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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 31.10.12

Über die Entstehung des Faschismus
FilmGalerie des LWL-Landesmuseums zeigt Schlöndorffs ¿Törless¿

Münster (lwl). Im Rahmen der FilmGalerie zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem LWL-Landesmuseums am Dienstag, 6. November , um 19.30 Uhr das Regiedebüt von Volker Schlöndorff. ¿Der junge Törless¿ ist die Umsetzung von Robert Musils Roman ¿Die Verwirrungen des Zöglings Törleß¿ (1906). Dabei ist die Entstehung des Faschismus ein inhaltlicher Themenkomplex, den Schlöndorff ergänzt.

Der dritte Film der Herbststaffel der FilmGalerie fängt die morbide, klaustrophobische Atmosphäre eines Jungeninternats auf. Dieses gibt kurz vor dem Ende der österreichischen Doppelmonarchie ein Parademodell autoritär strukturierter Gesellschaften ab. Entsprechend schnell wird der neue Schüler Törless in die hierarchischen Mechanismen aus Macht und Abhängigkeit hineingezogen, die in den menschenverachtenden Misshandlungen eines Außenseiters jüdischer Herkunft gipfeln. Törless verfolgt das Treiben aus der Distanz: neugierig, nicht ohne Mitgefühl aber doch feige und tatenlos und somit als Komplize schuldhaft in die Exzesse seiner Kameraden verstrickt.

Die literarisch-psychologische Studie der Jahrhundertwende von Musil setzt Schlöndorff in hochdifferenzierte Schwarzweißbilder um. Die Entstehung des autoritären Charakters, die Nazizeit, die Praktiken der Machtergreifung und das Verhalten des aufgeklärten Bürgertums, das dabei zum Mitläufer wurde, werden thematisiert.

Eine Einführung gibt Prof. Dr. Marion Bönnighausen, Germanistin der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Im Landeshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Freiherr-vom-Stein-Platz 1, werden jeweils dienstags um 19.30 Uhr Meisterwerke des Neuen Deutschen Films der 1960er Jahre gezeigt. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Veranstaltungsort:
LWL-Landeshaus
Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48147 Münster

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Wera Wecker, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, wera.wecker@lwl.org
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die FilmGalerie des LWL-Landesmuseums zeigt Mathieu Carrière in ¿Der junge Törless¿.
Foto: Seitz Filmproduktion, München



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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