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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 07.03.12

Warum Bioniker in die Wüste gehen
Vortrag zur Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Münster (lwl). Im Rahmen der Bionik-Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster referiert am 13. März um 19.30 Uhr der bekannte Bioniker Dr. Ingo Rechenberg, Professor an der Technischen Universität Berlin zum Thema. Unter dem Titel ¿Extreme Umwelt, extreme Leistung - Warum Bioniker in die Wüste gehen¿ berichtet Rechenberg über das schwere Überleben in der Wüste und was Wissenschaftler daraus lernen können. In der Wüste gibt es den Sandfisch (eine Glattechse), dessen nanostrukturierte Schuppe die Reibung vermindert. Hier gibt es die Spinne, deren Purzelbaum schlagende Rollbewegung Energie spart. Diese und weitere extreme Leistungen des Wüstenlebens werden von Ingenieuren studiert und technisch kopiert.

Zur Person:
Ingo Rechenberg begann als begeisterter Modellflieger Wissenschaft zunächst spielerisch zu betreiben. Er wurde 1954 Vizeweltmeister in der Klasse A2 (heute F1A) und zusammen mit Rudi Lindner und Max Hacklinger zugleich Mannschaftsweltmeister. Hacklinger, Lindner und Rechenberg haben dann mit ihren vom Vogelflug inspirierten Flugmodellen Geschichte geschrieben. 1955 beginnt Ingo Rechenberg an der TU-Berlin bei Professor Heinrich Hertel mit dem Studium des Flugzeugbaus. In Berlin hört er eine Vorlesung über Evolution. Rechenberg beginnt daraufhin 1963 mit Würfel, Zirkel und Lineal Darwins Modell der Evolution am Beispiel der Entwicklung eines regulären Sechsecks auf dem Papier nachzuspielen. 1972 folgt für Rechenberg die Berufung auf eine Professur für das Fachgebiet Bionik und Evolutionstechnik an die TU Berlin. 1973 erscheint Rechenbergs erstes Buch ¿Evolutionsstrategie ¿ Optimierung technischer Systeme nach Prinzipien der biologischen Evolution¿.

Ingo Rechenberg begreift Bionik als Studium und Nutzung von Ergebnissen der biologischen Evolution. und demzufolge die Evolutionsstrategie als Teilmenge der Bionik. Seit dem Jahr 2000 ist Rechenbergs spannendstes Forschungsobjekt der Sahara-Sandfisch, eine Glattechse, die mit kleinster Festkörperreibung und minimalem Abrieb unter dem Sand der Dünen schwimmt.

Eintritt: Kinder 3,00 ¿, Erwachsene 5,50 ¿.

Eine Reservierung wird empfohlen: Telefon: 0251 591-05.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Bionik-Pumpe nach dem Vorbild einer Wasser pumpenden Wüstenpflanze. Foto: Privat, Rechenberg.


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