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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 05.05.11

Zechen in Castrop-Rauxel
LWL-Industriemuseum präsentiert neue Ausstellung auf der Zeche Zollern

Dortmund (lwl). Ähnlich wie Wanne-Eickel oder Bottrop gilt Castrop-Rauxel als typische Revierstadt. Mehr als 100 Jahre Steinkohlenförderung haben der Doppelstadt ihr Erscheinungsbild aufgeprägt. Welch wechselvolle Geschichte der Bergbau in Dortmunds Nachbarstadt hatte, zeigt die Ausstellung "Zechen in Castrop-Rauxel - Fotografien aus 120 Jahren Bergbaugeschichte", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 8. Mai bis 7. August in seinem Industriemuseum Zeche Zollern präsentiert. Erstellt wurde sie vom Arbeitskreis "Schachtzeichen" der Volkshochschule Castrop-Rauxel.

Nach wie vor überragen der Kirchturm von St. Lambertus und der Förderturm von Schacht 7 der Zeche Erin in Sichtweite zueinander das Stadtzentrum von Castrop. Da die weitaus meisten Fördergerüste des Ruhrgebiets während der letzten 40 Jahre abgerissen wurden, ist ein solches Turmensemble inzwischen sehr selten geworden. Bezeichnenderweise dient auch das Gerüst von Erin 7 nicht mehr der Steinkohlenförderung, sondern steht als Industriedenkmal unter Schutz.

500 historische Fotos der Zechen Erin, Graf Schwerin und Victor Ickern sowie der angegliederten Kokereien präsentiert die Ausstellung. Die zeitliche Spannbreite reicht von der Schachtabteufung bis hin zur Sprengungen von Fördergerüsten in Zuge der Kohlenkrise. In Castrop-Rauxel endete der Bergbau 1983. Immer wieder finden sich Fotos von monumentalen Malakowtürmen aus Ziegelstein oder von Deutschen Strebengerüsten aus Stahl. Luftaufnahmen geben einen guten Überblick über den architektonischen Aufbau von Zechenanlagen. Zahlreiche Bilder zeigen Bergleute und Kokereiarbeiter in ihrer typischen Arbeitssituation. Zu sehen sind Fördermaschinisten, Grubenwehrmänner oder auch Berglehrlinge. Englische Facharbeiter waren um 1900 auf Zeche Victor I/II tätig. Frauen mussten während des Ersten Weltkriegs in der Kohlenwäsche aushelfen, während ihre Männer zur Front abkommandiert waren.

¿Aufgrund der großen Zahl an facettenreichen, aussagekräftigen Aufnahmen dürfte diese Fotodokumentation einmalig im Ruhrgebiet sein¿, erklärte Dr. Thomas Parent, stellvertretender Museumsdirektor, am Donnerstag (05.05.) bei der Vorstellung der Schau in Dortmund.

Während der Ausstellungseröffnung am kommenden Sonntag (8.5.2011, 11 Uhr) wird Norbert Meier als Ausstellungskurator und Buchautor eine Einführung in das Thema geben. Am Dienstag, 17.5., um 19.30 Uhr hält der Kurator auf Zeche Zollern einen Bildvortrag zum Thema ¿Die Zeche Victor Ickern in Castrop Rauxel¿. Martin Lochert vom LWL-Industriemuseum wird am 28. Mai, 26. Juni und 17. Juli (jeweils um 15 Uhr) durch die Ausstellung führen. Für den 2.7.2011 lädt die Volkshochschule Castrop-Rauxel zu einer Busexkursion zu den ehemaligen Zechenstandorten auf dem Stadtgebiet ein (Info: Tel. 02305 10626).

Zechen in Castrop-Rauxel
Fotografien aus 120 Jahren Bergbaugeschichte
8.5. bis 7.8.2011, Eröffnung: So, 8.5., 11 Uhr
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern / GALERIEINDUSTRIEARBEIT
Grubenweg 5, 44388 Dortmund
Geöffnet Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Kurator Norbert Meier (l.) und Thomas Jasper vom Stadtarchiv Castrop-Rauxel bei der Präsentation der Ausstellung auf der Galerie der historischen Zechenwerkstatt.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Eins von 500 ausgestellten Fotos: die Zeche Erin um 1958.
Foto: Stadtarchiv Castrop-Rauxel



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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