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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 16.06.11

Fünf Bildteppiche aus dem 18. Jahrhundert aufwändig restauriert

Münster (lwl). In ¿altem¿ Glanz erstrahlen fünf große Gobelins, die sich im Besitz des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster befinden. Die Bildteppiche wurden in den vergangenen Monaten aufwändig restauriert und sind nun in das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zurückgekehrt. Im Neubau des LWL-Landesmuseums, der 2014 eröffnet wird, sollen die Teppiche dann zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit präsentiert werden.

¿Die Restaurierung wurde möglich durch die großzügige Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Sparkasse Münsterland Ost¿, berichtet der Direktor des LWL-Landesmuseums, Dr. Hermann Arnhold. Insgesamt haben die Arbeiten 120 000 Euro gekostet. Basierend auf einem Experten-Gutachten hat die Restauratorin Sabine Heitmeyer-Löns Verunreinigungen, Wasserschäden und geöffnete Nähte restauriert und neue Montagevorrichtungen angebracht. ¿Ziel der Restaurierung war es, die Substanz zu erhalten, so dass die Geschichte der Objekte weiterhin lesbar bleibt¿, erklärt die Textilrestauratorin. Knapp 2500 Stunden hat Heitmeyer-Löns mit feinen Scheren, Pinzetten und Rundnadeln an den fünf Bildteppichen gearbeitet.


Die Gobelins, die stilistisch dem 18. Jahrhundert zugerechnet werden, zeichnen sich durch eine besonders feine und detailreiche Verarbeitung aus. Auf den bis zu zwölf Quadratmeter großen Wandbehängen, die in der Fachsprache Tapisserien genannt werden, sind Wald- und Feldflurlandschaften sowie verschiedene Vogelarten und Fabelwesen zu erkennen. Die Gobelins der Familie von Galen sind eines der ganz wenigen Ensembles dieser Art in Westfalen und das einzige in öffentlichem Besitz. Sie zeigen den hohen Lebensstil großer Adelsfamilien und veranschaulichen aristokratische Lebenskultur des Hochbarock.

Durch einen glücklichen Zufall entdeckte Bernhard Graf von Galen (1907-2002) die aufgerollten Gobelins in den 1920er Jahren auf seinem Dachboden des Galenschen Hofes am Neuplatz (heute Hindenburgplatz). Dank ihrer lichtgeschützten Lagerung waren die Objekte noch relativ farbfrisch und dekorierten fortan die Wohnräume des gräflichen Hauses Assen. 1997 erwarb der LWL fünf der ursprünglich sechs Gobelins. Im Neubau des LWL-Landesmuseums ist ein eigener Saal für die Präsentation dieser großformatigen Werke geplant.


Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung


Foto zur Mitteilung
In glänzendem Zustand: Tapisserien aus dem LWL-Landesmuseum wurden für die Eröffnung des Neubaus 2014 aufwändig restauriert.
Foto: Stephan Kube, Greven



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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