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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 12.10.12

Home Movie Day in Münster - Universität und LWL präsentieren beim Internationalen Tag des Amateurfilms ¿Filmfamilien ¿ Familienfilme¿

Münster (lwl). Der 20. Oktober steht weltweit im Zeichen von privaten Filmaufnahmen ¿ zum zehnten Mal wird der Internationale Tag des Amateurfilms begangen. Erstmals findet in diesem Jahr auch in Münster eine Veranstaltung im Rahmen des ¿Home Movie Day¿ statt: Das Seminar für Volkskunde und Europäische Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) kooperiert dabei im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Die Veranstaltung findet von 11 bis 14 Uhr im Filmarchiv des Medienzentrums für Westfalen an der Fürstenbergstraße 14 in Münster statt.

Seit der Popularisierung der Schmalfilmkamera ab den 1930er Jahren und bis heute ist die Familie das beliebteste Motiv in Amateurfilmen. Jede Familie ist einzigartig, aber alle Familien filmten und filmen auch heute noch ähnliche Anlässe: Weihnachten und Geburtstage, vor allem die Kinder, aber auch Alltagssituationen wie Hausarbeit oder die Wohnung. ¿Private Filmaufnahmen sind wichtige alltagshistorische Quellen; allerdings verfügen nur wenige Filmarchive über solche Bestände¿, so Prof. Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums. Das Filmarchiv des LWL-Medienzentrums ist eines von ihnen. Seit 1990 werden hier Filmschätze aus und über Westfalen gesammelt. Unter den rund 4.500 Filmen, die inzwischen archiviert sind, befinden sich auch zahlreiche Amateurfilme.

Unter dem Motto ¿Filmfamilien ¿ Familienfilme¿ haben die Kulturanthropologen unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Timm und Ragnar Kopka das in Amateurfilmen überlieferte Alltagsleben von Familien untersucht. Grundlage waren private Familienfilme aus dem Filmarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen aus den Jahren 1920 bis 1980. Wie hat sich der Blick von Familien auf ihr eigenes Leben gewandelt? Wie setzte man Kinder früher im Vergleich zu heute ins Bild? Wie haben sich die Darstellung von Ehe und Partnerschaft verändert? Diesen und weiteren Fragen sind die Forscher auf den Grund gegangen.

Um Wandel und Kontinuitäten des Familienlebens aufzuspüren sucht das Lehrforschungsprojekt der Universität zusammen mit dem LWL-Medienzentrum noch weitere private Familienfilme aus den 1920er Jahren bis heute. ¿Wir interessieren uns neben klassischen Motiven wie dem Weihnachts- oder Geburtstagsfest insbesondere für Szenen aus dem gelebten Familienalltag: im Haushalt, am Esstisch, Kinder und Eltern beim Spielen, im Urlaub und anderes mehr¿, erklärt Prof. Timm.

Im Rahmen des internationalen Home Movie Day am 20. Oktober 2012 stellen die Studierenden von 11 bis 14 Uhr im LWL-Medienzentrum ausgewählte Filmausschnitte und erste Forschungsergebnisse vor. Gleichzeitig können an diesem Tag Interessierte eigene, gefundene oder geerbte Filme zur Sichtung oder Archivierung im Filmarchiv des LWL-Medienzentrums mitbringen.

Hintergrund
Der internationale Tag des Amateurfilms wurde 2003 erstmals veranstaltet. Er ging hervor aus einer Initiative von Filmarchiven und Amateurschaffenden. Der Home Movie Day schafft Bewusstsein für den Wert privater Filmaufnahmen als historische Quelle. Dabei geht es sowohl um Fragestellungen der Alltags- und Mediengeschichte als auch um konservatorische Beratung und Sicherung sowie Archivierung dieser einzigartigen Überlieferungen.


Home Movie Day in Münster
Zeit: Samstag, 20. Oktober, 11 bis 14 Uhr
Ort: LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstr. 14, 48147 Münster
Eingang: vom LWL-Parkplatz an der Karlstraße über den Innenhof
Programmpunkte:
- Screening: private Familienfilme aus dem Bestand des Filmarchivs als Quellen der Alltagsgeschichte
- Führung durch das Filmarchiv
- Fachberatung zu mitgebrachten privaten Filmen (Schmalfilm- und Videoformate)

Weitere Informationen unter: http://www.homemovieday.com/locations.html

Kontakt Filmarchiv:
Bild-, Film- und Tonarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen

Telefon: 0251¿591 3902
Telefax: 0251¿591 3982
E-Mail: medienzentrum@lwl.org

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
"Wenn der Vater mit der Tochter ..." - 1976.
Foto: LWL-Medienzentrum


Foto zur Mitteilung
"Zu Tisch...!" - 1935
Foto: LWL-Medeinzentrum/Schirrmann


Foto zur Mitteilung
"Alle Jahre wieder ...!" - 1938
Foto: LWL-Medienzentrum/Böckenhoff


Foto zur Mitteilung
"Das bisschen Haushalt ...!" 1939
Foto: LWL-Medienzentrum/Böckenhoff



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