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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 22.03.12

Montanrevier. Bilder aus dem Ruhrgebiet und aus Oberschlesien
Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover

Bochum (lwl). Im Ruhrgebiet und in Oberschlesien haben Kohle und Stahl die Landschaft in ähnlicher Weise geprägt: Fördertürme und Hochöfen dominierten hier wie dort als neue Wahrzeichen des Fortschritts. Die Ausstellung ¿Montanrevier¿ stellt reviertypische Bauten aus beiden Regionen, darunter Fördergerüste und Bergarbeiterkolonien, einander gegenüber. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt die Schau mit Fotos von Martin Holtappels, Piotr Muschalik und Thomas Stachelhaus vom 24. März bis 9. Juni in seinem Bochumer Industriemuseum Zeche Hannover.

¿Im Ruhrgebiet und in Oberschlesien weisen gründerzeitliche Zechen und Kolonien, aber auch Kirchen und Theatergebäude nicht selten die gleiche architektonische Handschrift auf¿, erklärte Kurator Dr. Thomas Parent, stellvertretender Leiter des LWL-Industriemuseums, am Donnerstag (22.3.) in Bochum. Die Parallelen gründen in der gemeinsamen Geschichte: Bis 1918 gehörten die beiden Montanreviere komplett zum Deutschen Kaiserreich. Die gleichen Konzerne engagierten sich deutschland- und europaweit. Einzelne Architekten übernahmen Bauaufträge in unterschiedlichen Industrieregionen. So schuf Carl Moritz nicht nur das Hotel Handelshof am Essener Hauptbahnhof und die Nikolauskirche in Essen-Stoppenberg, sondern auch das Stadttheater in Kattowitz.

Obwohl nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Plattenbau-Siedlungen errichtet wurden, konnte Oberschlesien vielerorts sein ¿reviertypisches¿ Erscheinungsbild bis heute bewahren. Das zeigen die Fotos von Piotr Muschalik.

¿Die Fotos sollen zur Beschäftigung mit den beiden Montanrevieren anregen, mit ihrem typischen Landschaftsbild, ihrer Geschichte, ihrer aktuellen Umstrukturierung und ihren Zukunftsperspektiven¿, so Thomas Parent.

Deutsch-polnische Geschichte war schon mehrfach Thema von Ausstellungen auf der Zeche Hannover. ¿Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr hier weitere Akzente setzen können¿, erklärt Museumsleiter Dietmar Osses und verweist direkt auf das nächste Projekt: Ab 10. Juni geht es in der Ausstellung ¿Nach Westen¿, die das LWL-Industriemuseum in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet, um Zuwanderung aus Osteuropa ins Ruhrgebiet.


Begleitprogramm zur Ausstellung:

So, 22.4. 15 Uhr
Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Hintergrundinformationen zu Industriegeschichte und Industriekultur im Oberschlesischen Revier und im Ruhrgebiet.

Do, 26.4. 19 Uhr
¿Alles ist hier schwarz!¿ Vortrag von Dr.Thomas Parent zur Entwicklung der Industrielandschaft im Ruhrgebiet und in Oberschlesien.

So, 17.6. 15 Uhr
Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Hintergrundinformationen zu Industriegeschichte und Industriekultur im Oberschlesischen Revier und im Ruhrgebiet

Zur Ausstellung, die 2008 erstmals im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern gezeigt wurde, ist ein zweisprachiger Bildband erschienen:

Thomas Parent (Hg.): Montanrevier. Bilder aus dem Ruhrgebiet und aus Oberschlesien (Okreg gorniczy. Obrazy z Zaglebia Ruhry i z Gornego Slaska), 128 Seiten, Klartext Verlag, Essen 2008
LWL-Industriemuseum Quellen und Studien 16, ISBN 978-3-89861-961-5,Preis: 19,80 Euro


Montanrevier. Bilder aus dem Ruhrgebiet und aus Oberschlesien
Fotos von Martin Holtappels, Piotr Muschalik und Thomas Stachelhaus sowie Ansichtskarten aus dem Archiv des LWL-Industriemuseums
24. März bis 9. Juni (Eröffnung Samstag, 24. März, 15 Uhr)
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
Geöffnet Mi-Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Arbeiterkolonie des ehemaligen Borsigwerks in Zabrze.
Foto: LWL / P. Muschalik


Foto zur Mitteilung
Blick von der Zeche Königin Luise zum Kraftwerk Zabrze. Foto: LWL / P. Muschalik


Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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