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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 14.10.11

Frühes Fußballspiel und eine Wachmannschaft für Zwangsarbeiter
Neu erworbene Ansichtskarten im LWL-Industriemuseum

Dortmund (lwl). Die Ansichtskarte zeigt eine populäre Szene: 14 Jungen spielen Fußball, sie tragen Kniebundhosen und Schiebermützen, manche kicken barfuß. Im Hintergrund sieht man ein Zechenpanorama aus Duisburg. ¿Diese Karte wurde um 1910 gedruckt und ist damit ein sehr frühes Dokument zur Sportgeschichte im Ruhrgebiet¿, weiß Dr. Thomas Parent, stellvertretender Leiter des LWL-Industriemuseums. ¿Einmalig ist hier, dass es sich um eine colorierte Ansichtskarte handelt, die nicht nur für die private Erinnerung vervielfältigt wurde¿, ergänzt der Essener Fußball-Historiker Uwe Wick.
Das LWL-Industriemuseum erwarb die seltene Fußballkarte zusammen mit weiteren 50 Zechenkarten auf einer Auktion in Süddeutschland. Eine Auswahl der Neuerwerbungen ¿ darunter auch Karten der Zeche Zollern - ist ab sofort in der aktuellen Ausstellung ¿Von Alma bis Zollverein. Ruhrbergbau im Spiegel der Ansichtskarte¿ zu sehen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) noch bis Dienstag, 25. Oktober, auf der ¿Galerie Industriearbeit¿ in seinem Dortmunder Industriemuseum zeigt.
Unter den neuen Sammlungsstücken sind noch weitere hochkarätige Dokumente. So zeigt eine Fotokarte aus dem Ersten Weltkrieg das ¿Arbeiterkommando Katernberg¿, 27 Männer in Uniform. Aus dem Schreibtext auf der Rückseite geht hervor, dass es sich um die Wachmannschaft eines Zwangsarbeiterlagers auf Zeche Zollverein in Essen handelt. ¿Hoffentlich werdet Ihr mich auf dem Foto erkennen¿, schreibt Claus Embke an Onkel und Tante in Schleswig-Holstein am 8. Juni 1917. Und er ergänzt: ¿Ob der Krieg in diesem Sommer noch ein Ende nimmt, ist wohl fraglich¿.
Solche Bildkarten, die Weltkriegsgeschichte in der Heimat im Ruhrgebiet dokumentieren, sind ebenfalls rar. Das LWL-Industriemuseum besitzt nur zwei vergleichbare Stücke: kriegsgefangene Zwangsarbeiter vor dem Zechenpanorama von ¿Fürst Leopold¿ in Dorsten sowie ein Wachtkommando der Zeche ¿General¿ in Bochum-Weitmar.

Von Alma bis Zollverein
Ruhrbergbau im Spiegel der Ansichtskarte
15.5. bis 25.10.2011
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Grubenweg 5, 44388 Dortmund
Geöffnet Di ¿ So 10 - 18 Uhr

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Fußball vor Zechenkulisse: seltene Ansichtskarte aus Duisburg, um 1910.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Wachmannschaft für Zwangsarbeiter auf Zeche Zollverein, 1917.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Zeche Zollern I /III in Dortmund-Kirchlinde um 1910.
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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