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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 21.03.12

Albert Renger-Patzsch ¿ Industriefotografien für SCHOTT
Neue Sonderausstellung im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim

Petershagen (lwl). Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Fotografen des 20. Jahrhunderts: Albert Renger-Patzsch. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eröffnet am Mittwoch, 4. April, um 18 Uhr in seinem LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen die Sonderausstellung ¿Albert Renger-Patzsch ¿ Industriefotografien für Schott¿.

Die Ausstellung im Herrenhaus der Glashütte Gernheim zeigt circa 60 Originalabzüge, so genannte Vintage Prints des Fotografen. Renger-Patzsch dokumentierte für die Glasfabrik Schott alle Stationen der Glasherstellung ¿ von der Zusammenstellung des Gemenges bis zum fertigen Produkt.

Die Zusammenarbeit zwischen Schott und Renger-Patzsch begann 1936. Zu diesem Zeitpunkt war Renger-Patzsch bereits ein renommierter Fotograf, der im Auftrag zahlreicher Industrieunternehmen Werke, Produkte und Produktionsabläufe dokumentierte. Auch für Schott, zunächst im Jenaer Glaswerk, nahm er alle Vorgänge des Glasmachens auf. Diese Dokumentationen setzte Renger-Patzsch ab 1954 in den Werken von Schott in Mainz fort. Seine letzten Aufträge für Schott erhielt er für das Tochterunternehmen in Grünenplan. Ab 1956 entstanden dort noch einmal Aufnahmen der Arbeitsprozesse im Glaswerk, seiner Mitarbeiter und Produkte.

Hintergrund: Der Fotograf Albert Renger-Patzsch (1897¿1966)
Nachdem Albert Renger-Patzsch von seinem Vater die Techniken der Fotografie erlernt hatte, leitete er Anfang der 1920er Jahre das Bildarchiv des Folkwang-Verlags und war zugleich dort als Fotograf tätig: Er dokumentierte Kunstwerke, vor allem aber fertigte er Aufnahmen von Pflanzen ¿ ihrer Struktur und Details ¿ an. Eine Zusammenschau seines Werkes erschien 1928 unter dem Titel ¿Die Welt ist schön`.

Seit Ende der 20er Jahre lebte Renger-Patzsch in Essen. Er verfügte über ein Atelier im Museum Folkwang und unterrichtete 1933 für sieben Monate an der Folkwang-Schule. Während dieser Zeit entstanden zugleich viele seiner Ruhrgebiets-Ansichten. Mitte der 1930er Jahre nahmen seine Aufträge für Industrieunternehmen zu. Unter anderem entstand 1937 die Firmenschrift ¿Jenaer Glas für Laboratorien¿. Renger-Patzsch zählt heute zu den bedeutendsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit.

Die Schau ist bis zum 3. Juni 2012 im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim zu sehen. Museumseintritt: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (29 Euro).

Begleitprogramm: Albert Renger-Patzsch und Schott
Am 3. Juni um 18 Uhr gibt die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Angelika Steinmetz-Oppelland, einen Einblick in die Zusammenarbeit zwischen Schott und Renger-Patzsch. Erläutert werden darüber hinaus die in den Fotos dargestellten Produktionsschritte und die Bedingungen, unter denen sie aufgenommen wurden.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.

Foto Forum Minden: Plakativ
Vom 4. April bis 20. Mai ist außerdem die Jahresausstellung des Foto Forums Minden in den Räumen des LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim zu sehen. Sie zeigt 120 Fotos freier Themenwahl unter dem Motto ¿Plakativ`. Die Bilder sind aufdringlich, auffällig, grell und knallig. 16 Fotografen beteiligen sich an der Ausstellung.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katrin Holthaus, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Telefon: 05707 9311-30,
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Glasmacher bei Schott.
Foto: Schott Archiv



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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