrevolution thematisiert, und seine rund fünfzig Erzählungen stießen auf einhelliges Lob. Er wandte sich dennoch vom Literaturbetrieb ab und der kritischen Essayistik zu. In zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen beschäftigte er sich mit sozial-ethischen Fragen der Moderne. Seine umweltbewusste und fortschrittskritische Haltung trugen ihm den Ruf eines "Vaters" der Anti-Atom- und Friedensbewegung ein.

Die LWL-Literaturkommission für Westfalen und das LWL-Medienzentrum für Westfalen haben die CD gemeinsam herausgegeben. "Die Hör-CD bietet die seltene Gelegenheit, die charakteristische Stimme dieses zu Unrecht vergessenen Autors im Originalton zu hören", so Prof. Dr. Walter Gödden, Geschäftsführer der Literaturkommission. Neben der Erzählung "Elena" liest Schirmbeck einen autobiografischen Text, in dem er seiner westfälischen Herkunft einen bedeutenden Platz in seiner Vita einräumt. Zudem führt der Schirmbeck-Forscher Gerald Funk in einem umfangreichen Booklet in Leben und Werk des Autors ein. Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Autor, der Mitglied der Akademien in Darmstadt und Mainz war, lebte zuletzt in Darmstadt, wo heute eine Heinrich-Schirmbeck-Stiftung sein Andenken pflegt.


"Wie ich mich sehe.
Heinrich Schirmbeck liest Autobiografisches und die Erzählung 'Elena'"

Audio-CD mit Booklet,
2 Tracks, Spielzeit ca. 50 Min.
Preis 9,90 Euro, Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen,
Fürstenbergstr. 13-15, 48147 Münster, E-Mail: medienzentrum@lwl.org
Fax: 0251 / 591-3982, http://www.westfalen-medien.lwl.org

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Booklet der CD „Wie ich mich sehe. Heinrich Schirmbeck liest Autobiografisches und die Erzählung ‚Elena‘“.
Foto: LWL

Foto zur Mitteilung
Heinrich Schirmbeck mitte 1980er Jahre.
Foto: LWL


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