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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 27.05.11

Achtung Redaktionen: Freigabe am 29.05.2011 um 15:30 Uhr
Grußwort von Michael Pavlicic, anlässlich der Eröffnung der Dauerausstellung ¿Die Senner ¿ älteste Pferderasse Deutschlands¿

Es gilt das gesprochene Wort

Grußwort von Michael Pavlicic, 1. stellv. Vorsitzender der Landschaftsversammlung im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), anlässlich der Eröffnung der Dauerausstellung ¿Die Senner ¿ älteste Pferderasse Deutschlands¿ am 29.05.2011, um 15 Uhr, im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

liebe Gäste,
herzlich willkommen in Detmold.
Als 1. stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe freue ich mich sehr, Sie heute hier in unserem LWL-Freilichtmuseum begrüßen zu dürfen.

Einen besonderen Gruß richte ich an meine anwesenden Kolleginnen und Kollegen der Landschaftsversammlung sowie an den Hausherrn, Herrn Dr. Jan Carstensen und sein Museumsteam.

Meine Damen und Herren,
es bereitet mir immer wieder ein besonderes Vergnügen, das LWL-Freilichtmuseum Detmold aufzusuchen, um in 500 Jahre westfälischer Alltagskultur einzutauchen und damit eine Geschichtsreise durch Raum und Zeit zu unternehmen. Mit mir tun dies übrigens Jahr für Jahr rund 200.000 Besucherinnen und Besucher. Das LWL-Freilichtmuseum Detmold erfährt auf diese Weise eine, wie ich finde, eindrucksvolle Bestätigung seiner hervorragenden fachlichen Arbeit!

Hier im Detmolder-Museum wird Geschichte spannend aufbereitet und den Gästen werden immer wieder neue Erlebnisse geboten.
Ein solches Erlebnis,
meine Damen und Herren,
ist die neue Dauerausstellung, deren Eröffnung wir heute gemeinsam feiern. Schon der Titel zeigt deutlich, worum es geht: ¿Die Senner ¿ älteste Pferderasse Deutschlands¿. Die Ausstellung präsentiert 850 Jahre Geschichte der vom Aussterben bedrohten Tierrasse.

Nach der ersten urkundlichen Erwähnung durch den Bischof von Paderborn hat die Familie zur Lippe diese Rasse über Jahrhunderte gepflegt und erhalten. Als der letzte Fürst zur Lippe im Jahr 1919 abdankte, ging das Gestüt auf das Land Lippe über und wurde nach einer kurzen Episode in der Obhut des Verbandes der Lippischen Pferdezüchter im Jahre 1935 aufgelöst. Die letzten 16 Pferde kamen zur Versteigerung.

Privatleuten ist es zu verdanken, dass die edlen Rösser dennoch nicht ausstarben und wir sie heute noch auf den Weiden, auch des Freilichtmuseums, bewundern dürfen. Zunächst betrieben Julie Marie Immink und dann die Familie Lüpke die Zucht unter schwierigen Bedingungen weiter. Seit den 1970er Jahren baute schließlich Karl-Ludwig Lackner ein neues Sennergestüt auf. Wie sehr Herrn Lackner die Sennerpferde am Herzen liegen, zeigt sich auch dadurch, dass er das Museum bei der Ausstellung tatkräftig unterstützt hat. Dafür gilt Ihnen mein besonderer Dank, sehr geehrter Herr Lackner.

Meine Damen und Herren,
die neue Dauerausstellung hat ihren Platz in der ehemaligen Fasanerie gefunden, eines von zwei Gebäuden auf dem Museumsgelände, die noch an ihrem Originalstandort stehen. Bei dem anderen Objekt handelt es sich um das Krumme Haus, in dem wir heute die Eröffnungsfeier begehen.

Das heutige Museumsgelände war seit Jahrhunderten im Besitz der regierenden Grafen, seit 1789 der Fürsten zur Lippe in Detmold. Die Fasanerie im fürstlichen Tiergarten wurde 1836/37 durch Landbaumeister Ferdinand Brune für Fürst Leopold II. erbaut. Der Bau sollte zur Aufzucht von Fasanen für die fürstliche Jagd dienen. Als jedoch 1849 im Tiergarten eine Außenstelle des Sennergestüts Lopshorn entstand, wohnte dort der Gestütswärter. Die Seitenflügel wurden zu Pferdeställen und dienten danach für knapp 100 Jahre als Gestütsgebäude. Somit kann man nun mit Recht sagen, dass die Senner Pferde in ihre alte Heimat zurückkehren; und genau das betont die Ausstellung, auch wenn der Name des Ausstellungsorts die ursprüngliche Funktion des Gebäudes widerspiegelt.

Für die neue Dauerausstellung,
meine Damen und Herren,
restaurierte das Museum die ehemalige Fasanerie in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. So wurde beispielsweise die ursprüngliche Stalltür wieder freigelegt, damit sich den Besucherinnen und Besuchern die Verwendung als Standort der fürstlichen Senner sehr gut erschließt.

Denkwürdige Geschichte wird hier an einem geschichtsträchtigen Ort mit modernen Elementen verbunden. Es ist dem Museumsteam gelungen, Geschichte anschaulich, atmosphärisch und für alle Altersgruppen ansprechend zu präsentieren. Und das schließt auch Menschen mit Behinderungen ein, denn die Ausstellung ist barrierefrei. Somit können auch geh- und sehbehinderte Menschen die Ausstellung erfahren.

Barrierefreiheit ist ein Thema, das dem LWL sehr am Herzen liegt. Daher danke ich dem Museumsteam unter der Leitung von Dr. Jan Carstensen, dass es nicht nur eine interessante und schöne Ausstellung gestaltet hat, sondern dabei auch die Belange von Menschen mit Behinderungen bei seinen Planungen in besonderer Weise mit in den Blick genommen hat. Ihnen und Ihrem Museumsteam, Herr Dr. Carstensen, wünsche ich, dass die neue Dauerausstellung ein voller Erfolg wird!

Ihnen,
verehrte Gäste,
wünsche ich noch einen angenehmen Nachmittag im Museum und viel Vergnügen beim Besuch der neuen Dauerausstellung. Ich überlasse nun Herrn Dr. Carstensen das Mikrofon und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.





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