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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 28.03.17

Durch Grisars Brille - die Dortmunder Nordstadt heute
Schüler besuchen ihre Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Dortmund (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt in seinem Dortmunder LWL-Industriemuseum Zeche Zollern die Ausstellung "Erich Grisar. Ruhrgebietsfotografien 1928-1933". Neben historischen Aufnahmen des Dortmunder Schriftstellers und Fotografen präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Rahmen der Schau auch Arbeiten Schülern aus vier Dortmunder Nordstadt-Schulen. Sie hatten sich im Vorfeld der Ausstellung mit Fotoapparat, Kamera und Mikrophon zu Orten und Menschen ihres Stadtbezirks begeben. Ihre Arbeiten ergänzen unter dem Titel "Durch Grisars Brille - die Dortmunder Nordstadt heute" die Hauptausstellung.

Über 80 der insgesamt 150 beteiligten Kinder und Jugendlichen aus der Kielhornschule, der Anne-Frank-Gesamtschule und der Rheinisch-Westfälischen Realschule waren am Dienstag (28.3.) mit ihren Lehrerinnen zu Gast in der Ausstellung, um sich bei einem gemeinsamen Rundgang auszutauschen. Dabei erhielten die jungen Leute noch einmal viel Lob von Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer: "Es ist einerseits toll zu sehen, mit wie viel Engagement die Schülerinnen an die Arbeit gegangen sind. Andererseits zeigt das Projekt in beeindruckender Weise, welche inspirierende Kraft die Bilder Grisars offenbar bis heute haben und wie sie junge Menschen zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensumfeld anregen können. Auch das Engagement der Lehrer verdient großes Lob."

Die Projekte im Einzelnen
Die Schüler der Rheinisch Westfälischen Realschule (LWL-Förderschule) haben sich mit dem unmittelbaren Schulumfeld beschäftigt, sind mit Kamera und Mikrophon etwa zum Nordmarkt gegangen und haben anschließend im Unterricht aus dem Material Collagen und einen Comic gestaltet. Filmsequenzen zeigen unter anderen Interviews zur Kleingartenanlage Hafenwiese. Außerdem haben sie ein Gedicht Erich Grisars filmisch in Szene gesetzt. Durch den Einsatz Deutscher Gebärdensprache in den Videos sind viele Arbeiten inklusiv gestaltet. "Die jungen Menschen der LWL-Förderschule stammen in der Regel nicht aus der Nordstadt. Im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern entstand hier quasi ein Blick von außen, der das Ganze sehr spannend macht", sagt Annette Kritzler, die alle Klassen gemeinsam mit ihren Lehrern begleitet hat.

Drei 10. Klassen der Kielhornschule haben sich vor allem mit dem Thema "Arbeit" in Grisars Werk beschäftigt. Sie haben verlassene Orte der Arbeit gesucht, sich mit der Architektur ihres Viertels beschäftigt und Fotos nachgestellt, die sich an Grisars Motiven orientieren. Im Mittelpunkt standen dabei Kinder und das Marktgeschehen am Nordmarkt.

Eine Präsentation über orientalisches Naschwerk aus dem Nussladen "Muskara" am Borsigplatz und eine Abteilung zu türkischen Hochzeiten gehören zu den Arbeiten aus der Anne-Frank-Gesamtschule. Schülerinnen aus der 11. Jahrgangsstufe haben sich mit Veränderungsprozessen in der Nordstadt und dabei mit einem breiten Spektrum an Themen wie Mobilität, Religion, Wohnen und Arbeit auseinandersetzt. Die Darstellungsstile reichen von Fotos bis hin zu Bildschirmpräsentationen.

Nicht dabei sein konnten am Dienstag Neuntklässler der Gertrud-Bäumer-Realschule. Sie haben in der Nordstadt Orte der Freizeit und Kultur, Museen, Denkmäler und Graffiti-Wände fotografiert. Daraus entstanden im Kunstkurs Leinwand-Collagen. "Eycatcher" der Abteilung ist ein detailgetreues Modell der Steinwache. Außerdem haben die Jugendlichen Kinder in der Nordstadt befragt und fotografiert. "Gerade diese Arbeiten liefern ein eindrückliches Bild davon, wie junge Menschen ihre Lebenswelt wahrnehmen", so Kritzler.

Erich Grisar. Ruhrgebietsfotografien 1928-1933
Durch Grisars Brille - die Dortmunder Nordstadt heute
24.2. - 8.10.2017

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Grubenweg 5 | 44388 Dortmund
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Schüler und Lehrerinnen aus dem Schulprojekt vor dem Eingang zum Ausstellungsgebäude auf dem Gelände der Zeche Zollern.
Foto: LWL/Hudemann

Foto zur Mitteilung
Blick in die Schülerausstellung mit dem Modell der Steinwache.
Foto: LWL/Holtappels


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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