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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 11.07.11

Erstmals Dromaeosaurus in Westfalen entdeckt
Nordamerikanische Raubsaurier-Art auch im Sauerland gefunden

Münster/Balve (lwl). Er gehört zu den Raubsauriern und war bislang nur aus Nordamerika bekannt: der Dromaeosaurus. Paläontologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stießen im Frühjahr 2010 bei einer Rettungsgrabung, angeführt von dem Saurierexperten Dr. Klaus-Peter Lanser, in einem Steinbruch bei Balve (Märkischer Kreis) auf den ersten Nachweis, dass es den drei bis vier Meter großen Saurier auch in Westfalen gab. Das Beweisstück: Ein 125 Millionen Jahre alter, 1,3 Zentimeter großer Zahn. Lanser hat den Zahn im Rahmen einer wissenschaftlichen Publikation, die in Zusammenarbeit mit der Paläobotanik der Ruhr-Universität Bochum entstand, untersucht. Heraus kam die ¿wissenschaftliche Sensation¿ (Lanser), die das Verbreitungsgebiet des Dromaeosaurus neu definiert.

Den früheren ¿Besitzer¿ des Zahnes konnte der Forscher im LWL-Museum für Naturkunde in Münster durch die spezielle Zahnform und -beschaffenheit eindeutig zuordnen. Die einzelnen Saurierarten weisen ausgeprägte Unterschiede an den Schneidekanten und -flächen ihrer Zähne auf, die ähnlich wie bei einer Messerklinge auf unterschiedlichste Weisen gezackt und gekerbt sein können ¿ und so Rückschlüsse auf die zugehörige Gattung ermöglichen.

Der Raubsaurierzahn aus Balve ist der zweite Zahn eines Dromaeosauriers, der ¿ neben einem Fund in Portugal ¿ in Europa entdeckt wurde. Lanser: ¿Vielleicht müssen wir nach diesem Fund ganz umdenken. Möglicherweise entstanden die Dromaeosaurier gar nicht wie bislang immer angenommen in Nordamerika, sondern in Europa.¿ Dann wäre der Dino also kein Ein- sondern ein Auswanderer.


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Schlank, spitz und fein strukturiert: der etwa 125 Millionen Jahre alte Zahn eines Dromaeosaurus.
Foto: LWL/S. Brentführer



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