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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 20.06.12

Halbzeit der Skulptur Projekte Münster
Kleingärtner präsentieren ihre Tagebücher im LWL-Landesmuseum

Münster (lwl). Seit 2007 führen die Kleingärtner aller 54 Kleingartenvereine in Münster ein Garten-Tagebuch. Diese Bücher sind Teil des Skulptur Projekts ¿Speak to the earth and it will tell you (Sprich zur Erde, sie wird es dir sagen)¿ des britischen Künstlers Jeremy Deller. Der Beitrag war auf zehn Jahre angelegt ¿ 2017 wird Deller also auf jeden Fall wieder eine Rolle spielen. In diesem Jahr ist Halbzeit bis zur nächsten Ausgabe der Skulptur Projekte ¿ und damit ein Anlass, um am Samstag (23. Juni)von 11 bis 15 Uhr einen Blick auf eine Auswahl der liebevoll gestalteten Garten-Tagebücher zu werfen. Die Bücher werden im Beisein des Künstlers im LWL-Landesmuseum präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Jeremy Deller sind die Schrebergärten während seiner Reisen durch Deutschland als Besonderheit aufgefallen. Im Spannungsfeld von nachbarschaftlichem Alltag, eigenbrötlerischer Beschäftigung im Garten und verbindlicher Kleingartenordnung fand der Künstler seinen Ansatzpunkt. Jeder Kleingartenverein hat ein eigenes Tagebuch erhalten, um darin Aufzeichnungen zu Flora und Fauna und zum Klima festzuhalten. Neben diesen Naturprotokollen soll aber auch das Vereinsleben im Buch vorkommen: Welche Feste werden gefeiert, welche Beschlüsse gefasst und wie verändert sich die Struktur im Verein?

Jeremy Deller widmet seine Recherchen der Form und den Formalien des sozialen Lebens. Obwohl der Kleingarten lange als spießig galt, erlebt er im Moment besonders bei jüngeren Menschen und Familien in der Stadt eine wahre Renaissance ¿ und Dellers Projekt wie nebenbei eine ganz spezielle Aktualität.

2017 sollen alle Bücher im Rahmen der nächsten Skulptur Projekte Münster dem internationalen Publikum präsentiert werden.

Der Künstler Jeremy Deller
Jeremy Deller wurde 1966 in London geboren. Seit Mitte der 1990er Jahre agiert er in der Rolle des Mediators, Kurators, Regisseurs und Herausgebers und beschäftigt sich vor allem mit den Ursprüngen und den Ausprägungen kultureller Identitäten. Er initiierte eine Reihe künstlerischer Projekte, die sich auf sehr spezifische Art und Weise mit historischen, sozialen und geografischen Thematiken auseinandersetzen. Dabei interessieren Deller vor allem Aktivitäten am Rande des ¿Mainstreams¿. Mit seinen Projekten gelingt es Deller, neue Perspektiven auf bereits etablierte Sichtweisen herzustellen.

2004 wurde Jeremy Deller mit dem Turner-Preis ausgezeichnet, im Jahr 2013 wird er Großbritannien auf der Biennale in Venedig vertreten.

Link zur Presse-Einladung
"Künstlergespräch mit Jeremy Deller und zur Präsentation der Tagebücher":

http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=27394

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Presseeinladung.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Jeremy Deller (rosa Hemd) beschäftigte sich 2007 mit Münsters Kleingärtnern. Am Samstag stellen der Künstler und die Gärtner ihre Tagebücher vor.
Foto: Roman Mensing/ artdoc.de



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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