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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 18.04.12

Kunst und Kontext
LWL-Landesmuseum zeigt Ausstellung ¿Finale. Alles andere ist alles andere¿

Münster (lwl). Mit junger Kunst verabschiedet sich das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster in die letzte Phase vor seiner Schließung: Für die Ausstellung ¿Finale. alles andere ist alles andere¿ (25. April bis 30. Juni) haben Studierende der Kunstakademie Münster zehn Arbeiten für das LWL-Landesmuseum entwickelt, die sich mit den Entstehungsbedingungen von Kunst, der Institution Museum an sich und den besonderen Bedingungen im Altbau des LWL-Landesmuseums aufgrund des Neubaus (Eröffnung 2014) auseinandersetzen.

¿Ein spannender Schlusspunkt vor unserer temporären Schließung zum 30. Juni¿, so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Bereits vor dem Abriss des alten Museumsgebäudes an der Pferdegasse konnten 2009 ebenfalls Studierende der Kunstakademie Münster in der Ausstellung ¿Aufriss¿ die Räume im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) künstlerisch nutzen.

Ein Experiment
Alle Kunst strebt ins Museum - Ausgangspunkt für die Ausstellung war diese Aussage, die mit Überlegungen zum gegenwärtigen Stand der Kunst und der Rolle der Institution Museum verknüpft wurde. Melanie Bono, Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Landesmuseum, Hans-Jürgen Hafner, Kunstkritiker und Direktor des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, und Prof. Klaus Merkel von der Kunstakademie Münster hatten Studierende der Kunstakademie Münster eingeladen, mit ihnen über diese Fragen zu diskutieren und eigene Arbeiten dazu zu entwickeln.

¿Die Arbeiten sind in einem einjährigen Prozess entstanden und wurden von den Künstlerinnen und Künstlern konzipiert und teilweise immer wieder überarbeitet¿, berichtet Melanie Bono. Die Künstler, aber auch die drei Initiatorinnen und Projektleiter haben sich auf ein Experiment eingelassen: ¿Wir wussten anfangs nicht, ob wir am Ende tatsächlich eine Ausstellung machen können¿, so Bono. Bei den Treffen standen individuelle künstlerische, kuratorische und institutionelle Interessen offen zur Diskussion: ¿Ziel war es, transparent zu machen, wie Kunst heute bewertet wird, und gleichzeitig ganz nah an der Entstehung künstlerischer Arbeiten dran zu sein, also zum Beispiel mehr über Arbeitsabläufe im Atelier zu erfahren¿, erklärt Professor Klaus Merkel.

Eine besondere Rolle spielte bei den Diskussionen die Institution Museum: Üblicherweise steht das Museum am Ende vielfältiger Bewertungen von Kunst. Alles beginnt jedoch bei der unmittelbaren künstlerischen Praxis, der konkreten Produktion des Werks. Die Arbeiten, die für ¿Finale. alles andere ist alles andere¿ entstanden sind, waren aber von Anfang an für das Museum gedacht. Ihr Entstehungsprozess macht deutlich, dass künstlerische Arbeit nicht unabhängig entsteht, sondern sich immer wieder behaupten muss.

Gleichzeitig war für die Künstler die durch den Neubau geprägte Situation im LWL-Landesmuseum von besonderem Interesse: Der Depotturm, der im Lichthof des Altbaus eingebaut wurde und die Gemäldesammlung des Museums während der Umbauphase beherbergt, wurde für die Arbeiten Bezugspunkt. So greifen zum Beispiel Satomi Edo und Justyna Janetzek das Stahlgerüst des Depotturms auf. Sie haben zwei Stahlträger hergestellt, die aus dem Turm in den Umgang hineinragen und als Bindeglied zwischen Museum und Schaulager fungieren.

Mit dem Museumsbesucher hat sich Berte Fellermann in ihrer monumentalen Zeichnung ¿Vergiss nicht, nach Hause zu gehen¿ auseinandergesetzt: Der Besucher steht ihrer Arbeit, den schwarz-weißen Porträts, in Echtgröße gegenüber, die auf der Wand angebracht sind. Die Figuren wirken zwar, als seien sie in einer alltäglichen Situation festgehalten worden, der Zeichnung haftet aber auch etwas Unheimliches, Jenseitiges an.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Tim Cierpiszewski, Matthias Danberg, Satomi Edo & Justyna Janetzek, Berte Fellermann, Philip Höning, Inga Krüger & Robin Ortgies, Holger Küper, Karin Musch, Red-Hot Favourite (Isabelle von Schilcher & Franziska Kluw) und TOTALE maigrün (Sabine Huzikiewiz / Jan Rischke)

Zur Ausstellung erscheint am 15. Juni ein Katalog mit Beiträgen von Ludwig Seyfarth, Prof. Dr. Georg Imdahl, Hans-Jürgen Hafner und Melanie Bono und Abbildungen aller Projekte vor Ort. Am 15. Juni, 14 Uhr, findet anlässlich der Feier zum 25-jährigen Jubiläum der Kunstakademie eine Katalogpräsentation statt. Im Anschluss führen Klaus Merkel und Melanie Bono durch die Ausstellung.


Finale. alles andere ist alles andere
25. April ¿ 30. Juni 2012

Eröffnung: 24. April 2011, 19 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr
Montag geschlossen
Der Eintritt in die Ausstellung ¿Finale¿ ist frei.
Informationen unter http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Rundgang durch die Ausstellung: Kuratorin Melanie Bono führt durch "Finale. alles andere ist alles andere".
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Berte Fellermann, ¿Vergiss nicht nach Hause zu gehen¿, 2012.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Isabelle von Schilcher & Franziska Lena Kluw, Red-hot favorite, 2012.
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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