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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.11.11

Ein Schloss der Arbeit
Integrative Führung für Hörende, Hörgeschädigte und Gehörlose im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Dortmund (lwl). Prunkvolle Backsteinfassaden und opulente Giebel mit Zinnenkranz und Ecktürmchen rund um den grünen Ehrenhof erinnern auf den ersten Blick eher an eine Adelsresidenz als an eine Schachtanlage, auf der Kohle gefördert wurde. Genau dies war Teil der Bauidee der Zeche Zollern. Heute ist das "Schloss der Arbeit" im Westen Dortmunds als Zeugnis der industriellen Vergangenheit Teil des LWL-Industriemuseums. Am Samstag, 26. November, bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hier um 15 Uhr eine einstündige Führung durch dieses ¿Juwel der Industriekultur¿ mit der Historikerin Bettina Weiper und Gebärdendolmetscherin Frauke van Ophuysen an.

Der einstündige Rundgang auf der Zeche Zollern informiert über Betriebsgeschichte, Arbeitsabläufe, Unfallgefahren, Arbeitsschutz, Ausbildung und betriebliche Sozialpolitik. Für hörgeschädigte Gäste ist eine Personenführungsanlage verfügbar. Die Führung ist kostenlos. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahre 2 Euro. ¿Diese Veranstaltung ist der Auftakt einer Angebotsreihe mit Gebärdenführungen an allen acht Standorten des LWL-Industriemuseums¿, freut sich Anja Hoffmann, Referentin für Bildung und Vermittlung im LWL-Industriemuseum.

Mit dem Bau der Zeche Zollern II/IV stieg die Eignerin, die Gelsenkirchener Bergwerks AG, zur größten Bergbaugesellschaft auf. Selbstbewusstsein und Prestigedenken der Besitzer verlangten eine Anlage, die repräsentativ gestaltet und mit modernster Technik ausgestattet war. Die schlossartige Anlage wurde zur vielbeachteten Musterzeche ihrer Zeit. Die Tagesbauten faszinieren durch ihre Architektur, durch Originalmaschinen und Einrichtungen aus anderen Bergwerken. Kaum mehr vorstellbar ist heute, dass das Ensemble nach der Stilllegung in den 1960er Jahren zugunsten einer Schnellstraße abgerissen werden sollte. Wichtigstes Objekt im Kampf um den Erhalt war die Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal ¿ heute eine Ikone der Industriekultur. Der Erhalt des Vorzeige-Baus aus Stahl, Glas und Ziegel 1969 rettete nicht nur die gesamte Anlage, sondern markiert gleichzeitig auch den Beginn der Industriedenkmalpflege in Deutschland. Gut 100 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme (1903) ist die Maschinenhalle der Zeche Zollern dringend sanierungsbedürftig. Deshalb lässt der LWL sie derzeit umfangreich restaurieren.

Die nächste Führung mit Gebärdendolmetscher in einem Standort des LWL-Industriemuseums findet auf der Zeche Nachtigall in Witten am 28. Januar 2012 statt.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Eindrucksvolle Lohnhalle mit gestaffelten Blendgiebel und Türmen mit zwiebelförmigen Hauben.
Foto: LWL



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