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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 09.11.11

Ausgewählte Lieblingsstücke und Naturwissenschaft im Museum
Zwei neue Ausstellungen im LWL-Landesmuseum

Münster (lwl). ¿Verraten Sie uns Ihr Lieblingswerk im LWL-Landesmuseum?¿ Diese Frage war Ausgangspunkt für die neue Sammlungspräsentation ¿Ausgewählt. Lieblingsstücke¿, die ab 13. November im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zu sehen ist. Vor der temporären Schließung im Sommer 2012 präsentiert das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit ¿Ausgewählt. Lieblingsstücke¿ und einer weiteren Ausstellung ¿Kunst trifft Naturwissenschaft. Naturwissenschaft trifft Kunst.¿ (jeweils bis 30. Juni 2012) Kunstwerke, die auf eine enge Beziehung zwischen Kunst und Menschen setzen und Impulse für einen interaktiven Museumsbesuch geben.

Lieblingsstücke
¿Ausgewählt. Lieblingsstücke¿ zeigt Lieblingsstücke von ganz verschiedenen Persönlichkeiten. Dieses Mal wurden die Bilder und Objekte nicht von den Kuratoren ausgewählt, sondern von Menschen, die mit dem Museum, der Stadt Münster und Westfalen verbunden waren oder auch noch sind.

Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens wie die Sängerin und Schauspielerin Ute Lemper, der Schriftsteller Jürgen Kehrer oder der CDU-Abgeordnete Thomas Sternberg und ehemalige Mitarbeiter des Museums wie die Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, Ulrike Groos, haben ihr Lieblingsbild oder ein Werk ausgewählt, das für sie eine besondere Bedeutung hat.

Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Klassische Moderne, hat mit Unterstützung von Dr. Gerd Dethlefs, am LWL-Landesmuseum für Landesgeschichte zuständig, die ausgewählten Werke in eine Ausstellung verwandelt. ¿Die Idee ist: Nicht nur Museumsleute machen eine Ausstellung, sondern auch Laien haben die Kunstwerke ausgesucht. Dieser Gedanke der Partizipation gefällt mir sehr gut¿, so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

Der deutsche Krimiautor und Wahl-Münsteraner Jürgen Kehrer hat sich für das Familienporträt ¿Familienbild des Grafen Rietberg (1563)¿ des Münsterländer Malers Hermann tom Ring (1521-1596) entschieden. ¿Das Porträt der Rietbergs ragt wegen seines Detailreichtums und seiner Farbenpracht aus dem umfangreichen Werk des Künstlers heraus, der für die Kunst im Münster des 16. Jahrhunderts steht, eines von Reformation und Revolutionen geprägten Zeitalters.¿, erklärt Kehrer.
Titus Dittmann, der Vater der deutschen Skateboard-Szene aus Münster, hat für seine Wahl des Werkes ¿Gummibandbild (1960/1)¿ von Dieter Roth ein völlig anderes Motiv: ¿Meine handwerklichen Fähigkeiten würden ausreichen, ein solches Nagelbrett in der gleichen Qualität herzustellen. Mich fasziniert die Relativität der Kunst mit der diesen ewig offenen Fragen: Was ist Kunst? Wo fängt Kunst an und wo hört sie auf? Was macht Kunst zur Kunst?¿

¿Die Auswahlkriterien sind ganz unterschiedlich und reichen von persönlichen Erfahrungen und Einstellungen bis hin zu Erinnerungen und Assoziationen. Durch eine solche Präsentation werden die Werke nicht nur in einem ungewöhnlichen Kontext, sondern auch in neuem Licht gezeigt¿, erläutert Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold.

Kunst trifft Naturwissenschaft
Auch die Ausstellung ¿Kunst trifft Naturwissenschaft. Naturwissenschaft trifft Kunst¿ verspricht Überraschungen. Das LWL-Landesmuseum und der Verein Kindermuseum Münster e.V. haben Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen eingeladen, sich mit dem professionellen Blick z.B. einer Physikerin, eines Mediziners oder einer Geologin auf die Sammlungen des Museums einzulassen und passende Kunstwerke auszuwählen. Aus diesem Dialog entstanden Experimentierstationen und naturwissenschaftliche Modelle, an denen gerade die jungen Besucher neue, aufschlussreiche Zugänge zu den Werken und den Künstlern aus der Sicht der Naturwissenschaften gewinnen.

So lädt die Ausstellung beispielsweise ein, die Welt der Schatten neu zu entdecken. Wie entstehen Schatten? Sind Schatten Wesen mit einem Eigenleben? Viele Kinder und auch Erwachsene werden durch Schattenphänomene emotional beeinflusst. Franz Oswald Schiffers bedient in seinem Plakat ¿Feind hört mit!¿ archetypische Ängste, die durch den Schattenwurf einer nicht sichtbaren Person ausgelöst werden.

Naturwissenschaftler streben nach Objektivierbarkeit, Versachlichung und dem Verstehen von Naturphänomenen. Die Installationen zum Thema ¿Schatten¿ geben Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit, Beobachtungen zu interessanten Schattenphänomenen zu hinterfragen, selbst Schattenwürfe zu erzeugen, zu verändern und im positiven Sinne die Betrachtung des Schattens zu objektivieren.

Auch die Experimentierstation zum Thema Herz lädt die Besucherinnen dazu ein, aktiver Bestandteil der Ausstellung zu werden. Es entstand die Idee, das sichtbar zu machen, was das Herz beim Anblick eines geliebten Menschen macht. Die Bilder zeigen berühmte Liebespaare unterschiedlicher Epochen und daneben wurde eine Station errichtet, die den Puls misst und somit anzeigt, wie schnell das Herz schlägt.

Die Ausstellung ermöglicht es, Kunst mit ganz anderen Augen wahrzunehmen und den Besucher aktiv zu integrieren. ¿Diese Form, Kunst anders wahrzunehmen und zu vermitteln, wirft einen Blick auf 2014. Dann werden wir nicht nur unser neues Museum eröffnen, sondern es wird auch eine Neupräsentation der Sammlung geben, für die wir zur Zeit innovative Vermittlungskonzepte erarbeiten¿, so Arnhold.

Eröffnung: 12. November 2011, 18 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr
Montag geschlossen
Informationen unter http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Ausgewählte Werke: Jürgen Kehrer (Mitte), Münsteraner Schriftsteller, vor dem Gemälde "Die Familie des Grafen Johann ll. von Rietberg" von Hermann tom Ring, seinem Lieblingsstück im LWL-Landesmuseum, mit Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin für Klassische Moderne, und Annette Rubin, Vorsitzende des Vereins Kindermuseum Münster e.V. (v.r.).
Foto: LWL


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Mackes Wurzeln in Westfalen: Der ¿Sonnige Weg¿ von August Macke, ausgewählt von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
Foto: LWL


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Liebhaber der Grazien: Prof. Dr. Götz Alsmann erkennt sich in diesem Gemälde wieder.
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Einladung zum Experimentieren: Kinder entdecken Kunstwerke ganz neu.
Foto: LWL


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Zwergenmütze in Schokolade: ¿Sannahs Zwerg¿ von Dieter Roth ist das Lieblingswerk von Dr. Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart und ehemalige Volontärin am LWL-Landesmuseum.
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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