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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 03.08.11

Marsch an Ostern
Eine politische Protestaktion der Friedensbewegung

Münster (lwl). Den Zeitgeist der späten 1960er Jahre widerspiegelnd, besitzt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster einen erstaunlich bunten, spontan und ¿wild" gewachsenen Plakatbestand zu den sogenannten ¿Studenten-Unruhen¿ und ihrem kulturellen Umfeld. Der zweite Teil einer Ausstellung ¿Globale Protestkulturen¿ (bis 21. August) wirft den Blick über die Landesgrenzen hinaus auf Bewegungen zwischen Lateinamerika, China, USA und Euro-pa.
In einer Serie stellt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate der Ausstellungsreihe vor.

Anfang der 1960er Jahre etablierte sich der Ostermarsch in Deutschland - eine politische Protestaktion der Friedensbewegung, die in Großbritannien entstand. 1958 fanden sich erstmals britische Atomwaffengegner zusammen, um gegen den Atomkrieg zu demonstrieren. Aber auch in der Schweiz gab es Anhänger der Ostermarsch-Bewegung. Engagierte Christen, bürgerliche Pazifisten und Sozialisten reagierten positiv auf die sich Mitte der 1960er Jahre abzeichnende Entspannung im Kalten Krieg zwischen den Großmächten. Während die Welt noch zwei Jahre zuvor aufgrund der Kuba-Krise am Rande des Atomkrieges stand, rückte nun ein erster Atomwaffensperrvertrag in Reichweite. Am 1. Juli 1968 unterzeichneten die USA, die Sowjetunion und Großbritannien diesen Vertrag, der schließlich am 5. März 1970 in Kraft trat.

Das Plakat ¿Ostermarsch¿ mit der auf den Betrachter zustürmenden jungen Frau erinnert an eine Werbung für ein Lifestyle-Produkt und funktioniert dennoch als Aufruf zum Protest gegen die atomare Aufrüstung. Wie bei fast allen grafischen Schweizer Protest-Produkten ist das traditionell hohe gestalterische Niveau bemerkenswert. Der Schweizer Plakatstil galt insbesondere von den 1930er bis in die 1960er Jahre hinein als Trendsetter in Europa. Auch bei diesem Plakat besticht die grafische Gestaltung durch Farbe und Form.

Weitere Informationen:
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nadine Block, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-311, presse.landesmuseum@lwl.org
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Schweizerische Bewegung gegen die atomare Aufrüstung: Ostermarsch, 1965, Farboffset
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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