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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 03.07.12

Blick hinter die Kulissen ¿ Beatrix Clement coloriert Walmodelle
LWL-Museum für Naturkunde bereitet Wal-Ausstellung vor

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt ab dem 21. September die neue Sonderausstellung ¿Wale ¿ Riesen der Meere¿ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster.

Die Mitarbeiter bereiten derzeit die große Schau vor. Eine von ihnen ist die Diplomdesignerin Beatrix Clement, die bereits seit zwölf Jahren die gestalterische Arbeit an den Tiermodellen im LWL-Museum übernimmt. Clement und ihre Kollegen haben das Ziel, die Inszenierungen und Objekte möglichst naturgetreu darzustellen.
¿Mit meinem Handwerk versuche ich den Modellen Leben einzuhauchen und den Besuchern den Eindruck zu vermitteln, dass die Tiere jede Sekunde schwimmen oder ihnen zuzwinkern könnten¿, sagt Clement.

Vor der großen Ausstellungseröffnung im September ist das Arbeitspensum hoch. Schon seit Monaten schleift, grundiert, zeichnet und malt die Künstlerin an den Wal- und Delfinmodellen oder fertigt verschiedene Hintergrundbilder, sogenannte Dioramen an. ¿Ich habe immer mehrere Baustellen¿, so Clement. ¿Wenn ein Objekt trocknet, beginne ich bereits mit dem nächsten.¿ Ein Blick in ihre Werkstatt im LWL-Museum zeigt Farbtöpfe, Pinsel, Kohlestifte sowie Bildvorlagen, Folien, Handschuhe und eine Atemmaske. Außerdem liegt der Airbrush, eine Spritzpistole wie sie auch in Lackierwerkstätten genutzt wird, auf der Werkbank ¿ ein wichtiges Instrument, um die Delfine zu colorieren, wie das Bemalen der Objekte genannt wird.

Die Airbrush-Technik am Delfin benötigt mehrere Arbeitsschritte: Zuerst schleift die Malerin die Grundform der Modelle, den Rohling, mit Schmiergelpapier fein an. ¿Dadurch haftet die Farbe besser und das Objekt erscheint schön ebenmäßig¿, erklärt Clement.
Größere Unebenheiten spachtelt sie mit einer speziellen Modelliermasse ab und glättet die Stellen wieder. Ausgestattet mit einer speziellen Atemmaske und der Spritzpistole grundiert Clement die Delfinmodelle aus Kunstharz zunächst mit einer hellen Farbe.
Nach dem Trocknen skizziert die Malerin mit einem Kohlestift die typischen Zeichnungen des Tieres auf das Modell. Vorlagen, wie die Meeressäuger in der freien Natur aussehen, holt sie sich aus der Fachliteratur. Anhand der Fotos mischt Clement auch die wasserlöslichen Acrylfarben an. Mit der Airbrush-Technik lassen sich besonders weiche Übergänge erarbeiten, die mit einem Pinsel kaum erreicht werden können.
Beim Colorieren komme es besonders auf die feinen Schattierungen und Lichtpunkte an ¿ erst dadurch wirke das Objekt lebendig. Um die verschiedenen Kontraste und Farbverläufe zu erreichen, arbeitet Clement mit unterschiedlichen Spritzpistolen und Düsenaufsätzen. Abschließend, nach einer weiteren Trocknungsphase, besprüht die Malerin die Objekte mit einem Klarlack, der wie eine Versiegelung wirkt und das Modell vor Kratzern schützt. Ein weiterer Effekt sei, dass das Tier seidig schimmere, als komme es direkt aus dem Wasser. ¿Es steckt viel Herzblut in der Arbeit¿, so die Künstlerin. Daher freue sie sich darauf ihre Arbeit in der fertigen Ausstellung arrangiert zu sehen.

Hintergrund zur Ausstellung:
Die Sonderausstellung ¿Wale ¿ Riesen der Meere¿, wird vom 21. September 2012 bis zum 3. No-vember 2013 im LWL-Museum für Naturkunde Münster zu sehen sein. Auf rund 1.700 Quadratmetern werden Lebensraum der Wale, Evolution, Anatomie, Lebensweise und Fortpflanzung sowie Walfang und Schutz thematisiert. Die Schau bietet deutschlandweit die größte Themenvielfalt zu diesen Meeressäugern. Imposante Skelette, lebensechte Tiermodelle und Organnachbildungen bringen den Besuchern die Biologie der sanften Riesen näher. NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND ist Medienpartner der Ausstellung.

Pressekontakt:
Verena Rösler, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Die Malerin Beatrix Clement coloriert in ihrer Werkstatt im LWL-Museum für Naturkunde Delfinmodelle für die kommende Sonderausstellung.
Foto: LWL/Rösler


Foto zur Mitteilung
Vor der Coloration sehen die Rohlinge der Delfinmodelle aus Kunstharz noch unnatürlich blau aus.
Foto: LWL/Rösler


Foto zur Mitteilung
Mit dieser Spritzpistole, die auch Airbrush genannt wird, arbeitet Beatrix Clement in ihrer Museumswerkstatt.
Foto: LWL/Rösler


Foto zur Mitteilung
Mit einem Kohlestift skizziert Beatrix Clement die verschiedenen Schattierungen auf die Modelle, um sie anschließend mit der Airbrush-Technik zu colorieren.
Foto: LWL/Rösler



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen