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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 26.09.12

Aus dem Leben moderner Arbeitssklaven
Dokumentarfilmvorführung im LWL-Industriemuseum

Bocholt (lwl). Unter welchen Bedingungen junge chinesische Wanderarbeiter in einer chinesischen Jeansfabrik arbeiten müssen, können Interessierte am Donnerstag, 4. Oktober, um 19 Uhr bei einer Filmvorführung in der Spinnerei des LWL-TextilWerks Bocholt erfahren. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert den Dokumentarfilm ¿China Blue¿ im Rahmen der Sonderausstellung ¿Kleiderwege - vom Kaufen, Tragen und Entsorgen¿.

¿Ich habe diesen Film gemacht, weil ich glaube, dass die Globalisierung das wichtigste Thema unserer Zeit ist¿, so der Regisseur Micha X Peled, der den Film unter besonders schwierigen Bedingungen mit seinem Team drehte. ¿China Blue¿ porträtiert die Arbeits- und Lebensbedingungen drei junger chinesischer Wanderarbeiterinnen, die in einer Textilfabrik in Shaxi in der Provinz Guangdong arbeiten. Die Fabrik Lifeng des ehemaligen Polizeichefs stellt Jeans für den westlichen Markt her. Gearbeitet wird meist sieben Tage die Woche mit üblicherweise zwölf Stunden am Tag. Häufig vorkommende Überstunden werden nicht bezahlt, und wer einschläft, muss Strafe zahlen. Der Lohn wird unregelmäßig ausgezahlt, die meisten chinesischen Wanderarbeiterinnen sind nicht krankenversichert und haben in der Regel keine Arbeitsverträge.

Die Dokumentation von 2005 diskutiert die Bedingungen dieser sogenannten ¿Sweatjobs¿ in chinesischen Textilfabriken, zeigt aber auch den ungeheuren Marktdruck, der auf Firmen wie Lifeng lastet, weil sie für die Auftraggeber beliebig austauschbar sind.

Die Sonderausstellung ¿Kleiderwege ¿ vom Kaufen, Tragen und Entsorgen¿ macht die problematischen Hintergründe der Produktion von T-Shirts und Co. deutlich, die hierzulande zu Billigpreisen verkauft werden. Mit Materialien der ¿Kampagne für saubere Kleidung¿ zeigt die Schau, wie sich Vereine mit Aktionen für menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzen.

Bevor um 19 Uhr der Film beginnt, steht den Gästen ab 18 Uhr die Ausstellung offen. ¿China Blue¿ hat eine Länge von 88 Minuten und wird in Originalton mit deutschem Untertitel gezeigt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Eintritt und Vorführung sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Szene aus dem Film: Junge Arbeiterinnen halten sich mit Wäscheklammern an den Augenliedern wach.
Foto: EYZ Media



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