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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 04.07.11

Erstes Kulturstrolche-Projekt im Museum in der Kaiserpfalz
Grundschüler werden zu ¿Jungarchäologen¿

Paderborn (lwl). Wie Archäologen ¿in der Erde lesen¿ und mit welchen Tricks und Methoden sie die Geheimnisse der Vergangenheit entschlüsseln, das erkundeten die ¿Kulturstrolche¿ der Theodorschule aus Paderborn in den vergangenen Wochen im Museum in der Kaiserpfalz. Unter dem Motto ¿¿In der Erde lesen ... Kulturstrolche forschen im Museum in der Kaiserpfalz¿ erlebten 18 Viertklässler über zwei Monate hinweg Archäologie. Die Ergebnisse des Projektes sind am kommenden Wochenende (8.-10.Juli) im Museum in der Kaiserpfalz zu sehen.
¿Das Projekt war ein voller Erfolg¿, freut sich die Museumspädagogin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Renate Wiechers, ¿wir haben viel Begeisterung für die Geschichte direkt unter unseren Füßen sowie für deren archäologische Erforschung geweckt und werden das Projekt in jedem Falle auch im nächsten Jahr wieder anbieten.¿
Die Kulturstrolche tauchten von Mai bis Juli in die Arbeitswelt der Archäologen ein. Mit der Bergung und Aufbereitung der Funde, der Erstellung von erläuternden Texten und der Konzeption einer ei-genen kleinen Ausstellung lernten sie auch noch die Hauptaufgaben eines archäologischen Museums kennen: sammeln, bewahren, forschen und vermitteln.
Beim Besuch einer laufenden Ausgrabung in der Paderborner Innenstadt verriet das Team der Stadtarchäologie, welche Geheimnisse im Paderborner Boden ruhen, bevor die Kulturstrolche selbst mit Eimern, kleinen Schaufeln und Sieben ausgerüstet die oberste Erdschicht nach auffälligen Objekten durchsuchten. ¿Klar, das in dieser Schicht noch nichts wirklich Altes liegt¿, meint einer der Kulturstrolche fachmännisch, ¿die alten Schichten liegen doch viel tiefer¿. Und tatsächlich: Die untersuchte Schicht barg keine historischen Funde, sondern Dinge aus der jüngsten Vergangenheit ¿ was dem Arbeitseifer der Kulturstrolche jedoch keinen Abbruch tat. Akribisch gingen die ¿Forscher der Zukunft¿ ans Werk und bargen und dokumentierten die Fundstücke, die vom Plastik-Knopf, Münzen und Überraschungseier-Figuren bis zu Schuhsohle reichten. Mit wissenschaftlichen Methoden datierten die Kulturstrolche treffsicher Münzen und Ü-Eier-Figur in den Zeitraum zwischen 1996 und 2010.
Ausgehend von ihren Funden aus der Gegenwart ging es dann im Museum in der Kaiserpfalz in die Zeit Karls des Großen ¿ wo die Schüler etliche Parallelen zu ihren eigenen Fundstücken und damit zu ihrer eigenen Alltagswelt entdeckten. Beim Blick hinter die Kulissen des Museums wurde noch etwas schnell klar: Der Fund alleine ist oft noch rätselhaft. Richtig verständlich wird vieles erst durch die fachgerechte Präsentation der Objekte in Vitrinen und vor allem die erläuternden Texte und Zeichnungen. Darum gestalteten die ¿Strolche¿ aus Kartons und Folie farbenfrohe Vitrinen und informative Objektbeschriftungen für die Museumsbesucher.


Die Bilanz: Eine eigene kleine Ausstellung, die vom Fund über die wissenschaftliche Auswertung bis hin zur Gestaltung der Objektvitrine ganz in einer Hand lag. Das ¿Kulturstrolcheprojekt¿ im Museum in der Kaiserpfalz Paderborn ist eine Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Paderborn und dem Kultursekretariat NRW Gütersloh.

Projektpräsentation:
"In der Erde lesen ... Kulturstrolche forschen im Museum in der Kaiserpfalz¿
8.7. ¿ 10.7.2011
Foyer, Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr
an jedem ersten Mittwoch im Monat 10 bis 20 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 2,50 ¿
ermäßigt 1,50 ¿
Familien 6,00 ¿
Erwachsene in Gruppen ab 6 Personen 2,00 ¿
Schulklassen und Kindergartengruppen haben freien Eintritt.

Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg
33098 Paderborn
Tel.: 05251 1051-10
Fax: 05251 1051-25
E-Mail: kaiserpfalzmuseum@lwl.org


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Eva Masthoff, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8920,
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Auf einer echten Ausgrabung erlebten die Kulturstrolche Archäologie hautnah.
Foto: LWL/N. Baumann


Foto zur Mitteilung
Auf einer eigenen Grabungsfläche legten die Kulturstrolche selber Funde frei: Ü-Eier-Figuren, Knöpfe, Schuhsohlen und vieles mehr fanden sich in Sieb und auf Schaufeln.
Foto: LWL/C. Pluschke


Foto zur Mitteilung
Wissenschaftliche Untersuchung einer Überraschungsei-Figur: aufgrund von Typologie und Seriennummer konnte die Figur genau datiert werden.
Foto: LWL/N. Baumann


Foto zur Mitteilung
Von der Grabung bis in die selbst gestaltete Vitrine, alles selbst gemacht: die Kulturstrolche Mona und Susanna sind stolz auf das Ergebnis ihres Projektes
Foto: LWL/C. Pluschke



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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