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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 12.08.11

Westfalen in der Bronze- und Eisenzeit
Vortrag im LWL-Museum für Archäologie in Herne

Herne (lwl). Bronzezeit? Dazu fällt den meisten auf Anhieb nicht viel ein. Dabei brachte die Erfindung der Bronze zahlreiche Neuerungen mit sich, die sich auf viele Lebensbereiche der damaligen Bevölkerung auswirkten. Was die Bronzezeit seit 2000 vor Christi Geburt in Westfalen hervorgebracht hat, erläutert Dr. Daniel Bérenger, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen, am Donnerstag, 18. August, in einem kostenlosen Abendvortrag im LWL-Museum für Archäologie in Herne.

Bronze, eine harte und widerstandsfähige Legierung aus Kupfer und Zinn, wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. im vorderasiatischen Raum erfunden. Mit dem neuen Werkstoff ließen sich ¿ anders als mit Holz oder Stein ¿ unabhängig von Materialqualität und Größe eines vorgegebenen Rohstückes Waffen-, Schmuck- und Geräteformen gestalten. So wurden aus Bronze erstmals Schwerter, metallene Brustpanzer und Helme hergestellt, was mit den zuvor ausschließlich verarbeiteten Metallen Gold und Kupfer kaum denkbar war. Für das metallverarbeitende Handwerk bedeutete das neue Möglichkeiten und großen Aufschwung.

Auch in Westfalen hielt die Bronzezeit Einzug ¿ mit etwas Verzögerung allerdings, denn hier lebte eine sehr bäuerlich geprägte Bevölkerung, die Neuerungen zögerlich gegenüber stand. Zudem war die Region benachteiligt, weil sie keine Vorkommen der erforderlichen Rohstoffe für die Bronzeher-stellung vorweisen konnte. Dennoch setzte sich in Westfalen die Verarbeitung von Bronze durch. Hinweise darauf finden sich zum einen in Form von Gussformen, zum anderen in der Formensprache: ungewöhnlich gestaltete Bronzegegenstände, die man in ihrer speziellen Ausprägung aus anderen Regionen nicht kennt, legen die Fertigung in Westfalen nahe.

Über dieses und die anschließende Eisenzeit bis zur Ankunft der Römer in der Zeit um Christi Geburt berichtet Dr. Bérenger in seinem Vortrag, der im Rahmen einer wissenschaftlichen Reihe zur aktuellen Sonderausstellung "Fundgeschichten¿ über neueste Entdeckungen von Archäologen in NRW stattfindet.

Termin und Kosten:
- Donnerstag, 18.8.2011, 19 Uhr, Vortrag ¿Westfalen in der Bronze- und Eisenzeit¿, öffentlicher Abendvortrag von Dr. Daniel Bérenger, LWL-Archäologie für Westfalen, Leiter der Außenstelle Bielefeld
- Der Vortrag findet im Vortragsaal des Museums statt. Der Eintritt ist frei.

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Baron, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
450 v. Chr., vom norditalienischen Tessin bis zur Porta Westfalica - der Bronzeeimer von Barkhausen an der Weser.
Foto: LWL/S. Brentführer


Foto zur Mitteilung
Die zeichnerische Rekonstruktion zeigt, wie der inzwischen mit Patina besetzte Bronzeeimer in Gänze ausgesehen haben mag.
Zeichnung: LWL/C. Hildebrand



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