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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 19.10.11

Stroh zu Gold ¿ Spindel, Schiffchen, Märchenhelden
LWL präsentiert Ausstellung im Ziegeleimuseum Lage

Lage (lwl). Stroh zu Gold ¿ im Märchen vom Rumpelstilzchen ist diese wundersame Verwandlung wahr geworden. Den Mythos magischer Geschichten und Figuren aus textilen Märchen greift eine Ausstellung auf, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) von Sonntag, 23. Oktober 2011, bis zum 18. März 2012 in seinem Ziegeleimuseum in Lage zeigt. Unterhaltsam und überraschend setzt die Schau unter dem Titel ¿Stroh zu Gold¿ mit mehr als 250 Objekten aus dem 18. und 19. Jahrhundert in Szene, was sich hinter den Märchen und ihren `magischen Textilien¿ verbirgt und wer die Helden der Geschichten sind.

Das ¿rumpelnde Stil¿chen¿ ¿ war das vielleicht eine lombardische Zwirnmühle für gold schimmerndes Brokatgarn? So lautet zumindest die Meinung des Historikers Prof. Franz Irsigler. Im hohen Mittelalter war die aus Italien stammende Mühle im süddeutschen Raum verbreitet und die Produktion des Garns ein wohl gehütetes Geheimnis - ganz wie der Name des mysteriösen Männchens im Märchen. ¿Diese Episode zeigt, wie Märchen und ihre Protagonisten historisch gedeutet werden können¿, erläuterte LWL-Museumsleiter Willi Kulke am Mittwich (19.10.) bei der Vorstellung der Ausstellung in Lage (Kreis Lippe).

Arbeitsgeräte wie Spinnrad, Spindel, Webstuhl, Schneidertisch und Zwirnmühle geben einen Eindruck von den textilen Arbeiten, die in den Geschichten beschrieben werden. Bücher des 19. Jahrhunderts zeigen Holzstiche aus der Märchenwelt der Brüder Grimm und des Wilhelm Hauff. Ausgestellt werden außerdem 60 Jahre alte Theaterkulissen, kleinteilig in kolorierte Pappe geschnitten, sowie Märchenbilder im Jugendstil aus ¿Stollwerck´s königlichen Schokoladentafeln¿ von 1906. Einen Hauch von der zauberhaften Atmosphäre orientalischer Märchen aus 1001 Nacht vermitteln Zeremonial-Gegenstände der Turkmenen wie Kronen, Hochzeitspantoffeln, ein Dolch mit Damastklinge sowie ein kunstvoll gearbeiteter Jurteneingang.

¿Und natürlich gibt es in der Ausstellung auch viel zu hören¿, verspricht Kulke. Ganz neu eingespielt wurden bekannte Märchenerzählungen in ihren Urfassungen. Manches wird den Besucher ganz neu im Ohr klingen. Ursprünglich wurden Märchen mündlich überliefert und unterlagen einem steten Wandel. Sie waren regional geprägt und die Erzähler dichteten nach Belieben Neues hinzu. Erst mit ihrer Veröffentlichung wurden die Märchen unverändert bis in die Gegenwart hin übergetragen.

An Mitmachstationen können die Besucher ihre ¿Heldenkräfte¿ oder ihre Geschicklichkeit an Spinnrad und Haspel ausprobieren. Zur Belohnung stehen märchenhafte Gewänder bereit, die eine Verwandlung zum Eintauchen in die Märchenwelt vollenden.

Die Schau war im vergangenen Jahr im LWL-Textilmuseum Bocholt erstmals zu sehen. Auch in Lage wartet ein umfangreiches Begleitprogramm auf die Besucher:

Begleitprogramm 2011

23. Oktober
11 Uhr
Ausstellungeröffnung

Eintritt frei bis 14 Uhr

24. ¿ 28. Oktober
9 ¿ 17 Uhr
Ferienspiele Märchen

Die Jungen und Mädchen im Alter sechs bis zehn Jahren tauchen eine Woche lang in die Welt der Märchen mit textilem Hintergrund ein. Anmeldung erforderlich! Teilnahmegebühr inkl. Material und Verpflegung 60 Euro

30. Oktober + 6. November
14 ¿ 17 Uhr
Von tapferen Schneidern und faulen Spinnerinnen. Märchennachmittag

Märchenerzählerin Janke Walking entführt Kinder ab fünf Jahren in die Welt von Märchen, die sich alle um eines drehen: Textilien. Die Geschichten erzählen von nackten Kaisern, tapferen Schneidern, verzweifelten Prinzessinnen, schlauen Webern oder geheimnisvollen Spinnerinnen. Dazu gibt es selbstgebackene ¿Wecken¿. Museumseintritt.

13. November
15 Uhr
Puppentheater Pulcinella ¿Die Kürbiskobolde¿

Malvine und Balthasar züchteten Kürbisse und verkauften sie einmal im Monat auf dem Markt. Die Kürbisse haben jedoch ein kleines Geheimnis... Eintritt 3 Euro.

20.November + 11. Dezember
14-17 Uhr
Vom Spinnen und Erzählen

Woran sich Dornröschen sticht, wie aus Stroh Gold wird, warum man sich dabei schäbig abrackern muss, und was der ¿alte Knacker¿ damit zu tun hat. Dem und vielem mehr können Besucher lauschen, dabei gemeinsam mit ihren Kindern märchenhafte Wollbilder legen oder sich an der Handspindel üben. Kosten: Museumseintritt

27. November
15 Uhr
Lila Bühne ¿Dusseldachs und Schusselmaus¿

Dem kleinen Dach gefällt es sehr gut im ¿wilden Wald¿. Hier will er sich seine erste eigene Wohnung suchen. Aber wem gehört der Wald? Eintritt 3 Euro.

Führungen durch die Ausstellung
Sonntag, den 6.11. + 13.11. + 18.12. jeweils 15.00 Uhr

Museumspädagogisches Angebot
¿Es war einmal...¿
Sonderführung durch die Ausstellung mit
anschließendem Aktionsteil

Kosten 35 Euro (Gruppe mit max. zwölf Kindern)
Angebot auf Anfrage
Anmeldungen unter Telefon: 05232 9490-0

Termine 2012 in Kürze im Internet unter
http://www.lwl-industriemuseum.de

Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen.

Stroh zu Gold ¿ Spindel, Schiffchen, Märchenhelden
23.10.-2011-18.3.2012


Geöffnet Di ¿ So 10-18 Uhr

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Spinnen und Haspeln waren oftmals ungeliebte und anstrengende Tätigkeiten, zu denen die Frauen angehalten wurden.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Stroh zu Gold - Plakatmotiv der Ausstellung.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Das tapfere Schneiderlein in seiner Schneiderstube, gemalt von H. Wöhler.
Foto: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



Das Presseforum des Landschaftsverbandes im Internet: https://www.lwl.org/pressemitteilungen